Geschafft! Die Feiertage sind erfolgreich überstanden, Elche & Co. verstaut und auch die allerletzten Tannennadeln sind endgültig aus den Ecken verschwunden. Endlich dürfen die Zimmerpflanzen die Räume wieder mit frischem ‚Leben‘ füllen.
Ganz klar, Blühendes oder Grünes gehört zur absoluten Grundausstattung einer jeden Wohnung. Es sorgt einfach für ein angenehmes Raumklima – und das nicht nur im wahrsten Sinne des Wortes. Vorteil Nummer eins ist, Pflanzen verbessern die Luftqualität – viel entscheidender ist jedoch ihr optischer Effekt. Zimmer, in denen nicht das kleinste Blümchen zu finden ist, wirken oft trotz noch so liebevoll gewählter Dekoration ’nackt‘. Selbst künstliche Pflanzen können dies nicht ändern – erst echte Blätter, die aus der Erde sprießen, schaffen Atmosphäre und beruhigen das Auge.
Widerstand zwecklos
Während man über alle anderen Dekoelemente streiten kann, gibt es in diesem Punkt keine Ausreden. Kein: „Mir fehlt die Zeit, mich um die Blumen zu kümmern“, kein „Ich habe aber keinen grünen Daumen“. Dem stimmt auch Angelika Kosky, Zimmerpflanzen-Expertin vom Gartencenter Lenders zu: „Natürlich, wer sich eingehend mit diesem Thema beschäftigt und Spaß daran hat, wird schnell merken, dass die Pflege von Pflanzen so aufwendig sein kann wie die eines Haustieres.“ Zimmerbonsais und verschiedene Kakteen könne sie nur echten Wohnzimmergärtnern ans Herz legen.
Doch auch diejenigen, die zu den sporadischen Gießern zählen, haben die Wahl aus unzähligen grünen Mitbewohnern. „Eigentlich muss man nur ein wenig den Standort und die Gießempfehlungen beachten, um lange Freude bei wenig Arbeit zu haben. Am besten lässt man sich einfach beraten und wirft einen Blick auf die Schilder, die in der Erde stecken.“
Generell gelten alle dick- und hartblättrigen Pflanzen als besonders unkompliziert. Eine echte Wiedergeburt scheint zurzeit der Bogenhanf zu feiern. Noch bis vor einigen Jahren belächelt, schmücken seine spitz zulaufenden, stiellosen Blätter immer mehr Fensterbänke mit einem gelblich-grünen Farbspiel. Und auch Zamioculcas – hierzulande bekannt als ‚australischer Ahornstab‘ – entfaltet gerne sein sattes, dunkles Grün an vielen sonnigen und halbschattigen Plätzen. Er kann übrigens auch relativ hoch wachsen, was ihn erst recht als Dekoration einsetzbar macht. Wer sich richtiges Dschungel-Flair wünscht, dem empfiehlt Angelika Kosky besonders den Drachenbaum, der fast ein wenig an Südsee-Palmen erinnert.
Ich persönlich habe mich bei meinem Streifzug durch die Pflanzen-Abteilung des Gartencenters gleich in zwei genügsame Mitbewohner verliebt. Zum einen haben mich die Sukkulenten angelacht, die es in nahezu jeder Größe und vielen verschiedenen Formen gibt. Ihr ursprünglicher Charme macht sich überall gut – auch als Tischdeko. Dazu kommt, dass diese geduldigen Gesellen nahezu unkaputtbar sind, da ihre fleischigen Blätter auch über längere Zeit hinweg Wasser speichern.
Zum anderen blieb ich fasziniert an der Farb- und Formvielfalt der Calatheen hängen, Pflanzen mit einer ganz besonderen Eigenschaft. Nachts rollen sie ihr Blattwerk zusammen, um morgens wieder zu voller Pracht zu ‚erblühen‘. Aufgrund dieser Eigenart gelten sie übrigens auch als Symbol für Neubeginn und machen sich besonders gut als Einzugsgeschenk. Dem konnte ich einfach nicht widerstehen. Denn, wie heißt es so schön? Neues Jahr – neues (Pflanzen-) Glück!
Laura Dietel