Es gibt mindestens so viele Laufstrecken wie Läufer. Ist ja auch logisch, dieser simple Volkssport lässt sich eigentlich überall ausüben, wo es einen befestigten Fußgängerweg gibt. Deswegen beginnen viele Laufrunden ja auch direkt vor der eigenen Haustür. Das Urbano-Team kennt darüber hinaus einige besonders schöne Routen.
Mönchengladbach
Immer den bunten Pfeilen nach
Buchstäblich ausgezeichnet sind seit gut zwei Jahren diverse Laufwege in Mönchengladbach an der Niers entlang. Vor allem den Freizeitsportlern, die gerne mal wieder etwas tun wollen, sich aber beim Sport in Wald und Flur regelmäßig verlaufen, dürften die gelben (Anfänger, 1,9 km), blauen (Mittel, 3 km), roten (Fortgeschrittene, 5,2 km) und schwarzen (9,8 km) Pfeile sehr gelegen kommen. Denn an jeder Wegekreuzung machen die insgesamt 43 aufgestellten Schilder deutlich, wo es weitergehen soll. Es gibt zwei Startpunkte, einen am Waldparkplatz Schwimmbad Volksgarten und einen am Schloss Rheydt. Die Routen sind raffiniert ausgeklügelt, jedenfalls geht es ausschließlich durch die Natur und über keine einzige Straße.
Nettetal
Rund um die Seen
Eine kleine Runde um den Poelvenn-See? Noch eine Erweiterung ums Glabbacher Bruch? Oder packt man sogar noch den dritten und vierten der Krickenbecker Seen, das Hinsbecker Bruch und den Schroliksee oben drauf? Egal, für welche Seenrunde man sich entscheidet: Man wird es nicht bereuen. Zwar ist die beliebig zwischen sechs und 20 Kilometer lange und erweiterbare Route nicht dafür geeignet, Kilometer-Bestzeiten zu jagen oder Tempoläufe zu trainieren. Dauernd wechselnder Untergrund zwischen Schotter, Wald- und Asphaltwegen sowie wild wachsende Bäume und Sträucher erfordern in jedem Fall einen wachsamen Blick auf Weg und Wegesrand. Dafür bekommt man auf dieser landschaftlich ansprechenden Runde direkt an der niederländischen Grenze
einiges zu sehen und atmet frische, kühle Seenluft.
Mönchengladbach
Feierabendlauf in den Bunten Garten
Eine gemütliche Feierabendrunde im Herzen der City lässt sich im Bunten Garten drehen. Natürlich war schon jeder Mönchengladbacher in diesem wohl beliebtesten Park der Stadt, dessen 30 Hektar Größe sich zwischen Kaiserpark und Hauptfriedhof verteilen und dessen asphaltierte Wege eine perfekte Trainingsfläche für eine kleinere bis mittlere Laufrunde bieten. Natürlich binden die lauffreudigen Mönchengladbacher auch den Botanischen Garten mit ein, auch eine Schleife rund um den Friedhof ist immer sehr beliebt. An den ausgeschilderten zwei bis sechs Kilometer langen Laufstrecken orientieren sich eher die Gelegenheitsläufer. Die, die häufig trainieren und eine große Runde drehen wollen, laufen kreuz und quer oder rund um den insgesamt 150 Hektar großen Grünkomplex (Park, Friedhof, Botanischer Garten).
Süchteln
Quälen wie die legendären ‚Fohlen‘
Hier, und genau hier hat die legendäre Fohlenelf unter ihrem Trainer Hennes Weisweiler die konditionellen Grundlagen für ihren grandiosen Fußball der Siebziger Jahre gelegt. Natürlich sind die Waldwege in den Süchtelner Höhen in den letzten Jahrzehnten längst nicht nur von Profi-Fußballern von Borussia Mönchengladbach platt getreten worden. Abertausende Freizeitläufer, aber auch spazierende Pärchen, Mountainbikefahrer sowie Frauchen und Herrchen mit Hund sorgen dafür, dass hier immer etwas los ist. Das mag auch an der günstigen Verkehrsanbindung (direkt an der Autobahnabfahrt Süchteln an der A61) und dem großen Parkplatz liegen. Dort ist auch ein großes Schild, auf dem unterschiedliche Laufstrecken abgebildet sind. Es geht die meiste Zeit durch den Wald, hinter den ‚Höhen‘ verbergen sich einige leichte Steigungen. Man kann sich vorstellen, dass das dem genialen, aber lauffaulen Günter Netzer nicht gefallen hat …
Heinsberg
Eine 50-Meter-Treppe als Endgegner
Myhler Schweiz? Das klingt nicht nur bergig, das ist es auch. Denn genau aufgrund seiner deutlichen Höhenunterschiede trägt dieser Landstrich im Kreis Heinsberg rund um die Örtchen Myhl, Wassenberg und Birgelen seinen alpinen Beinamen. Beginnend auf dem Waldparkplatz am Pützchen-Café in Wassenberg führt ein toller, abwechslungsreicher Laufweg vorbei an der Wassenberger Burg, hinein in den herrlichen Wald, vorbei an einem Wildgehege und über eine Holzbrücke, bis es steil hinabgeht durch das
Marienbruch bis zum Ausgangspunkt. Wer diese sieben Kilometer lange Strecke um gut zwei Kilometer verlängern will, macht noch einen Schlenker in Richtung Birgelen: Dort wartet, nachdem man an einer kleinen Kapelle vorbeigekommen ist, als ‚Endgegner‘ eine gut 50 Meter lange Treppe – bergauf, versteht sich.
 
Düsseldorf
Laufen auf beiden Rheinseiten
Über sieben Brücken kannst du geh’n: Um wirklich alle sieben Düsseldorfer Rheinbrücken in eine Joggingrunde einzubinden, braucht man wohl eher ein Rennrad als Laufschuhe. Aber es gibt diverse Möglichkeiten, zumindest zwei dieser Brücken innerhalb eines Rundkurses zu passieren: die Rheinknie- und die Oberkasseler Brücke. Rund zehn Kilometer lang ist eine Runde, die über die herrliche Altbau-Allee am Kaiser-Wilhelm-Ring über die Oberkasseler Brücke, am Schlossufer entlang bis zur Rheinknie-
Brücke führt. Eine Strecke, die sich beliebig variieren lässt. Natürlich ist vor allem am Schlossufer bei gutem Wetter der Teufel los, und nicht nur bei den Spaziergängern, sondern auch bei den zum großen Teil durchgestylten Läufern am Ufer gilt das Motto ‚Sehen und gesehen werden‘ – aber das stört spätestens bei der Apfelschorle danach direkt am Rhein niemanden mehr.
Düsseldorf
Berglauftraining am Niederrhein
Eine der wohl tollsten, aber auch anspruchsvollsten Laufstrecken in der Umgebung führt in Düsseldorf durch den Grafenberger Wald. Hier trainieren auch Marathonläufer, die es weniger auf den Wildpark und die dort beheimateten Rothirsche, Rehe und das Muffelwild abgesehen haben, sondern auf die abzuleistenden Höhenmeter. Denn auch am platten Niederrhein lässt sich ein vergleichsweise ambitioniertes Berglauftraining absolvieren. Die durch grüne Schilder gekennzeichnete, sieben Kilometer
lange und im Schatten gelegene Strecke, ist zwar nichts für
Anfänger, aber auch von trainierten Freizeitsportlern zu schaffen. Der angrenzende Segelflugplatz und die Galopprennbahn und die daraus resultierende Wegeführung erlaubt es denen, denen die sieben Kilometer nicht reichen, die Route auf gut 18 Kilometer auszubauen – 270 Höhenmeter inklusive.