Stück für Stück füllen sich die ersten Biergärten und auch die Eiscafés verzeichnen langsam aber sicher steigende Umsätze. An jeder Ecke leuchten Krokusse, Narzissen, Schneeglöckchen und andere sogenannte ‚Frühblüher‘ in sattem Blau, Violett, Gelb und strahlendem Weiß. Spätestens bei dieser Farbenpracht darf man sie offiziell für eröffnet erklären: die Freiluft- und Gartensaison.
Wer sein eigenes ‚Outdoorparadies‘ bereits in der Vergangenheit durchdacht geplant hat, darf sich nun getrost zurücklehnen und das Sprießen des jungen Grüns genießen. Allen anderen ‚blühen‘ jetzt jedoch arbeitsintensive Stunden, beim Graben, Jäten und Pflanzen. Wer seinen Garten neu- oder umgestalten möchte, beginnt nun auf der Suche nach geeigneten Gewächsen durch die Fachgeschäfte zu pilgern. Und viele Stauden finden jetzt ein neues Zuhause in den Beeten und Kübeln der Region. Kein Wunder, schließlich sind sie die uneingeschränkten Alleskönner der Flora. Denn streng genommen verbergen sich hinter der Bezeichnung alle mehrjährigen Gewächse, deren oberirdischen Teile anders als bei Bäumen oder Sträuchern nicht verholzen. Kurz gesagt: Blumen, Farne, Bodendecker, Kräuter und Teichpflanzen – sie alle fallen unter den Begriff ‚Staude‘.
Auch Bianka Hoog, Gartenbautechnikerin beim Gartencenter Lenders, ist von den Multitalenten der Botanik überzeugt: „Stauden spielen inzwischen in fast jedem Garten eine zentrale Rolle und bieten die Möglichkeit, über das ganze Jahr hinweg das faszinierende Farbenspiel der Natur zu erleben. Sie können in klarsten Farben schillern und auch der Variantenreichtum der Blattstrukturen eröffnet unzählige Möglichkeiten der Gartengestaltung.“ Für jeden Standort von sonnig bis schattig, von trocken bis feucht gibt es geeignete Gewächse. Und mit guter Planung darf man sich von Februar bis in den November hinein an üppiger Blütenpracht erfreuen.
Und dennoch: Ein wenig überrascht war Bianka Hoog über die Wahl zur Staude des Jahres 2015. Nach den zart blühenden Epimedien (Elfenblumen) in 2014 und den farbenprächtigen Wolfsmilchgewächsen in 2013 darf sich in diesem Jahr die Segge mit dem Titel schmücken. Carex, so der korrekte botanische Name, gehört zur Gattung der Sauergräser – zarten Duft oder satte Blüten sucht man hier vergeblich.
„Trotzdem ist jeder einzelne Vertreter für sich ein faszinierendes Kunstwerk. Die dichten Horste und bogig überneigend wachsenden Blätter versprühen eine Eleganz, die ihresgleichen suchen muss“, kann die Gartenbautechnikerin die Wahl schnell begründen. Vom niedrigen Bodendecker bis hin zu fast 1,20 Meter Höhe hat die Segge alles zu bieten. „Und die riesige Palette unterschiedlichster Töne von Grün in allen Abstufungen über goldige Nuancen und Rot bis ins Bläuliche lässt sie an jedem Ort – ob als Solitärpflanze im Kübel oder Highlight im Beet – eine gute Figur machen.“ Um lange Freude an diesen Gewächsen zu haben, sei jedoch eines zu beachten: „Carex verträgt aus unerfindlichen Gründen keinen Rindenmulch.“ Wer den Boden schützen möchte, sollte deshalb lieber zu Kies oder Laubhäckseln greifen.
Die Carex-Artenvielfalt …
… beliebte Sorten
Weißbunte Teppichsegge
(Carex siderosticha) | sommergrün
breite grüne Blätter mit weißem Rand Höhe bis zu 30 cm | blüht Juni/Juli
Buntblättrige Segge
(Carex dolychostachya ‚kaga-nishiki‘)
immergrün | schmale Blätter mit gelbem Rand | Höhe bis zu 30 cm | blüht April/Mai
Fuchsrote Segge
(Carex buchananii) immergrün | kupfer- rote Blätter | Höhe bis zu 40 cm | blüht Juli
Japan-Gold-Segge
(Carex oshimensis) immergrün | gelber Blatt-Mittelstreifen | Höhe bis zu 30 cm blüht April/Mai
Weißbunte Vogelfuß-Segge
(Carex ornithopoda) zierlicher Wuchs, weiß-gestreiftes Laub | Höhe bis zu 25 cm blüht April bis Juni
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