Die Radsportvereine in der Umgebung organisieren regelmäßig Radtourenfahrten für jedermann – eine tolle Gelegenheit, andere Rennradfahrer, aber auch die Umgebung kennenzulernen.
Im Windschatten von Christoph lässt es sich hervorragend radeln. Einen halben Meter klemme ich hinter dem Hinterrad meines Begleiters, es ist regnerisch und auch ein bisschen windig. Auf der Sonnenbrille haben sich Regentropfen gesammelt, der Po ist genauso nass wie die Füße. Es gibt sicherlich schöneres Wetter für eine Rennradtour, aber ein Radler muss manchmal tun, was ein Radler tun muss. Vor allen Dingen dann, wenn auf dem Rücken eine Startnummer flattert, hunderte Gleichgesinnte ebenfalls unterwegs sind und man einen klaren Auftrag hat: Die abgesteckte Strecke von 72 Kilometern zu meistern.

Wir sind Teilnehmer an unserer ersten RTF, was die Abkürzung für Radtourenfahrt und so etwas wie die Tour de France für Freizeitradler ist. Eine RTF ist irgendwie ein Radrennen und irgendwie auch nicht: Denn es gehen durchaus viele ambitionierte Freizeitsportler an den Start, viele Vereinsradler sind unterwegs, deren Durchschnittsgeschwindigkeit deutlich über 30 km/h liegt. Auf der anderen Seite stoppt der Veranstalter aber keine Zeit, auch kann man dann losfahren, wann man möchte.
Der Ausrichter unserer RTF ist der Radsportverein Grefrath, Treffpunkt ist ein großer Parkplatz. Der Verein hat eine Strecke entworfen und den Rundkurs in Richtung Straelen, Kevelaer und niederländische Grenze mit Pfeilen ausgestattet, damit sich auch niemand verfährt. Gute Idee! Eine noch bessere Idee sind die drei Verpflegungsstationen, die unterwegs aufgebaut sind. Hier bekommt man eine Banane, ein Schokoladenplätzchen und einen Zitronentee und kommt schnell mit anderen Radlern ins Gespräch.
Wir erfahren, dass sich die meisten Radler ebenfalls für die 72er-Runde entschieden haben, außerdem werden auch 42 und 112 Kilometer angeboten. Das sind in etwa auch die Größenordnungen für die RTF-Strecken anderer Vereine.
Christoph und ich sind die klassischen Feierabendradler; wir treffen uns im Frühjahr und Sommer ein- bis zweimal die Woche, um uns ein gutes Stündchen auszupowern. Die 72 Kilometer sind für uns eine echte Herausforderung, man merkt aber schnell: Hier, in einer großen Gruppe mitzuradeln, macht einfach richtig Laune. Unserem Debüt lassen wir nur wenige Wochen später eine weitere RTF folgen.
Denn im Umkreis von 20 Kilometern gibt es in den Sommermonaten ungefähr alle 14 Tage eine solche Fahrt. Man lernt nicht nur andere Radfahrer kennen, sondern vor allem auch den Niederrhein. Die Strecken sind gut ausgewählt, man fährt fast ausschließlich über Feldwege oder kaum befahrene Landstraßen. Manche Veranstalter bieten am Tag der RTF parallel auch eine CTF an, eine Country-Tourenfahrt. Für die Mountainbiker und Cross-Rennradfahrer geht es aber über eine andere Strecke, eher über Waldwege.
Wir haben das Ziel vor Augen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt bei 28 km/h – das ist in Anbetracht der Streckenlänge für uns ein ordentliches Tempo. Auf den letzten Kilometern haben wir ein wenig zugelegt, schließlich wissen wir, was uns im Ziel erwartet: Das Ausruhen bei einer Grillwurst und einem kühlen – na, was wohl –  Radler.
mle
RTF’s in der Nähe
So 5.5.2013 // Radsportbezirk MG
Sa 25.5.2013 // RSV Venrath
So 26.5.2013 // RV Diana Oberbruch
Mi 29.5.2013 // RV Möwe MG-Lürrip
Do 30.5.2013 // Erkelenzer RSC
Sa 8.6.2013 // Radsport-Aliens-Düsseldorf
Sa 29.6.2013 // Neersener Turnerbund
So 14.7.2013 // RSV Panne Bracht
weitere Termine
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