Die Sonne scheint, die Temperaturen sind zweistellig, Vögel zwitschern und Frühlingsblumen senden ihren zarten Duft aus. Da soll auch die Wohnung den Wintermief loswerden. Also Fenster auf und frisch drauflos geputzt! Nur geht das auch umwelt-verträglich? Aber sicher, wenn man zu Bio-Reinigungsmitteln greift.
Eines sei vorweg gleich gesagt: Auch bei Bio-Reinigungsmitteln sollte man beim Putzen die Dosierungsanleitungen befolgen. Denn ein Zuviel ist niemals gut: weder für die Umwelt noch für die eigene Gesundheit oder den Geldbeutel. „Bio-Reinigungsmittel sollten schon deshalb richtig dosiert werden, weil die Hersteller sie oft als Konzentrate anbieten“, sagt Anne Jantzen vom SuperBioMarkt in Mönchengladbach. So fällt weniger Verpackung an. Die Verbraucher müssen die Konzentrate aber mit Wasser verdünnen.
Der Vorteil des Bio-Putzens liegt vor allem darin, dass die Hersteller auf natürliche Substanzen setzen, die vollständig biologisch abbaubar sind. „Die Rohstoffe dafür sind pflanzlichen und mineralischen Ursprungs“, erklärt Elisa Derksen vom SuperBioMarkt-Team. Frei von Chlor, Phosphaten und optischen Aufhellern, ohne synthetische Konservierungsstoffe und reduziert auf die nötigen Rohstoffe leisten sie saubere Arbeit.
Dabei nutzen die Hersteller die natürlichen Reinigungseigenschaften der Rohstoffe. Mit Zitronensäure etwa lassen sich hervorragend Kalkablagerungen lösen. Sie ist die Basis für säurehaltige Mittel wie Badreiniger. Aus der Orangenschale dagegen wird ein ätherisches Öl gewonnen. Die darin enthaltenen Orangenterpene haben eine stark oxidative Wirkung, die auch intensive Verschmutzungen löst. Orangenöl ist deshalb häufig Bestandteil von Allzweckreinigern.
Angenehmer Nebeneffekt: Die natürlichen Substanzen liefern den frischen Zitrusduft gleich mit. „Das ist besonders für Allergiker wichtig, weil damit das Risiko einer Reaktion reduziert wird“, sagt Anne Jantzen. Denn häufig sind es die synthetischen Duft- und Zusatzstoffe, auf die reagiert wird.
Das gilt besonders bei Duftstoff-Allergien. Wer davon betroffen ist, kann schon bei geringen Gerüchen gesundheitliche Probleme bekommen. „Für diese Gruppe gibt es spezielle Mittel ganz ohne“, sagt Jantzen.
Dass für Bio-Reinigungsmittel nachwachsende Rohstoffe verwendet werden, versteht sich fast von selbst. So werden die Tenside, die die Oberflächenspannung des Wassers lösen und so dafür sorgen, dass etwa Fette abgespült werden können, aus Zuckerrüben oder Zuckerrohr gewonnen. Pfefferminz, Eukalyptus, Lemongrass und Zitrusfrüchte liefern mit ihren ätherischen Ölen saubere Frühlingsfrische mit Zusatznutzen. Denn neben ihrer antiseptischen Wirkung ist das Orangenaroma ausgleichend, Zitronenduft macht gute Laune und Eukalyptus klärt die Luft.
INFO
Staub ist eine treue Seele: Jeden Tag legt er sich zuverlässig in einer dünnen Schicht auf die Möbel. Mit einem Wedel kann man ihm nicht beikommen, er verteilt den Staub nur um. Profis nehmen ein angefeuchtetes Tuch. Damit kann er einfach weggewischt werden. Auch für Hausstaub-Allergiker ist diese Methode besser: Der Staub wird nicht aufgewirbelt und die allergenen Stoffe darin reizen die Schleimhäute nicht.