Fast jeder Erwachsene hatte schon einmal mit Karies zu tun. Weniger als ein Prozent der Erwachsenen haben ein naturgesundes Gebiss. Dabei ist Karies eigentlich völlig vermeidbar. Wie kommt es, dass wir Deutschen immer noch so schlechte Zähne haben?
Der Begriff ‚Karies‘ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet ‚Fäulnis oder Morschheit‘. Karies entsteht, wenn mehrere Dinge zusammen kommen: bestimmte Bakterien, Zucker und Zeit. Die Bakterien kleben am Zahnschmelz, tummeln sich am Zahnfleischrand oder verschwinden in Ritzen oder Zwischenräumen. Hier vergären die Bakterien Zucker zu Milchsäure und schädigen damit den Zahnschmelz. Zunächst beschränkt sich die Säureattacke auf die äußeren Schmelzschichten. Mineralien, vor allem Kalzium, werden aus dem Schmelz herausgelöst. Diese Entkalkung zeigt sich als weißer, kreidiger Fleck. Im Anfangsstadium lässt sich die Karies noch wirksam eindämmen. Im weiteren Verlauf frisst sie sich in tiefere Zahnschichten, erreicht das weichere Dentin (‚Zahnbein‘) und schließlich den Nerv. Spätestens dann kommen die Zahnschmerzen. Ist die Zerstörung sehr weit fortgeschritten, ist der Zahn nicht mehr zu retten.
Bakterien mögen Pizza, Chips und Schokolade
Pflegen Sie Ihre Zähne nicht ausreichend, entsteht Zahnbelag, ein idealer Wohnraum für die Mikroben. Besonders in den schwieriger zu putzenden Zahnzwischenräumen, in den Rillen auf den Zähnen, aber auch an Rändern von Kronen und Füllungen kann sich Belag sammeln und die Karies deshalb leichter entstehen. Neben mangelnder Hygiene fördert ungesunde Ernährung die Zahnfäule. Vor allem Süßigkeiten und süße Getränke mit viel Zucker sind gut für die Bakterien, aber auch kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Nudeln, Chips oder Pizza mögen die Karies-Erreger gern. Sie verdauen auch Kohlenhydrate zu Säure.
Ganz schutzlos sind wir aber nicht: Unser Speichel wirkt desinfizierend und neutralisiert die Säuren im Mund. Außerdem enthält er Kalzium, mit dem der Schmelz remineralisiert wird. Nachts geht die Speichelproduktion zurück, die Bakterien können sich wieder besser vermehren. Auch Fluorid unterstützt die Remineralisation, aus dem Schmelz herausgelöstes Kalzium wird durch Fluorid ersetzt, der Schmelz wird wieder repariert und ‚gehärtet‘.
Ihr Georg Stähn
Vorbeugung ist das A und O
Karies ist nicht heilbar. Ist der Zahn
befallen, gibt es keine andere Möglichkeit, als zu bohren und den Zahn mit einer Füllung zu konservieren. Daher ist die Vorbeugung auch so wichtig.
•    Putzen Sie Ihre Zähne gründlich und
    mindestens zweimal am Tag mit einer
    fluoridhaltigen Zahnpasta. Reinigen Sie
    auch die Zahnzwischenräume mit
    Zahnseide und Zwischenraumbürst-
    chen. Benutzen Sie einmal pro Woche
    ein Fluorid-Gel. Das bekommen Sie in
    der Apotheke.
•    Eine professionelle Zahnreinigung (PZR)
    sollte regelmäßig durchgeführt werden.
•    Ein zuckerfreies Kaugummi sofort
    nach dem Essen sorgt für mehr
    Speichel. Der Zucker-Ersatzstoff Xylitol
    hemmt den Bakterienstoffwechsel.
•    Essen Sie gesund und abwechslungs-
    reich. Achten Sie auf zucker- und säure-
    arme Getränke. Vermeiden Sie klebrige
    und zuckerhaltige Nahrung.
•    Lassen Sie den Zahnarzt halbjährlich
    Ihre Zähne kontrollieren.
Zahnarztpraxis
Georg Stähn
Neusser Straße 277
41065 Mönchengladbach
Telefon: (02161) 60 32 37