Die Neugier wächst. Was entsteht hinter den Glastüren mit den Filmstreifen? Erste Hinweise gibt die Beschriftung. ‚Café, Restaurant, Club, Meeting, Kino‘ verspricht sie. Die Buchstaben sind transparent und lassen einen Blick ins Innere zu. Im Haus Zoar entsteht ein Treffpunkt, der mit besonderen Filmproduktionen, gepflegter Gastronomie, Konzerten und Veranstaltungsräumen das Publikum anspricht.
 
Es ist ein bisschen wie die kindliche Vorfreude auf Weihnachten. Hans Jürgen   Brandtner ist zwar nicht der Weihnachtsmann, aber der Geschäftsführer des
Comet Cine Center hält trotzdem jede Menge Überraschungen bereit. Im Januar haben er und seine Frau das Haus Zoar gekauft, seitdem wird es umgebaut. Heller, moderner und einladender wirkt der verwinkelte Bau – sogar als Baustelle.
 
Kino, das ist die Welt der Träume, hier werden Geschichten erzählt. Im Haus Zoar soll das nicht anders sein – und doch gibt es einen großen Unterschied zu anderen Kinos. Hier sollen die Besucher Teil einer guten Geschichte werden. Dazu gehören Romantik und Abenteuer, Musik und Spannung.
Und was wäre romantischer als ein funkelnder Sternenhimmel? Dafür genügt Hans Jürgen Brandtner ein einziger Knopfdruck. Schon leuchten die Sterne in der Kuppel an der Decke des Restaurants. „Manchmal kann man auch eine Sternschnuppe sehen“, sagt der Unternehmer. Hier soll eine moderne Küche für Menschen mit Geschmack geboten werden. Wie die Köche aus frischen Zutaten leckere Gerichte zaubern, können neugierige Topfgucker durch das Küchenfenster sehen. Der Stil der Gerichte steht noch nicht fest. Die Verhandlungen mit Kooperationspartnern laufen noch. Aber Brandtner hat klare Vorstellungen: „Niveauvoll und mit einem anderen Angebot als die benachbarten Restaurants. Nur so können wir mit Vielfalt den Alten Markt für die Gäste attraktiv halten.“
 
Auf einer kleinen Bühne ist Platz für Konzerte, Festreden oder auch ein buntes Programm. „Wir haben kein starres Konzept, aber viele Möglichkeiten“, sagt Brandtner. Soll heißen: Vieles wird sich entwickeln, die Ideen dürfen frei fließen – auch und besonders nach der Eröffnung.
Das gilt auch für die Nutzung der Bühne im Kinosaal. Hier weisen schon die Konterfeis des Star-Geigers David Garrett, des Tenors Rolando Villazón und der Sopranistin Anna Netrebko auf das hin, was das Publikum hier erwarten darf. „Hier ist der richtige Ort für Filme, die in großen Sälen nicht gezeigt werden“, sagt Brandtner. Die Übertragungen der Ballett-Vorstellungen großer Opernhäuser zum Beispiel oder Programmkino und Opernübertragungen.
 
Ein paar Schritte weiter steht man mitten in der Welt des Agenten 007 – an der Bar mit Sean Connery, Roger Moore, Daniel Craig und den anderen Bond-Darstellern. In Agenten-Pose schauen sie auf das Geschehen, die Titel ihrer Filme leuchten in LED. Nicht nur für 007-Fans ein schöner Anblick. Und wer den Martini weder geschüttelt noch gerührt mag, der soll hier eine passende Alternative finden.
 
Ab 31. Oktober können die ersten Gäste an der Bar ihren Feierabend-Wein genießen. Dann wird das neue Haus Zoar feierlich eröffnet. David Garrett spielt dazu auf seiner Stradivari als ‚Der Teufelsgeiger‘ im gleichnamigen Film über das Leben Paganinis. Die Spannung steigt.
 

 
 
Garnet Manecke
 
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