Drei Jahre spielt Granit Xhaka mittlerweile für die Fohlenelf. Nach anfänglichen Problemen hat sich der Schweizer in den vergangenen Spielzeiten zu einem echten Leistungsträger entwickelt. Und aktuell wird er mehr gebraucht denn je.

Granit Xhaka ist ein emotionaler Typ. Ehrlich, offen und temperamentvoll. Irgendwie mitreißend. Zugegeben, manchmal ist der Schweizer sicher auch etwas zu heißblütig, seine Gelbe-Karten-Statistik der vergangenen Jahre lässt grüßen. Aber während diese leidenschaftliche Art zu Beginn von Xhakas Zeit beim VfL noch zu den ein oder anderen Problemen auf und neben dem Platz führte, ist sie heute ein wichtiger Trumpf des zentralen Mittelfeldspielers. Seine Körpersprache tut der Mannschaft gut, seine selbstbewussten und teils lautstarken Ansagen beflügeln die Kollegen in guten und unterstützen sie in schwierigen Phasen. Xhaka ist in den vergangenen zwei Jahren beim VfL zu einer Führungspersönlichkeit gereift. Und gerade jetzt, nach dem schwachen Saisonstart und vor den anstehenden intensiven Wochen im Oktober, wird die Fohlenelf die Fähigkeiten und Charaktereigenschaften des 23-Jährigen mehr brauchen denn je.
Als sich Xhaka im Sommer 2012 dem VfL anschloss, da waren die (medialen) Erwartungen an den Schweizer hoch. Hohe Ablösesumme, viele Vorschusslorbeeren – das Mittelfeldtalent sollte auf Anhieb das neue Gesicht der Mannschaft werden. Doch der damals erst 19-Jährige brauchte zunächst eine gewisse Anlaufzeit, um sich in Mönchengladbach und im System des damaligen Trainers Lucien Favre zurechtzufinden. Oft wollte er zu viel auf einmal, dachte zu kompliziert und vernachlässigte dabei das einfache Spiel. „Ich habe in meinem ersten Jahr bei Borussia noch einige Fehler gemacht“, räumt der Sechser selbst ein.
„Aber ich habe in den vergangenen Jahren dazugelernt und bin, wenn man so will, reifer und erwachsener geworden.“ Xhaka, der seinen Vertrag im Februar diesen Jahres bis 2019 verlängerte, wirkt auf und neben dem Platz abgeklärter denn je. Als er zu Saisonbeginn die Partien gegen den Hamburger SV und den FC Sevilla aufgrund von Sperren verpasste, war sein Fehlen der Mannschaft durchaus anzumerken. Nicht ohne Grund stand der Schweizer mit albanischen Wurzeln in der vergangenen Spielzeit in 42 Pflichtspielen auf dem Feld, in denen ihm fünf Tore und fünf Vorlagen gelangen.
Xhaka verkörpert das, was der Mannschaft momentan gut tut. Er ist ein Typ, der vorangeht. „Ich fordere gerne die Bälle, viele Spieler suchen mich auch und lassen mich das Spiel machen. Das gefällt mir“, sagt der gebürtige Basler. Besonders in Anbetracht des schwachen Saisonstarts und des nun bevorstehenden Programmes kann ihn die Fohlenelf auf dem Platz bestens gebrauchen.
Denn im Oktober geht es für den VfL Schlag auf Schlag. In der Bundesliga stehen unter anderem die Begegnungen mit dem VfL Wolfsburg (3. Oktober) und Schalke 04 (25. Oktober) auf dem Plan, in der UEFA Champions League kommt es zum schweren Auswärtsspiel bei Juventus Turin (21. Oktober). Und auch die zweite Runde im DFB-Pokal wird ausgespielt, am 28. Oktober gastiert Borussia in der Veltins-Arena auf Schalke. Doch damit nicht genug: Während der ein oder andere Spieler in der zweiten Oktoberwoche die Möglichkeit hat, einmal ein Wochenende lang zu regenerieren, geht es für einige Borussen auch in der Länderspielpause um alles. Granit Xhaka zum Beispiel hofft mit der Schweiz auf die Qualifikation zur Europameisterschaft. Und eines ist wohl schon jetzt sicher: Am Einsatz von Borussias Antreiber im Mittelfeld wird es dabei sicher nicht mangeln.

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