Mit der richtigen Pflege sind Löcher in den Zähnen vermeidbar. Ist das Loch aber schon da, sollte Ihr Zahn möglichst schnell behandelt werden. Die entstandene Karies wird entfernt und das Loch im Zahn gefüllt. Die Frage ist nur: womit?
Es gibt eine ganze Reihe unterschiedlicher Füllungsmaterialien und auch die Art der Verarbeitung ist sehr verschieden. Leider gibt es (noch) keinen Werkstoff, der nur Vorteile bietet. Grundsätzlich lassen sich die plastischen Füllungen, mit denen der Zahn im Mund direkt repariert wird, von den im Dentallabor gefertigten Einlagefüllungen, den Inlays, unterscheiden.
Fast in aller Munde, allerdings auch umstritten, sind Amalgamfüllungen. Amalgam ist eine Mischung aus Silber, Zinn, Kupfer, Zink und Quecksilber, die direkt in die Löcher gestopft  wird und dann bis zu zehn Jahre halten kann. Amalgam ist preisgünstig und laut offizieller Lehrmeinung gesundheitlich unbedenklich. Allerdings sollten Schwangere, Milchzähne, Allergiker und Nierenkranke nicht mit Amalgam belastet werden. Ästhetisch sind die schwarzen Füllungen inakzeptabel. In meiner Praxis werden die ungeliebten Füllungen nicht angeboten.
Als Alternative zum Amalgam wurden Ende der 1970er Jahre die Glasionomerzemente (GIZ) eingeführt. Diese Füllungen sind preiswert, leicht zu verarbeiten, weiß und geben kontinuierlich Fluorid ab, das erfolgreich der Neubildung von Karies vorbeugt. Die Haltbarkeit der GIZ-Füllungen ist deutlich geringer als bei Amalgam- oder Kunststofffüllungen.
Kunststoffe mausern sich in den letzten Jahren zur echten Allround-Lösung.
Während sie früher wenig zuverlässig waren, sind die sogenannten Komposite inzwischen zu Hightechverbundwerkstoffen gereift. Sie enthalten nur noch 20 Prozent Kunststoff, der Rest besteht aus kleinsten Keramikpartikeln, die die Füllung stabiler und widerstandsfähiger machen. Die zahnfarbenen Komposite eignen sich zum beinahe unsichtbaren und dauerhaften Füllen sowohl der Front- als auch der Seitenzähne.
Die Versorgung eines Zahnes mit einem Gold- oder Keramikinlay erfolgt indirekt. Das bedeutet, dass nach dem Entfernen der Karies und dem Präparieren des Zahnes ein Abdruck genommen und das Inlay von einem Zahntechniker im Labor individuell und passgenau hergestellt wird. Die fertige Einlagefüllung wird dann in einer weiteren Sitzung in den Zahn eingeklebt oder zementiert. Der große Aufwand lohnt sich: Man erhält einen perfekten Zahnersatz mit einer sehr langen Haltbarkeit. Die höheren Kosten relativieren sich durch die lange Lebensdauer.
Die unterschiedlichen Füllungsmaterialien eignen sich für verschiedene Indikationen unterschiedlich gut. Ihr Zahnarzt berät Sie gerne, welches Material sich für Ihre Zähne am besten eignet.
Ihr Georg Stähn