Nach genau 64 Minuten und 49 Sekunden war Schluss – mit donnerndem Applaus wurden die Gäste Uwe Kamps und Wolfgang ‚Otto‘ Kleff vom Publikum verabschiedet. Fazit: Mönchengladbach ist mit dem Kitchentalk in der kleinen, aber feinen Kulturküche an der Waldhausener Straße um eine tolle Veranstaltungsreihe reicher. Nach der Premiere sprach die Urbano-Redaktion mit Initiator und Moderator  Torsten Knippertz.

Hinter uns liegt eine sehr kurzweilige und lustige Gesprächsrunde mit zwei Torwartlegenden Borussias. Wir hätten gerne mehr gehört! Warum war nach genau 64 Minuten und 49 Sekunden Feierabend?

Torsten Knippertz:  Weil diese zeitliche Begrenzung die einzige Regel des Kitchentalk ist, es soll nie länger oder kürzer gehen als 64 Minuten und 49 Sekunden. Ansonsten ist alles möglich: Wir wünschen uns eine wilde Mischung aus Kindergeburtstag, Talk- und Spielshow.

Man hätte den beiden gern noch länger zugehört …
Torsten Knippertz: Klar, mit Uwe und Wolfgang hätte man natürlich leicht drei oder vier Kitchentalk-Abende füllen können und es fällt auch mir schwer, solche Gäste zu stoppen. Aber mir ist es lieber, wenn am Ende ein paar Dinge unerwähnt bleiben, als wenn man irgendwann nicht mehr weiß, was man erzählen soll und noch Zeit übrig ist. Als ich mir das Konzept für diese Reihe überlegte, habe ich mir gedacht, dass das Ganze zwischen einer und anderthalb Stunden dauern soll. 64:49 ist dann einfach eine Reminiszenz an den Veranstaltungsort: Die Kulturküche hat zwei Eingänge: einen an der Waldhausener Straße 64 und einen an der Aachener Straße 49.

Den meisten Mönchengladbachern
dürftest Du als Stadionsprecher
Borussias bekannt sein. Wird es
im Kitchentalk immer um Fußball
gehen?
Torsten Knippertz: Oh nein! Ich freue mich sehr, dass die beiden zum Startschuss der Reihe zur Verfügung standen. Und Prominenz hilft am Anfang natürlich, um die Reihe bekannter zu machen. Aber es müssen nicht immer Sportler sein, noch nicht einmal Prominente, die zum Kitchentalk erscheinen. Es gibt so viele Menschen, die nicht berühmt sind, aber unglaubliche Storys erzählen können. Da muss man nur mal rausgehen, die Ohren aufsperren und dann bekommt man Dinge mit, worüber man denkt: Wahnsinn, das muss man verfilmen – oder zumindest an einem Talk-
Abend darüber reden.

Wer sind die nächsten Gäste?
Torsten Knippertz: Für die zweite Ausgabe am 12. März – wir möchten gerne den zweiten Mittwoch im Monat als festen Termin etablieren – hat Micky Hilgers zugesagt. Er ist nicht nur ehemaliger Hockey-Olympiasieger und Nationalspieler, sondern als heutiger Betreiber des Hockey-Parks der Mann, der Bruce Springsteen und Guns’n’Roses zu Konzerten nach Mönchengladbach geholt hat. Ina Menzer ist im August zu Gast, mit vielen weiteren spannenden Wunschkandidaten bin ich im Kontakt.

Warum hast Du die Kulturküche als
Veranstaltungsort gewählt?
Torsten Knippertz: Weil es einfach ein gemütlicher, neuer, kleiner Laden am Eingang zur Altstadt ist. Mir gefällt das Konzept der Kulturküche sehr; Menschen mit Suchterkrankungen und psychischen Beeinträchtigungen werden hier integriert und rehabilitiert, zum Beispiel in der Küche oder auch im Service.

Es überrascht ein wenig, dass der Eintritt
zu dieser Veranstaltung frei ist …
Torsten Knippertz: Es gibt ja schon genug Sachen, die etwas kosten. Nach den Abenden lassen wir einen Hut für das Personal herumgehen. Auch, wenn der Raum nur für 50 Personen Platz bietet: Ich finde, dass das ein guter Rahmen für diese Reihe ist. Und für alle anderen wird der Talk später auf dem you-
tube-Channel der Kulturküche gezeigt und auf CityVision ausgestrahlt.

Wenn ich live dabei sein will, besorge
ich mir die Karten am besten
direkt über die Kulturküche?
Torsten Knippertz: Ganz genau. Mein Tipp: Einfach hingehen, Mittag essen und Karten reservieren.   mle