Sommerzeit ist Beerenzeit. Jetzt gibt die Natur ihre Früchte im Übermaß ab. Wer den Geschmack des Sommers auch im Winter genießen möchte, kocht die Früchte ein. Als Marmelade und Gelee erfreuen sie das ganze Jahr den Gaumen.
Die Erntezeit beginnt und damit die Hochsaison für Marmeladenköche. „Wir merken, dass wieder mehr Menschen Früchte aus dem eigenen Garten ernten und sie einkochen“, sagt Gaby Detert, Ernährungsexpertin vom SuperBioMarkt Mönchengladbach. Nach den Erdbeeren, die schon seit Mai geerntet werden, hängen in diesen Wochen Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren und Stachelbeeren voll und süß an den Sträuchern.
Davon naschen ist nicht nur erlaubt: Ernährungsphysiologisch ist es sogar ausdrücklich zu empfehlen. „Beeren sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen“, sagt Detert. „Und dabei kalorienarm.“ Schwarze Johannisbeeren sind optimale Vitamin-C-Lieferanten. Rund 180 Milligramm pro 100 Gramm Früchten finden sich darin – mehr als dreimal so viel wie in Orangen. Auch Stachel- und Erdbeeren punkten mit dem Anti-Erkältungs-Vitamin.
„In Brom- und Heidelbeeren steckt viel Vitamin E, das die Zellen vor freien Radikalen schützt“, sagt Elisa Derksen, Kosmetikexpertin im SuperBioMarkt. Das trägt zu einem besseren Hautbild bei. Himbeeren zum Beispiel wurden schon von Hildegard von Bingen in der Heilkunde eingesetzt. Die darin enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe, die den Früchten ihre rote Farbe verleihen, sollen entzündungshemmend und blutreinigend wirken.
Gute Gründe also, daraus Konfitüre zu machen. In der Bio-Küche wird dabei Pektin eingesetzt. „Das ist eigentlich ein Ballaststoff, der aus Pflanzen gewonnen wird“, erklärt Detert. Seine Eigenschaft, Flüssigkeiten zu binden, wird in Gelierzucker genutzt. Wem das zu süß ist, kann auf Agar Agar zurückgreifen. Das ist ein pflanzliches Binde- und Geliermittel, das aus Meeresalgen gewonnen wird. „Agar Agar hat sogar eine stärkere Gelierkraft als Gelatine“, sagt Detert. Mit Agaven-
dicksaft kann ganz nach dem persönlichen Geschmack gesüßt werden. „Honig eignet sich dafür nicht so gut, weil die Marmelade dann nicht so haltbar ist.“
Dabei muss nicht gleich die ganze Ernte eingekocht werden. „Beeren kann man prima einfrieren“, empfiehlt Detert. Und im Hinblick auf den kommenden Winter hat die Ernährungsexpertin noch einen Tipp: „Wer jetzt einen Rumtopf ansetzt, kann sich zu Weihnachten über einen ganz besonderen Genuss freuen.“