Borussia muss im April fünfmal antreten – zumeist gegen Spitzenteams.
Die Lage ist ernst. Nach Borussias 0:1-Heimniederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern ist die Mannschaft von Trainer Lucien Favre nach wie vor Tabellenletzter, der Abstand zu Relegationsplatz 16 beträgt fünf, der zu Platz 15 sechs Punkte. Ein Sieg gegen die Pfälzer sollte ein Befreiungsschlag im Abstiegskampf werden, der Aufwärtstrend aus den ersten vier Spielen unter dem neuen Trainer (zwei Siege, ein Unentschieden, eine Niederlage) sollte gegen Kaiserslautern fortgesetzt werden. Doch ein zerfahrenes Spiel, kombiniert mit einem äußerst unglücklichen Gegentor zum 0:1-Endstand, stellt Borussia für das Saisonfinale endgültig mit dem Rücken zur Wand.
Im April stehen richtungsweisende Spiele an, die andeuten werden, ob Borussia das Vorhaben Klassenerhalt doch noch schafft – und diese Spiele werden vermutlich ausnahmslos vor vollen Rängen fallen: Beim Tabellenvierten, gegen den Elften, beim Fünften, gegen den Ersten, beim Dritten. Keine Frage: Borussia könnte ein leichteres Programm vor der Brust haben. Doch vielleicht liegt ja gerade darin die Chance, dass es auch für Borussias Gegner noch um viel geht.

Foto: Dieter Wiechmann


Der April geht für Borussia mit einem Klassiker los: Am Samstag, den 2., steht für den VfL die Dienstreise zum FC Bayern an.
Im Hinspiel zeigten beide Mannschaften großes Spektakel, nach einer 1:0- und 3:2-Führung für die tapfer kämpfenden Borussen retteten die Bayern durch ein spätes Tor von Philipp Lahm noch ein 3:3-Unentschieden.
Die Münchner wollen in dieser Saison nach dem Ausscheiden in der Champions League und dem DFB-Pokal und dem Wissen, wohl nicht mehr Meister werden zu können, wenigstens noch Platz drei erreichen, der in der nächsten Saison zur erneuten Teilnahme an der Champions League berechtigt.
Bei Robben, Ribery und Co. hängen die Trauben besonders hoch, aber vielleicht ist in der Allianz Arena ja eine Überraschung möglich.
Eine Woche später, am Sonntag, den 10. April, kommt es zum rheinischen Duell mit dem ‚Erzrivalen‘ 1. FC Köln. Natürlich ist die Partie im BORUSSIA-PARK ausverkauft, die Fans hätten sicherlich nichts gegen eine Wiederholung des Hinspiels, das Borussia deutlich mit 4:0 für sich entscheiden konnte. Angesichts der Tabellenlage ist ein Heimsieg gegen den FC, der sich im unteren Mittelfeld der Tabelle eingenistet hat, eigentlich Pflicht.
Ein Freitagabendspiel erwartet Borussia dann fünf Tage später. Am 15. April wird um 20.30 Uhr das Spiel beim FSV Mainz 05 angepfiffen, einem der großen Überraschungsteams der Liga. Der Mannschaft von Thomas Tuchel ist nach einer überragenden Hinrunde, die auf Platz zwei abgeschlossen wurde, ein wenig die Luft ausgegangen. Im Kalenderjahr 2011 gewannen die Rheinhessen „nur“ drei von zehn Begegnungen, dennoch darf am Bruchweg noch von einem Europa League-Platz geträumt werden. Das Hinspiel gegen Mainz war eines jener bitteren Erlebnisse in der Hinrunde, die Borussia in diese prekäre Lage gebracht hat: Lange führte Borussia 2:1, durch zwei Gegentore in der letzten Viertelstunde verlor der VfL noch unglücklich 2:3. Im Rückspiel gegen die Ex-Borussen Bo Svensson und Eugen Polanski soll es besser werden.
Am 31. Spieltag folgt direkt das nächste Spiel gegen eine Spitzenmannschaft, der Tabellenführer gibt sich die Ehre. Borussia Dortmund ist zu Gast, die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp spielt am Karsamstag, den 23. April, ab 18.30 Uhr um entscheidende Punkte für den möglichen Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Das Stadion im BORUSSIA-PARK ist seit Wochen ausverkauft, genau die richtige Kulisse also, um dem Spitzenreiter ein Bein zu stellen und wichtige Punkte für den Klassenerhalt einzufahren.
Am 30. April geht es nach Hannover. Die 96er spielen bislang eine perfekte Saison und stehen momentan auf dem dritten Platz, der zur Qualifikationsrunde um die Champions League-Plätze berechtigt. Die Mannschaft von Mirko Slomka ist aber freilich nicht unschlagbar. Schon im Hinspiel verlor Borussia nach gutem Start und einer unnötigen Roten Karte äußerst unglücklich mit 1:2. Auch mit den Niedersachsen haben die Borussen also noch eine Rechnung offen.
Fünf Spiele stehen für Borussia also im April an, im Mai folgen die beiden letzten Begegnungen gegen Freiburg und in Hamburg. Bleibt zu hoffen, dass die Mannschaft für die eine oder andere Überraschung sorgt und doch noch eine Aufholjagd startet. Die Lage ist ernst – aber nicht hoffnungslos.