Natürlich wünscht sich jeder Mensch, möglichst lange selbstständig zu leben. Doch nur wenige bleiben auch wirklich bis ins hohe Alter so fit, dass sie den Alltag alleine meistern können. Verschiedene Erkrankungen erfordern dann eine (zeit-) aufwendige Betreuung. Pflegebedürftig zu sein, muss aber nicht automatisch den Umzug in eine entsprechende Einrichtung zur Folge haben.
Dank der Tagespflege des ASB Niederrhein können hilfsbedürftige Menschen so lange wie möglich ihr vertrautes häusliches Umfeld genießen. Die Angebote richten sich hauptsächlich an Menschen, für die eine ambulante Pflege zu Hause nicht mehr ausreicht, eine stationäre Pflege aber noch nicht notwendig ist. Pflegende Angehörige werden somit entlastet, ein Wiedereinstieg in ihr Berufsleben ist gegebenenfalls problemlos und vor allem sorgenfrei wieder möglich.
Christina Kliehr, Pflegedienstleiterin am Standort Mönchengladbach, fasst die Angebote des ASB wie folgt zusammen: „Unser Schwerpunkt liegt hauptsächlich im gereontopsychiatrischen Bereich. Das heißt, wir betreuen insbesondere Menschen, die unter Demenz oder psychischen Erkrankungen leiden. Aber auch, wer körperlich erkrankt ist und die Tagespflege nutzen möchte, ist willkommen. Unser Ziel ist, für jeden unserer Gäste einen möglichst angenehmen und abwechslungsreichen Alltag zu gestalten.“ Dazu zählen neben den therapeutischen Maßnahmen ganz alltägliche Situationen wie die Verrichtung hauswirtschaftlicher Tätigkeiten und gemeinsame Mahlzeiten. Aber auch kreative oder ’sportliche‘ Angebote sowie Ausflüge stehen auf dem Programm.
Selbst Geburtstage und andere Feste wie zuletzt Karneval oder Weihnachten werden gefeiert. „Wichtig ist das Miteinander. Einsamkeit ist doch eigentlich ab einem gewissen Alter das Schlimmste und genau diese Isolation möchten wir durch die Tagespflege verhindern“, erläutert die Pflegedienstleiterin weiter. „Für jeden Gast finden wir individuelle Betreuungsangebote.“
Und auch Fragen, die sich alle Angehörigen stellen, weiß Frau Kliehr zu beantworten. So sei die Abholung durch ein Taxi oder auf Gehbehinderungen spezialisierte Fahrdienste beispielsweise selbstverständlich.
Um die Tagespflege des ASB zu besuchen, sollte der Gast eigentlich nur transportfähig und eine Integration in eine Bezugsgruppe möglich sein. Die Häufigkeit der Besuche kann wieder flexibel gestaltet werden – von einem bis zu fünf Tagen die Woche ist alles möglich.
Bei der Finanzierung ist nun dank des ersten Pflegestärkungsgesetzes seit Januar dieses Jahres zusätzliche Unterstützung möglich. Auf Antragstellung bei der Pflegekasse und beim Amt für Altenhilfe können die Kosten für die Tagespflege nun zum Teil oder sogar ganz übernommen werden, sodass das Pflegegeld weitestgehend erhalten bleibt. Natürlich richtet sich der finanzielle Zuschuss nach der jeweiligen Pflegestufe. „Gerade das Finanzielle wirft oft die größten Fragen auf“, weiß Frau Kliehr. „Doch gemeinsam finden wir auch hier die optimale Lösung.“
Laura Dietel