Für einen kurzen Moment durchzuckt die Erkenntnis den Körper: „Ich habe nichts Passendes anzuziehen.“ Zwar stimmen die Größen von Bluse, Hose, Rock & Co. noch, trotzdem fühlt sich die Trägerin nicht mehr wohl mit ihrer Auswahl im Kleiderschrank. Sie weicht vom eigenen Lebensgefühl ab. Die gute Nachricht: Es gibt eine Lösung, die sich leicht umsetzen lässt und Spaß macht.
„Der erste Schritt ist die Wahl der richtigen Farben“, sagt Aggi Peier. Als
Visagistin, Farb- und Stilberaterin berät sie seit acht Jahren rund um Make-up und Mode. Mit ihrem Make-up-Café in Rheydt hat die Unternehmerin nicht nur die IHK-Jury beim Gründerwettbewerb überzeugt, sondern auch das modische Leben vieler Frauen verändert. Wer einmal weiß, was einem wirklich steht, ist sicherer in seiner Auswahl und kann mit Trends entspannter umgehen.

Dabei unterscheidet Aggi Peier zuerst zwischen zwei Farbtypen: Den ‚warmen‘ Typen stehen gelb unterlegte Farben – die ‚kühlen‘ sind für Menschen, deren Teint besser mit blau unterlegten Tönen harmoniert. Die Intensitäten werden in vier Grundtypen eingestuft: Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Und für Menschen, die mit Mischformen besser zurechtkommen, gibt es noch die Varianten Frühling-Herbst und Sommer-Winter.
Was sich kompliziert anhört, ist es in der Realität nicht. „Intuitiv trifft man die richtige Wahl, wenn man sich von den Trends nicht beeinflussen lässt“, sagt die Farb- und Stilberaterin. „Fragt man Kinder nach ihrer Lieblingsfarbe, suchen sie sich die aus, die ihnen steht.“ Eineinhalb bis zwei Stunden dauert die Analyse. Dabei sitzt die Kundin vor einem beleuchteten Spiegel, der das Tageslicht simuliert. Mit großflächigen Tüchern wird nun die Wirkung der Farben auf das Gesicht getestet. „Dabei sieht man, wie sie das Licht reflektieren“, erklärt Aggi Peier. „Das Gesicht verändert dabei seine Ausstrahlung: Der Teint erscheint frisch und weich, wenn die Farbe günstig ist.“
In der Analyse wird auch geklärt, welche Stoffarten und Muster besonders gut mit dem eigenen Typ harmonieren.
Im zweiten Schritt wird der Kleiderschrank neu sortiert. „Im Grunde finden sich in jedem Schrank Stücke, die optimal sind“, ist Aggi Peiers Erfahrung. „Manchmal ist es nur eine Frage des neuen Kombinierens oder eines passenden Accessoires und schon wirken Bluse oder Pullover ganz anders.“ Besonders bei Oberteilen, die dem Gesicht nah sind, sollte auf die richtigen Farben geachtet werden.

Kleidungsstücke, die so gar nicht in die persönliche Palette passen, werden zur Seite gelegt. Sie müssen nicht zwingend aussortiert werden. „Bei Stücken, von denen man sich gar nicht trennen kann, sollte man schauen, womit sie gut zu kombinieren sind“, rät die Expertin. Das gelte auch für den Fall, in dem man gezwungen sei, eine schwierige Farbe anzuziehen. „Wer beruflich eine Uniform trägt oder das kleine Schwarze bei einem festlichen Anlass braucht, kann das mit Accessoires und einem raffinierten Make-up gut ausgleichen.“
Und wenn nun ausgerechnet eine Farbe, die nicht in die persönliche Palette passt, so gut gefällt? „Nie sollte man sich etwas verbieten“, stellt Aggi Peier klar. „Man kann Schuhe oder eine Hose in dem Ton tragen.“ Denn unabhängig von den Farben gilt der Grundsatz: Wer sich wohlfühlt, hat auch Ausstrahlung. Und wer sich trotzdem noch unsicher fühlt, den begleitet die Expertin auch gerne beim Einkauf.
Garnet Manecke
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