An Tagen wie diesen, an denen nahezu jeder nicht nur mindestens einen Computer zu Hause hat, nein, auch noch mindestens einen permanent in der Hosen- oder Handtasche mit sich trägt, stellte sich mir während meines Urlaubs die Frage: Eine Welt ohne IT – oder, da wir uns ja auch mit kleinen Dingen zufrieden geben, ein Urlaub ohne IT – geht das überhaupt?
Auf der Hinreise geht es schon los. Wer mit dem Auto fährt, ärgert sich früher oder später über die ‚automatischen Geschwindigkeitsregelanlagen‘, die einem immer wieder gerne die merkwürdigsten Vorschriften zu machen versuchen. Was steckt da wohl hinter? Richtig, der erste Computer …
Wer mit dem Flugzeug fliegt, wird von den Computerterminals begrüßt, die sekundengenau anzeigen, welche Flieger in welchem Augenblick landen und an welchen Gates sich die Passagiere einfinden müssen. Nicht anders ist es in der Bahn. Hier erfreuen sich die Fahrgäste an den regelmäßigen Verspätungsmeldungen und den Fahrkartenautomaten, die man kaum komplizierter hätte gestalten können. Im Urlaub angekommen habe ich erst einmal die Rufumleitung meines Smartphones eingeschaltet und es in einer Schublade verschwinden lassen. Ja, Sie haben richtig gelesen! Keine Erinnerungen, keine Anrufe, keine schrillen Töne, kein Vibrationsalarm – der Urlaub kann beginnen! 10 Minuten später am Fahrradverleih erzählt mir der Besitzer, dass seine Fahrräder mit vollautomatischen Fahrradcomputern ausgestattet sind, die die Umgebungstemperatur, die Uhrzeit und – wer hätte das gedacht – sogar die gefahrenen Kilometer anzeigen können.
An meiner ersten Station, dem Strand, angekommen – übrigens laut Fahrradcomputer ganze 500 Meter Wegstrecke – begrüßt mich getarnt hinter dem Spruch: „Besser braun gebrannt als schwarz vor Ärger“ der Strandkartenautomat. Wenn das mal nicht der nächste Computer ist … Station zwei ist eine etwas größere Stadt. Direkt vor der ersten Sehenswürdigkeit passiert er: der Griff in die Hosentasche. Wie soll ich jetzt meinen Freunden zeigen, wo ich gerade bin?  Man merkt erst, wie sehr einem etwas fehlt, wenn man es nicht mehr hat! Kurzum also kein Foto. Wenig später beginnt es zu regnen. Das bringt mich auf die Idee, den Wetterbericht zu checken. Ohne Smartphone hat sich auch dieser Einfall schnell erledigt.
Aber da dies kein Tagesbericht meines Urlaubs werden soll – und ich niemanden, der momentan arbeiten oder lernen muss, neidisch machen möchte – fassen wir einmal zusammen: Computer lauern nahezu überall – auch an Stellen, an die Sie im ersten Moment nicht denken. Ob und inwiefern man sich im Urlaub von Notebook oder Ähnlichem fernhalten kann, liegt an jedem selbst.  Allerdings kann man kaum leugnen, dass es sehr schwer fällt, auf IT-Unterstützung im Alltag oder Urlaub zu verzichten. Denn Wetterinfos, Spiele, aktuelle Nachrichten von zu Hause, Navigation, soziale Netzwerke und vieles mehr dürfen auf keinen Fall fehlen …Über all die anderen Computer aber, die uns im Alltag an sehr vielen Stellen unterstützen, lesen Sie ein anderes Mal.
Fabian Stevens