Einfach mal ‚abtauchen‘ und den Alltag draußen lassen, sich selbst etwas Gutes gönnen oder die tägliche Routine zum persönlichen Highlight umgestalten: Das Badezimmer ist längst mehr Wellness-Oase und vollwertiger Wohnraum als reine ‚Nasszelle‘.

Dabei ist die Faszination für Badekultur eigentlich kein Phänomen der Neuzeit. Unzählige Ruinen von römischen Thermen und Aquädukten sowie die Reste einer durchdachten Kanalisation im alten Rom zeugen davon, welche Bedeutung den Themen Waschen und Baden bereits in der Antike zugemessen wurde, wobei sie damals genau wie in Griechenland eher im öffentlichen als im privaten Fokus standen.
Im mesopotamischen Mari hingegen verfügten sogar die Privaträume der Herrscherin bereits 2000 vor Christus über ein Badezimmer mit Ton-Wannen, einem Ofen, in dem Wasser erwärmt wurde, sowie einer Art Dusche. Hierzulande hielt das private Bad erst zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert als Hygieneraum Einzug in Wohnungen und Häuser – von Luxus fehlte da aber noch jede Spur.
Die eigentliche Wende von der zweckmäßigen Nasszelle zum ansprechenden Wohnraum, in dem man sich gerne und lange aufhalten mag, ist schließlich seit den 70er-Jahren zu beobachten. Erste Künstler und Designer wie Luigi Colani, der 1974 für Villeroy & Boch kreativ wurde, entwarfen praktische wie schöne Badezimmer-Möbel und -Accessoires mit innovativer Farb- und Formensprache. „Die Entwicklung vom reinen Nutzbereich zum Lebensmittelpunkt schreitet auch heute unaufhörlich voran“, beobachtet Roland Willems, Inhaber und Geschäftsführer von Fliesen Willems. „Auch, wenn beim Kauf oder Bau einer Immobilie in vielen Bereichen das ein oder andere Auge zugedrückt wird, bei Badezimmer und Küche möchte man – wenn überhaupt – nur wenige Kompromisse eingehen.“
Und so verbringen Käufer und Bauherren gerne viel Zeit mit der Planung ihrer zukünftigen Wellness-Tempel, die bei Fliesen Willems über 3D-Animationen am Computer und Tablet erfolgt. Im Beratungstermin werden dort via Plansoftware und Präsentationstechnik gemeinsam alle Wünsche visualisiert und dann Schritt für Schritt konkretisiert.
„Unser Ziel ist es, bei der Erstellung möglichst nah am Endergebnis zu sein, sodass der Kunde von Anfang an ein realistisches Bild vor Augen hat“, erläutert der 49-Jährige, der übrigens in diesem Mai gemeinsam mit seinem Unternehmen den 50. Geburtstag begeht. Dementsprechend groß wird natürlich das diesjährige Betriebsfest ausfallen. Ein halbes Jahrhundert? Das muss gebührend gefeiert werden.

Die Gestaltung
Aber wie wird aus dem Badezimmer eine Entspannungsoase? „Größe schafft Ruhe“, weiß der Fliesenlegermeister. „Planen Sie deshalb möglichst Freiflächen ein, vielleicht haben Sie ja sogar die Gelegenheit, ein ungenutztes Zimmer mit einzubinden und schaffen so Platz für eine freistehende Badewanne.“ Diese vermittele nämlich Großzügigkeit und Eleganz und lockere die typische Bad-Optik auf, bei der alle Sanitärobjekte an der Wand aufgereiht sind. Doch selbst kleine Bäder können bei guter Planung und mit dem ein oder anderen Trick erstaunliche Wirkung entfalten.
Generell sind heutzutage der Gestaltung in Sachen Form und Materialauswahl keine Grenzen mehr gesetzt. Waschtische und -becken beispielsweise sind inzwischen echte Designobjekte, ebenso wie die Armaturen, die als Eyecatcher heute kunstvoll das Wasser formen. Ging früher kaum ein Weg an Keramik oder Porzellan vorbei, trifft man heute auf mehr und mehr natürliche Materialien wie Natur-Stein oder Holz. Roland Willems weiß: „So schaffen Sie optische Wärme, die beruhigt und auch oberhalb der Wasserfläche ‚abtauchen‘ lässt. Vor allem Holz erzielt diese Wirkung. Fliesen in Holzoptik sind darüber hinaus auch noch äußerst pflegeleicht.“
Warmer Sommerregen
So wohltuend ein ausgiebiges, heißes Bad bei Aromen und Kerzenschein auch sein kann, für die tägliche Erholung ziehen viele den Weg unter die Dusche vor. Gerade, wenn das Raumangebot keine Badewanne hergibt, sollte ihr besonders viel Aufmerksamkeit gewidmet werden. „Denken Sie bei einem Umbau immer auch an die Zukunft, egal, wie jung und fit Sie sich gerade noch fühlen“, ist die Erfahrung des Fachmanns. „Barrierefreiheit klingt im ersten Moment vielleicht befremdlich, ist aber unglaublich wichtig, um möglichst lange selbstständig zu bleiben. Das wird jeder bestätigen können, der vielleicht nur mal einen Fuß gebrochen hatte …“
Und auch eine heiße Dusche verspricht dank der neuesten Möglichkeiten, ein echtes Spa-Erlebnis zu werden. Gönnen Sie sich zum Beispiel eine wohltuende Massage aus den seitlichen Düsen einer Dusche oder träumen Sie mit geschlossenen Augen, während Sie dicke Tropfen von oben berieseln wie ein warmer Sommerregen. „Dimensionieren Sie eine bodengleiche Dusche lieber geräumiger als zu eng, das verleiht ein Gefühl von Freiheit und – da wären wir wieder beim Thema – bietet auch noch genügend Platz für Hocker oder Griffe“, erläutert der Jubilar weiter. Aber in erster Linie rät er von falschem Sparzwang ab. „Es lohnt sich immer, in ein durchdachtes Wohn-Bad zu investieren – für jetzt und in Zukunft.“
Laura Dietel
www.fliesen-willems.de