Jetzt geht sie wieder richtig los, die Zeit der Huckepack-Urlauber: Unterwegs zu einem festen Ziel mit dem Familienauto, obendrauf oder hintendran die Mikro-Mobilität auf zwei Rädern. Fahrradferien sind 2013 weiterhin so angesagt wie in der jugendbewegten Frühzeit des vergangenen Jahrhunderts.
Wer sein Rad nicht mit dem eigenen Auto bewegt, nimmt es mit in die Eisenbahn. Oder bucht das Leihfahrrad am Urlaubsort gleich hinzu. Nicht zu vergessen die heimatnahe Variante: Natürlich lässt sich der Urlaub per Fahrrad auch gleich vor der eigenen Haustür beginnen und wieder beenden, sozusagen hundert Prozent CO2-frei.
Alpenglühen
Radeln, richtig geplant, ist ein Genuss. Beispielsweise in den Dolomiten, auf der sonnigen Südseite der Alpen. Ob Schönwetter- oder Trekkingfahrer, Mountainbiker oder Rennradflitzer: Sie alle finden hier ihre Idealstrecke, immer begleitet von atemberaubenden Ausblicken in die Bergwelt. Die Kulissen haben Ewigkeitswert und man kann sie gern auch im ‚Schongang‘ genießen.
Das Ganze wird sogar als komplett geplanter Familienurlaub angeboten. Zum Beispiel auf der Strecke aus den Höhen Südtirols bis Venedig. Sport und Kultur warten am Wegesrand, die Hotelbetten unterwegs sind vorgebucht – das Gepäck wird von Haus zu Haus weitertransportiert. Dazu reist die Familie zunächst per ICE oder Eurocity entspannt bis Bozen. Dort werden die vorgebuchten Leihräder passend montiert, auf Wunsch auch ausgestattet mit Kindersitz, Anhänger oder als Tandemversion. Über Trient, Peschiera del Garda, Verona, Illasi, Vicenza und Padua geht die Radstrecke, täglich nicht mehr als 30 bis 68 Kilometer. Im Hotel in Padua lassen Sie die Räder zurück, den Rest bis zur Stadterkundung Venedigs geht es per Bahn.
Die Ferne ruft
Im Zeitalter der Globalisierung sind Rad-Urlaubern fast keine Grenzen mehr gesetzt. Wenn Sie es wünschen, werden Sie auch in Lappland, Tasmanien oder Feuerland einen Weg finden, die naturbelassene Umgebung per Pedaltritt zu erkunden.
Auch das geheimnisvoll bewegende Indien ist längst als Radrevier entdeckt. Die älteste Wüste der Erde, die Namibwüste, wartet in Namibia auf gut ausgerüstete und vorbereitete Fahrradabenteurer, ebenso der nach dem Grand Canyon zweitgrößte Canyon der Welt.
Es ist der Fish River Canyon. Sogar der Etosha Nationalpark mit seinen Elefanten, Nashörnern, Löwen und Lamas ist längst zum Ziel der Rad-Urlauber geworden.
Regionaler Radgenuss
Es geht natürlich auch näher. Sie packen Ihren Rucksack, checken die Bremsen, Lenkung und Reifen Ihres Zweirades und steigen gleich vor der eigenen Haustür in den Sattel. Los geht es Richtung Xanten – und von dort aus zur jüngsten Fahrrad-Route Nordrhein-Westfalens. Erst vor Kurzem wurde die Römer-Lippe-Route gestartet, 295 beachtliche Kilometer vom Xantener Dom bis zum Hermannsdenkmal in Detmold – oder umgekehrt.
Neun Etappen werden dort angeboten, mit Attraktionen in 25 Anrainerstädten. Die nördliche Schwester des unglaublich erfolgreichen Ruhrtal-Radweges kann von Anfang bis Ende mit Erinnerungen an die reiche Geschichte dieser Region punkten, natürlich aber auch mit grünen Bergen und Wäldern, prächtigen Wiesen und idyllischen Wegen. Als Orte zum Erholen bieten sich unterwegs Bad Lippspringe und Delbrück, Lippstadt und Ahlen, Hamm, Bergkamen, Datteln, Dorsten und Hünxe an. Überall locken gemütliche Hotels, Gasthäuser und rustikale bis edle Restaurants.
Peter Lamprecht

Bikeurlaub
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