Schöner Wohnen – dieses Motto lässt sich auf überraschend vielfältige Weise auch bei Land- oder Städtetrips verwirklichen. Ob Krimi-Kurzurlaub mit Agatha Christie oder extravaganter Ausflug in die Designwelt des italienischen Hauses Versace ausgerechnet in Australien: Es gibt (fast) nichts, was nicht möglich wäre.
Versace am Strand
Sollten Sie ohnehin die lang erträumte Australien-Reise nun endlich vor sich haben, dann ist dies ein besonders empfehlenswerter Abstecher: In Queensland an der Golden Coast bei Brisbane ragt die weiße, verschnörkelte Fassade eines unglaublichen Hotels in den Himmel. Gleich nach der imposanten Optik macht der Versace Palace auch mit seinem 65 Meter langen Swimmingpool auf sich aufmerksam. Eine Architektur wie vom Zuckerbäcker, Unmengen schneeweißen Marmors, schwere Dekostoffe, Möbel aus der aktuellen Kollektion des Hauses Versace – solch italienische Design-Pracht findet man selbst in Italien selten auf einem Fleck.
Wohnen im Jumbo
Die Romantik der Schären, die herbe Schönheit der Altstadt, das ganze Inga-Lindström-Bild von Schwedens Hauptstadt Stockholm können Sie an diesem Platz kurzfristig vergessen: Gleich neben dem Tower des Stockholmer Arlanda-Flughafens parkt ‚Liv‘, das einzige Boeing-Hotel Europas. Sein heutiger Eigner erwarb den Urlauber-Jumbo vom Typ Boeing 747 aus der Konkursmasse einer Ferienfluggesellschaft. Er ließ das Fluggerät entkernen und baute 25 behagliche Gästezimmer ein.

 
 
Kaiserlich residieren
Gäbe es das nicht schon, dann würde diese Idee im hippen Berlin sicherlich spätestens jetzt, zum Baubeginn des Berliner Schlosses, neu ausgeheckt: Wohnen wie zu Kaisers Zeiten. Aber da ist ja schon das 1909 erbaute See Eck am Ufer des Lietzensees im Bezirk Charlottenburg.
Hinter den ehrwürdigen Mauern dieses Gebäudes verbirgt sich das ‚Bed & Breakfast Belle Etage‘. Jedes Hotelzimmer ist auf andere Weise der Tradition der Kaiserzeit verpflichtet. Im ovalen Barockzimmer beispielsweise ergänzen historische Musikinstrumente die kaisernahe Möblierung. Aber keine Sorge: Markige Marschmusik erklingt hier nicht. Vielmehr ist das Haus der bürgerlichen Kulturtradition jener Zeit verpflichtet. Es gibt also Kabarett-, Gesangs- oder Leseabende und Ähnliches.
Hotel kriminell
Längst haben sich die Krimidinner überall im Land etabliert. Aber Deutschlands erstes Krimihotel – das gibt es nur im Rheinland-Pfälzischen Hillesheim. Von außen imponiert das Haus mit altbackenem Spitzgiebel und Türmchen. Drinnen warten Motto-Zimmer auf die Gäste: Dort lässt sich der Geist eines Alfred Hitchcock spüren, der nur scheinbar schusselige Columbo erlebt seine Wiedergeburt, Agatha Christies Miss Marple, James Bond und der gute alte Derrick sind hier mitten unter uns. Natürlich gibt es hier das Krimidinner, aber auch Schreibkurse für den Autoren-Nachwuchs stehen neben Autorenlesungen auf der kulturellen Speisekarte.

 
 
 
 
 
 
Retro im Norden
Ja, es ist wieder da: das gute alte Wohnzimmer der 1960er- und 1970er-Jahre. Da wartet die Bibliothekswand mit üppigen Bildbänden, sogar die Juke-Box funktioniert wie damals auf Knopfdruck. Dieses Hotelerlebnis wird im 25h Hotel ‚Number One‘ in Hamburg geboten. Die Kette setzt auf Motto-Design, jedes Haus ist anders. Die Gästezimmer im Hamburger ‚Number One‘ wurden mit Streifen- oder Blumentapeten und Farben wie Blau, Grün, Rot und Magenta üppig ausstaffiert. Gerade kamen in vielen der 120 Zimmer als Attraktion stilgerechte Plastic-Side-Chairs hinzu. Zugleich aber sind alle Segnungen der Neuzeit eingebaut – also auch W-Lan und Flachbildfernseher. Das Hamburger Schwesterhaus in der Speicherstadt hingegen erinnert in der Ausstattung augenzwinkernd an die Seefahrertradition der Freien und Hansestadt. Weitere Design-Varianten warten in Berlin, Frankfurt und Wien.
Peter Lamprecht
 
www.palazzoversace.com.au
www.jumbostay.com
www.hotel-pension-berlin.net
www.krimihotel.de
www.25hours-hotels.com