Ist das Kunst oder kann das weg? Man muss kein ausgewiesener Kenner sein, um in einer Galerie etwas zu erleben. Warum nicht einer der kleinen Kunstoasen in Mönchengladbach eine Chance geben? Das Urbano-Team hat sich umgeschaut. 
Galerie Löhrl
Junge Künstler erhalten in der Galerie Löhrl seit Jahren in der Reihe ‚Impulse‘ die Chance, ihre Kunst erstmals einem breiten Publikum zu zeigen. Auf der Kaiserstraße bekommen die Besucher dafür oftmals neue Tendenzen in den bestimmten Kunstrichtungen zu sehen. Tendenzen, die der zeitgenössischen Kunst entsprechende Impulse vermitteln. Dabei ist es egal, ob es sich um Malerei, Bildhauerei, Zeichnungen, Medienkunst, Video,
Installation oder Fotografie handelt. Einige heute bekannte
Künstler wie Stephan Balkenhol hatten hier ihre erste Einzelausstellung. Ansonsten gibt es in der Galerie Löhrl von klassischen Positionen der Nachkriegszeit, über renommierte internationale Künstler bis zu jungen, noch wenig bekannten Avantgarde-Künstlern einiges zu sehen und zu erleben. Neben Malerei und Skulptur steht künstlerische Fotografie im Mittelpunkt der Galeriearbeit.
Kaiserstraße 58/60/67/69 | Mönchengladbach
Galerie Börgmann
Begeisterung, Leidenschaft und Liebe für die zeitgenössische Kunst sowie Freude an Entdeckungen und die Lust am Abenteuer – das steht für das Team der Galerie Börgmann im Mittelpunkt der Arbeit: „Denn das, was die Kunst uns allen auf unvergleichliche Weise bietet, sind Ausblicke auf bislang unentdeckte, bislang unerforschte Welten, Länder, Menschen und Gedanken.“ Zu diesen unerforschten Welten gehörte für das Ehepaar Börgmann bis Mai 2013 auch Mönchengladbach, denn erst dann ist die Galerie anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens von Krefeld in die Vitusstadt gezogen, in unmittelbare Nähe zum Museum Abteiberg. Hinter dem großen Zugpferd der Kunst in Mönchengladbach muss sich die Galerie Börgmann aber nicht verstecken, denn hier wurden schon Kunstwerke von Georg Baselitz, André Butzer, Günther Förg, Jonathan Meese oder Thomas Zipp ausgestellt. Die Börgmanns sind überzeugt: „Jedes Kunstwerk öffnet eine neue Wirklichkeit, die uns fasziniert, manchmal auch erschüttert, immer aber dazu einlädt, sich auf sie einzulassen und unsere alltäglichen Ansichten und Gewohnheiten zu überdenken, ja vielleicht sogar neu zu justieren.“
Wallstraße 7 | Mönchengladbach
Das Kunstfenster Rheydt
Mit der Kunst ist das ja so eine Sache. Bleibt sie in kleinen Hinterhof-Ateliers, wird sie in dieser bunten und überfrachteten Welt vielleicht gar nicht wahrgenommen und untergehen. Ist sie aber selbst schrill und laut, wirkt sie aufdringlich. Insofern ist die Idee, die Kunst einfach da unauffällig einzubetten, wo die Leute zwangsläufig sind, gar nicht mal so dumm. Das Kunstfenster in Rheydt ist mit einer Gesamthöhe von 125 Zentimetern, einer Breite von 80 Zentimetern und einer Tiefe von 15 Zentimetern in der Tat nicht mehr als ein Fenster, aber seine Form ist charmant und die Lage perfekt: Es ist eingelassen in das Haus mit der Nummer 125 an der Hauptstraße in Rheydt. Dort, wo die Autos im Berufsverkehr an der Ampel in der Schlange stehen und die Fußgänger in die Innenstadt gehen. Hier können Künstler mindestens einen Monat lang ihr Werk zur Verfügung stellen – egal, ob Fotos, kleine Gemälde, Skulpturen oder lyrische Werke. Der Verein Kunstfenster Rheydt entscheidet, wer den kleinen, aber wertvollen Raum mit Kunst füllen darf.
Hauptstraße 125 | Mönchengladbach
 
Wallstraßengalerie
Zeitgenössische Kunst ist der Schwerpunkt der Wallstraßengalerie, die in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen feiert. In den zwei Jahrzehnten hat sich diese an der Wallstraße gelegene kleine Galerie von Erika Grandt und Rainer Rieger in aller Stille zu einem Geheimtipp bei Kunstkennern entwickelt. Präsentiert werden abstrakte und figurative Arbeiten jeglicher Art von der Malerei auf Leinwand oder Papier über Druckgrafiken bis hin zu Skulpturen und Plastiken. Zusätzlich zu den Wechselausstellungen gibt es Arbeiten vieler nationaler und internationaler Künstler zu sehen, darunter Horst Becking, Karl Brandstätter, James Coignard oder Gerd Mackensen.
Wallstraße 19 | Mönchengladbach
Kunstraum No. 10
Der Kunstraum No. 10 oder, wie er sich selbst schreibt, [kunstraumno.10], hat sich zum Ziel gesetzt, zeitgenössischen, schwerpunktmäßig regionalen und gerne jungen Künstlern ein Forum für ihre Arbeit zu bieten. Die 20 Quadratmeter, die hier an der Matthias-
straße zur Verfügung stehen, sind natürlich nicht unendlich viel, aber für kleinformatige Arbeiten und spezielle Installationen ist der Kunstraum ideal. Pro Jahr werden fünf bis sechs Ausstellungen realisiert, zu den präsentierenden Künstlern gehören unter anderem Hannes Forster, Benno Werth, Michael Kortländer, Wonkun Jun und Günther Zins. Eine Besonderheit des Kunstraum sind preisgünstige Editionen der vertretenen Künstler in kleiner Auf-lage, die zu jeder Veranstaltung erscheinen.
Matthiasstraße 10 | Mönchengladbach
MMIII
Man ahnt es: Der Name des Kunstvereins MMIII steht für die römische Zahl 2003, das Gründungsjahr. Hier in dieser ehemaligen Werkshalle an der Künkelstraße wird durchaus anspruchsvolle Kunst geboten, und doch will das MMIII offen und tolerant sein, hier ist jeder willkommen. „Unsere Aktivitäten sind von der Liebe zur Kunst, hohem persönlichem Engagement, Ernsthaftigkeit, Kompetenz und Kontinuität geprägt“, heißt es im Team um die Vereinsvorsitzende Annette Kremer-Königs. „Ausstellungen und Ereignisse sollen sinnlich, intellektuell und emotional berühren.“ Es soll mehr als nur oberflächliches Entertainment geboten werden, vielmehr Animationen zur ernsthaften Auseinandersetzung mit Kunst. Der Schwerpunkt liegt bei zeitgenössischer Kunst, das MMIII schielt dabei gleichermaßen auf nationale und internationale sowie junge, aber auch bekannte und anerkannte Künstler.
Künkelstraße 125 | Mönchengladbach
mle

Weitere Kunsträume finden Sie hier

www.co-mg.de
www.kunstszene-mg.de
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