Der Apfel ist mit Abstand die beliebteste Frucht der Deutschen. Die Birne führt dagegen geradezu ein Schattendasein. Zu Unrecht: Denn mit ihren wertvollen Inhaltsstoffen bietet sie genauso viel wie der Apfel – ist aber bekömmlicher.
Im Grunde gilt das englische Sprichwort „An apple a day keeps the doctor away“, ein Apfel pro Tag hält den Arzt fern, auch für die Birne. Denn die Frucht, die oben schlank und um die Hüfte etwas mollig ist, hat eine Menge zu bieten: Unter ihrer Schale tummeln sich die Mineralstoffe Kalium, Magnesium, Kalzium und Phosphor. Dazu gesellen sich die Vitamine A, B1, B2 und C. Letzteres spielt eine große Rolle beim Aufbau von Bindegewebe und der Eisenaufnahme. Die B-Vitamine stärken Haare, Haut und Nägel, unterstützen den Zellstoffwechsel und gelten als Nervenvitamine.
„Weil die Birne auch viel weniger Säure hat als der Apfel, gleichzeitig aber genauso viel Fruchtzucker, ist sie süßer und bekömmlicher“, sagt Gaby Detert, Ernährungs-Expertin im SuperBioMarkt Mönchengladbach. „Birnendicksaft war im Bio-Bereich eines der ersten alternativen Süßungsmittel.“ Ein Grund dafür ist, dass die Birne auch Menschen vertragen, die einen empfindlichen Magen oder Darm haben. Deshalb ist sie bei der Zubereitung von Babykost so beliebt. Mit einem Wasseranteil von über 80 Prozent und nur 55 Kalorien pro 100 Gramm ist sie zudem ein kalorienarmes Lebensmittel. Und ihr hoher Gehalt an Ballaststoffen macht sie zu einer sättigenden, gesunden Mahlzeit.
Schon die alten Römer und Griechen schätzten die Birne. Von Persien und Armenien hat die Frucht ihren Weg über Kleinasien nach Europa gefunden. Über 1500 verschiedene Sorten gibt es, die zum Teil so klangvolle Namen tragen wie ‚Gräfin von Paris‘, ‚Gute Luise‘, ‚Die Konferenz‘ oder ‚Bürgermeister‘. Letztere ist auch unter dem vielsagenden Namen ‚Köstliche aus Charneux‘ bekannt.
Mit der Lagerung kann man die Reifung der Birnen selbst beeinflussen. „Wenn sie schnell genussfähig sein sollen, sollte man sie neben Tomaten legen“, rät Gaby Detert. Schon bei Zimmertemperatur sind Birnen nur wenige Tage haltbar. Wer sie auf Vorrat kauft, sollte sie im Kühlschrank lagern. Dort bleiben sie knackig. „Man nimmt dann immer nur so viele heraus, wie man in den kommenden Tagen verbraucht“, sagt die Expertin.
Nicht nur pur oder in Süßspeisen schmecken Birnen gut. Sie sind ausgesprochen vielseitig verwendbar: Als Kompott, Mus oder Kraut geben sie Kartoffelpuffern das gewisse Etwas, Birnenspalten verleihen dem klassischen Flammkuchen Raffinesse und als Alternative zu Trauben passen sie hervorragend zu Käse. Auch als Beilage zu Wildgerichten werden sie geschätzt: mit Preiselbeeren gefüllt oder in Rot- oder Portwein pochiert.
Garnet Manecke
 

Unser Rumtopf | Teil 3
Es geht in das Finale. Der Rumtopf ist schon gut gefüllt, nun kommt das i-Tüpfelchen: die Birnen. 800 g reife, aber feste Birnen schälen, vierteln, entkernen und in Spalten schneiden. Mit 350 g Zucker vermischen, in den Rumtopf geben. Dazu eine aufgeschlitzte Vanilleschote. Mit Rum (54%) auffüllen und stehen lassen. Bis zum 1. Advent nochmals nachschauen, ob noch Rum nachgefüllt werden muss.
Teil 1 und 2 verpasst?
Senden Sie einfach eine Mail
mit dem Stichwort ‚Rumtopf‘
an post@urbano-magazin.de.