Earl Grey, Darjeeling, Assam … Klingt exotisch, geheimnisvoll, verführerisch und begeistert
tagtäglich Tausende. Die Rede ist, viele haben es bereits erraten, von Tee, dem inoffi ziellen
Nationalgetränk Großbritanniens. Das aromatische Heißgetränk, egal, ob schwarz oder grün,
ist untrennbar mit diesem Land verknüpft – mit einem jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von über
zwei Kilogramm landet es trotz seiner doch recht überschaubaren Größe sogar immer wieder in
der weltweiten Top 10. Aber Tee bedeutet für die Briten nicht, einfach ’nur‘ heißes Wasser über
getrocknete und zerkleinerte Blätter zu gießen – er wird zu jeder Tageszeit zelebriert und nach
bestimmten Regeln kunstvoll genossen. Vor allem der traditionelle ‚Afternoon Tea‘ ist so ein stilvolles Event, das inzwischen auch außerhalb der Landesgrenzen – meist noch an Top-Adressen der Gastronomie und Hotellerie – standesgemäß angeboten wird. Auch wir wollten uns einmal ‚very British‘ fühlen und haben uns für einen geschmacklichen England-Trip die Dox Bar der Hyatt Regency Düsseldorf ausgeguckt.

It’s Tea Time

Tja, und nun sitzen auch wir an einem Sonntagnachmittag zum
Afternoon Tea auf gemütlichen Sesseln und Sofas und genießen bei
fein duftenden Tee-Spezialitäten den herrlichen Ausblick auf den
Düsseldorfer Medienhafen. Die Auswahl ist übrigens erfreulich groß
und reicht von klassischen bis exotischen Sorten, die ausnahmslos
im Sieb serviert und am Tisch frisch aufgebrüht werden. Zur Ziehzeit
gibt es zwar Tipps vom Service, wie stark oder mild der Genuss
ausfällt, bestimmt jedoch letztlich jeder selbst. Vorgefertigte Beutel
Fehlanzeige! Genau so gehört es sich, wir sind very amused.
Zu Earl Grey & Co. erfreuen wir uns an den klassischen kleinen
Speisen, die stilecht auf Etageren angerichtet sind. Wobei … Als
Kleinigkeit darf man dieses Angebot nun wirklich nicht bezeichnen,
schließlich dürfen wir uns durch die gesamte traditionelle
Afternoon Tea-Palette schlemmen. Verschiedene Sandwiches mit
Räucherlachs und Meerrettich-Creme, Roastbeef oder Gurken und
Kräutercreme bilden die herzhafte Komponente. Frischgebackene,
warme Scones mit Marmelade und der legendären Clotted Cream,
einem streichbaren Rahm, lassen echtes Englandfeeling – wenn
auch nicht unbedingt kalorienbewusst – aufkommen. Als süßes
Highlight winkt eine kleine Auswahl an Petit Fours, Pralinen und
Sahnecreme mit Früchten. Fürstlicher wird es wohl auch bei der
Queen höchstpersönlich nicht zugehen.

Ein Blick in die Geschichte

Die Tradition des Afternoon Teas, in dessen Genuss wir kommen,
fußt zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit war es üblich,
nur zwei üppige Mahlzeiten am Tag zu sich zu nehmen: ein frühmorgendliches
Frühstück und das Abendessen nach 20 Uhr. Doch
einer Kammerfrau Königin Victorias, der Herzogin Anna Maria Stanhope
von Bedford, reichte das nicht, regelmäßig erlitt sie im Laufe
des Nachmittags hungerbedingte Schwächeanfälle. Anfangs ließ
sie sich noch heimlich Kleinigkeiten aus der Küche servieren, nach
und nach lud sie jedoch immer mehr Freunde zu ihrem Zwischensnack
ein. Die tägliche Tea Time war geboren, wurde immer weiter
kultiviert und (natürlich!) von der feinen Gesellschaft aus in alle
Haushalte übertragen – bis sie nun endlich auch in good old Germany
angekommen ist.

Tea Time mit allem Drum und Dran

Dox Bar @ Hyatt Regency
Speditionsstraße 19 | Düsseldorf
www.dox-restaurant.de
Breidenbacher Hof | A Capella Hotel
Königsallee 11 | Düsseldorf
www.capellahotels.com/dusseldorf
Savoy Hotel
Turiner Straße 9 | Köln
www.savoy.de
Althoff Grandhotel Schloss Bensberg
Kadettenstraße | Bergisch Gladbach
www.schlossbensberg.com
 

Im Hier und Jetzt

Apropos in good old Germany ankommen: Der Afternoon Tea ist
nicht der einzige Exportschlager, der aus Großbritannien zu uns
herübergeschwappt ist und ganz weit oben auf unserer Beliebtheitsskala
rangiert. Scotch und Whisky beispielsweise dürfen in
keinem gut sortierten Spirituosenregal fehlen – und den Zugang
zu dieser hochprozentigen Welt eröff nen immer mehr Tastingund
Degustationsabende in Restaurants, Bars oder Fachgeschäften.
Auch Naschkatzen haben garantiert schon Bekanntschaft mit
einer urenglischen Spezialität, den Fudges, gemacht und sind sich
einig: Wer einmal die süßen Kreationen probiert hat, bleibt an
ihnen kleben.
Und dann wäre da noch die Sache mit der Mode … Hier gilt nach
wie vor der Spruch ‚Schräg ist englisch und englisch ist modern‘
– heißt, einerseits verbreiten sich hauptsächlich von London aus
schrille Trends und innovative Designs in die ganze Welt. Andererseits
jedoch ist in nahezu jedem Kleiderschrank mindestens ein
typisch britisches Kleidungsstück zu fi nden, sei es die Wachstuchjacke,
ein Stück im Burberry-Muster, das gute alte Tweed-Sakko
oder der ganz klassische Trenchcoat. ‚Very British‘ bedeutet eben
immer auch ‚very stylish‘ – egal, ob in Sachen Essen und Trinken,
Kleidung oder Einrichtungsdesign.
Laura Dietel

Very British in good old Germany
The Fudge Shop
Fudge, englische Spezialitäten und Accessoires
www.fudge-shop.com
Modlord
Kleidung, Accessoires, Musik und Vintage Stuff
www.modlord.net
The English Shop
englische Spezialitäten, Accessoires, Zeitungen und Fanartikel
www.english-shop.de
Scotia Spirit
Scotch, Malt Whisky und schottische Produkte
www.scotia-spirit.de
The Tasty Pasty Company
kornische Pasteten und englische Spezialitäten
www.tasty-pasty.com