Die Weihnachtszeit ist die Zeit der Einladungen und Präsente. Da stellt sich die Frage: Was bringe ich mit? Vor allem, wenn die zu Beschenkenden schon alles haben. Selbst gemachtes Naschwerk passt nicht nur hervorragend in die Jahreszeit, es ist auch höchst individuell. Zudem zeigt es dem Beschenkten, dass ihm eine besondere Wertschätzung entgegengebracht wird: Für Dich nehme ich mir Zeit und gebe mir Mühe.
Marzipan hat gerade Hochsaison. Denn die süße Masse aus Mandeln ist vielseitig einsetzbar: Pur erfreut sie den Gaumen genauso, wie in Kuchen und Desserts verarbeitet. Im Barock begannen Zuckerbäcker, daraus aufwendige und dekorative Kunstwerke zu modellieren. Bis heute hat sich die Lust daran gehalten: In Kinderkaufläden gibt es Obst und Gemüse aus Marzipan, zu Silvester werden süße Glücksschweine verschenkt. In der Weihnachtszeit erfreuen sich Marzipankartoffeln und -brote größter Beliebtheit. „Die kann man auch gut selber machen“, sagt Gaby Detert, Naturkost-Expertin im SuperBioMarkt Mönchengladbach. Hier verrät sie ihr Rezept:
Dafür 250 g Mandeln in heißem Wasser kurz blanchieren, abkühlen lassen und schälen, anschließend trocknen. Die trockenen Mandeln mahlen und bei Bedarf mit Puderzucker und etwas Rosenwasser mischen. Dabei aufpassen: Wer Edelmarzipan herstellen möchte, darf nicht mehr als 30 Prozent Zuckeranteil nehmen. Je weniger Zucker, umso höher ist die Qualität des Marzipans. Auch das Rosenwasser sollte vorsichtig verwendet werden, damit das Marzipan ein zartes Aroma bekommt. Alles zu einer geschmeidigen Masse verkneten und zu Kugeln formen. Die Kugeln in vorher gesiebtem Kakaopulver wälzen.
„Wem die Herstellung der Marzipanmasse zu aufwendig ist, kann auch auf fertige Rohmasse zurückgreifen“, empfiehlt Detert. Die gibt es z. B. im SuperBioMarkt auch in einer mit Honig gesüßten Variante von Rapunzel. Die Marzipankartoffeln kann man stilecht im Jutebeutel verschenken. Wer die edle Variante bevorzugt, verwendet einen schönen Geschenkkarton – wie ein echter Konditor.
Für Liebhaber würziger Leckereien empfiehlt die Expertin Elisenlebkuchen. Die Aromen von Zimt, Muskatblüte und Kardamom verströmen einen weihnachtlichen Duft. Elisenlebkuchen gehören zu den Oblatenlebkuchen, die in ihrer Herstellung Makronen ähnlich sind. Für die Urbano-Leser hat Gaby Detert dieses Rezept ausprobiert:
8 Eier mit 400 g Zucker schaumig schlagen. 400 g gemahlene Mandeln, 200 g gemahlene Haselnüsse, abgeriebene Zitronenschale und 30 g Lebkuchengewürz unterrühren. Die Masse mit einem Löffel auf Backoblaten geben. Die belegten Oblaten auf einem Blech bei 150 Grad 25 bis 30 Minuten backen. Nach dem Abkühlen können sie mit Schokoladenkuvertüre oder Zuckerguss bestrichen werden. Je nach Größe der Oblaten variiert die Menge der fertigen Lebkuchen. Bei einem Durchmesser von sieben Zentimetern ergibt dieses Rezept etwa 34 Stück.
Kulinarische Geschenke lassen sich auch mit Salz und Ölen sehr gut herstellen. Mit Kräutern und Gewürzen werden daraus individuelle Zutaten für die Feinschmecker-Küche. Verpackt in stilvollen Flaschen und Gläsern machen sie auch optisch einen guten Eindruck und viel Freude – auch nach Weihnachten.
Garnet Manecke