Manchmal ist es doch schön, sich auf Altbekanntes, auf Vertrautes zu besinnen, anstatt immer das ultimativ Neue zu suchen. Dies gilt für mich in besonderem Maße in Bezug auf die Wahl von Restaurants. Es ist einfach interessant, das Zusammenspiel von Entwicklung und Tradition mitzuerleben und zu sehen, wie das Angebot ständig erweitert, geändert oder variiert wird.
In eine meiner Lieblingslocations hat es uns heute spontan verschlagen. So sitzen wir jetzt nach einem ausgiebigen Shopping-Bummel durch die Mönchengladbacher Innenstadt im Mokka. Glück gehabt, denn oft ist hier so viel los, dass man keinen Platz ergattern kann. Wer einen Besuch einplant, muss also entweder hoffen oder rechtzeitig reservieren, was übrigens inzwischen online möglich ist.
Eigentlich hat uns die Lust auf seine legendäre gleichnamige Kaffeespezialität zur Stephanstraße gelockt. Doch beim Anblick auf die großen Wandtafeln, auf denen die wechselnden Mittagsgerichte prangen, meldet sich der große Hunger. Nun gut, für den ‚Mittagstisch‘ sind wir definitiv zu spät, also stürzen wir uns auf die reguläre Abendkarte, die mindestens genauso verlockend klingt.
Zum Start gönnen wir uns bei einem guten Glas Wein – die Auswahl ist überschaubar, aber hervorragend – die unter ‚Kleinigkeiten‘ aufgeführte Mokka-Vorspeisenvariation. Kleinigkeit? Von wegen! Thunfisch- und Schafskäsecreme, Joghurtdip, ein knackiger Bauernsalat und warmes, geröstetes Ciabattabrot werden von einem süß-scharfen Putenspieß gekrönt. Wie gut, dass wir uns diese Köstlichkeiten teilen, sonst wäre es für die Hauptgänge eng geworden.
Für meine Begleitung folgt nur kurze Zeit später einer der Klassiker: frisches Fladenbrot, das mit Putenwürfeln, Gemüse, Salat und Joghurt gefüllt wurde. Sieht aus wie eine Mischung aus Pita und Burger, schmeckt aber einzigartig und fast exotisch. Mediterranes, noch bissfestes Gemüse trifft auf türkisch anmutende Joghurt-Salat-Kombi und auf zartes Fleisch, das nach den Feinheiten asiatischer Kochkunst schmeckt. Auch hier begegnet uns wieder die hauseigene Chilimarinade, die sich wie ein roter Faden durch die Karte zieht und den perfekten Ausgleich zu typisch italienischen Speisen und deutscher Hausmannskost bildet. Manche mögen dies wohl Crossover-Küche nennen, für uns ist es einfach crossover-lecker!
Ich lasse mich von einer ausgefallenen Neuheit entführen: dem ‚Jambalaya‘, einer kreolischen Reispfanne mit Huhn und Garnelen. Ja, Sie lesen richtig: kreolisch! Das findet man nur selten, sehr selten. Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen, ob das Küchenteam tatsächlich die Charakteristika dieser Richtung auf den Teller zaubern kann. Typisch ist zum Beispiel der Einsatz frischer Chili und der sogenannten ‚Holy Trinity‘, die Verbindung von Zwiebel, Paprika und Sellerie. Auf der Zunge entfaltet sich dann ein Mix aus leichter Schärfe und milder Frucht. Und? Werden die Erwartungen erfüllt? Ich glaube, diese Frage erübrigt sich, wenn ich sage, dass der Teller blitzeblank geputzt abgeräumt wird. Wären wir nicht schon so satt, würden wir glatt noch eine Portion nachordern.
Übrigens, bevor Missverständnisse entstehen: Dieses Red Jambalaya, also auf Tomaten basierend, ist ein Gericht aus der kreolischen Küche Louisianas, USA, und nicht direkt aus der Karibik. Sklaven und Einwanderer aus den Kolonien sowie Afrika brachten einst ihre Künste mit nach Amerika, dort wurden sie mit Einflüssen aus der französischen Küche weiterentwickelt. Heute ist diese Stilrichtung vor allem in New Orleans anzutreffen – und nun auch in Mönchengladbach.
Dieser Abend ist doch wieder der Beweis, warum mich der Weg immer wieder ins Mokka führt. Sei es zum Frühstück, Brunch, Mittag, Zwischensnack oder zum opulenten Abendessen, hier kann man immer frisch, schmackhaft und erstaunlich günstig genießen.
Ihr LeckerSchmecker
Jean Jacques
 
Mokka Restaurant
& Catering
Stephanstraße 1 | MG
Fon 02161.464709
www.mokka.de
Öffnungszeiten
Mo – Do | 9 – 23 Uhr
Fr & Sa | 9 – 24 Uhr
So | 10 – 23 Uhr