Schulterschmerzen sind ein weitverbreitetes und häufiges Problem. In einer orthopädischen Praxis leidet jeder zehnte Patient daran.
Die Schulter ist das beweglichste Gelenk des Körpers und durch seinen komplizierten Aufbau sehr anfällig für Störungen und damit Schmerzen. Das Impingement-Syndrom, auch als Engpass-Syndrom bezeichnet, ist die häufigste Ursache für die Beschwerden. Aufgrund einer Enge unter dem Schulterdach kommt es beim Anheben des Armes und bei Drehbewegungen zu einer Quetschung des Schleimbeutels zwischen Knochen und Sehnen, wodurch Schmerzen entstehen. Probleme bereiten dann insbesondere Arbeiten über Kopf oder auch alltägliche Dinge wie das Schließen und Öffnen von BHs oder das Anziehen einer Hose. Teilweise ist auch die Nachtruhe erheblich gestört, wenn die Patienten sich im Schlaf auf die betroffene Seite legen.
Je nach Schweregrad der Enge und der Schmerzen erfolgen zunächst konservative Maßnahmen zur Erweiterung des Raumes zwischen Schulterdach und Oberarmkopf wie zum Beispiel Pendelübungen mit Gewicht oder Krankengymnastik. Die Gabe von entzündungshemmenden Tabletten – sogenannte NSAR wie Ibuprofen – kann ergänzend sinnvoll sein.
Sollten diese Maßnahmen nicht ausreichen, erfolgen Injektionen direkt unter das Schulterdach oder auch in das Gelenk. Am häufigsten wird Kortison verwendet, wobei neuere Studien zeigen, dass das Kortison die Schultersehnen angreifen kann. Derartige Injektionen sollten daher nicht als Dauertherapie angewendet werden. Als Alternative bietet sich das homöopathische Arzneimittel Traumeel®S
an. Es besitzt ein geringes Nebenwirkungsprofil und kann ebenfalls als Injektion verabreicht werden. Auch sinnvoll sind Injektionen mit aufbereitetem Eigenblut, da hierdurch die körpereigenen Heilungskräfte aktiviert werden.
Bei einer sogenannten Kalkschulter bietet sich vor einem operativen Eingriff eine Stoßwellentherapie über vier bis fünf Sitzungen an. Auch hier erfolgen im akuten Entzündungsstadium Injektionen.
In einigen Fällen ist jedoch eine operative Therapie unumgänglich, vor allem, wenn bereits ein chronischer Schmerz oder ein Sehnenriss besteht. Die Operation wird minimal-invasiv mittels eines Arthroskops vorgenommen. Bei der Gelenkspiegelung werden über kleine Schnitte eine Kamera und Instrumente eingebracht. Hiermit wird dann der Schleimbeutel entfernt und das Schulterdach abgefräst, sodass der Raum unterhalb des Schulterdaches erweitert wird. Nach erfolgter Operation darf der Arm ohne Bewegungseinschränkungen beübt werden. Lediglich eine Maximalbelastung sollte für sechs Wochen vermieden werden.
Sind Risse in den Sehnen vorhanden, können diese in gleicher Sitzung durch Wiederannähen beseitigt werden. Im Anschluss wird hier jedoch der Arm mehrere Wochen in einer Armschlinge ruhiggestellt, aus der heraus physiotherapeutische Behandlungen durchgeführt werden, um eine Einsteifung zu verhindern. Die Schultergelenkspiegelung kann problemlos ambulant durchgeführt werden, sodass ein Krankenhausaufenthalt vermieden wird.
 
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