Im Winter gilt die Sehnsucht dem Sommer – doch wenn die Temperaturen regelmäßig die 30-Grad-Marke überschreiten, wendet sie sich einer Abkühlung zu. Ein schattiges Plätzchen ist höchst willkommen. Der ideale Zeitpunkt für einen Museumsbesuch. Denn die Kulturstätten sind nicht nur klimatisiert. Wenn sich alle anderen im Freibad abkühlen, hat man die nötige Ruhe, sich der Kunst zu widmen.
Im Museum Abteiberg geht das Projekt ‚Ein ahnungsloser Traum vom Park‘ ab 12. Juli in die nächste Runde. Unter dem Titel ‚Der Apfel – Eine Einführung (immer und immer und immer wieder)‘ rücken die Künstler Antje Majewski und
Pavel Freisler die Baumfrucht in den Mittelpunkt. Dabei werden auch Werke anderer Künstler gezeigt: Von echten und gemalten Äpfeln über Videos bis zu einem 3D-Drucker, der Klone von Freislers Schrumpfäpfeln produziert, reicht das Spektrum.
Kühl wirkt die Langen Foundation mit ihrer Architektur aus Beton, Glas und Stahl, ihren klaren Linien und Flächen. Der japanische Architekt Tadao Amdo hat das Ensemble auf der früheren Raketen-
station Hombroich entworfen. „Das Gebäude der Langen Foundation ist das größte Kunstwerk, das ich jemals erworben habe“, hat Marianne Langen, Initiatorin und Stifterin des Museums darüber gesagt. In diesem Sommer zeigt das Museum Werke des Künstlers Olafur Eliasson von 1994 bis 2015. Die 40 Arbeiten (Rauminstallationen, Fotografien und Objekte) stammen aus der Sammlung Boros in Berlin. Sie ist eine der umfangreichsten Sammlungen von Arbeiten des dänisch-isländischen Künstlers weltweit.
Er ist einer der Größten in der Modewelt, seine Silhouette ist zum Markenlogo geworden: Karl Lagerfeld ist in der Bonner Kunsthalle zu Gast. Nachdem sich im vergangenen Jahr das Museum Folkwang seinen Kreationen gewidmet hat, schaut das Bonner Haus nun auf die Entwicklung des Designers, wirft einen Blick auf seine Entwürfe und zeigt die daraus entstandenen fertigen Kleider. ‚Modemethode‘ heißt die Hommage an den bekanntesten deutschen Modemacher, die noch bis zum 13. September zu sehen ist.
Wen das Fernweh packt, sollte einen Ausflug ins Museum Folkwang in Essen machen. Dort werden in der Ausstellung ‚China 8 – Works in Progress‘ Foto-Arbeiten aus China 2015 gezeigt. Ausgestellt werden neue Arbeiten von 24 chinesischen Fotografen und Künstlern, die zeitgleich in Museen und Kunsthallen in China präsentiert werden. Bis zum
13. September sind klassische Fotografien, Konzept- und Multimedia-Arbeiten sowie Werke von Maler-Fotografen zu sehen. Den Besuchern offenbaren sich nicht nur verschiedene künstlerische Sichtweisen, sie erleben auch die Perspektive aus einer anderen Kultur.
1946 schenkte Joseph Haubrich der Stadt Köln seine Sammlung. Die bestand aus Werken des Expressionismus und der klassischen Moderne, darunter Arbeiten von Otto Dix, Emil Nolde, Ernst Ludwig Kirchner, Paula Modersohn-Becker und Marc Chagall. Künstler, deren Arbeiten gut ein Jahr zuvor noch als entartet galten. Heute ist die Sammlung im Museum Ludwig zu sehen. Die Besucher machen an diesem Ort eine Zeitreise durch die jüngere Kunstgeschichte. Denn auch die Pop Art Sammlung von Peter und Irene Ludwig, deren Schenkung 1976 zur Gründung des Museums führte, ist in den Museumsräumen zu sehen. Kunst aus den 1960er und 70er Jahren mit Werken von Roy Liechtenstein und Claes Oldenburg ist hier zu entdecken. Letzterer ist übrigens auch im Skulpturenpark des Museums Abteiberg vertreten. Seit 1982 steht dort seine Arbeit ‚Soft inverted Q‘.

museum-abteiberg.de
langenfoundation.de
bundeskunsthalle.de
museum-folkwang.de
museum-ludwig.de