Zugegeben, der Winter war schon außergewöhnlich warm, doch echte Frühlingsgefühle
wollten trotz erster Knospen und sprießender Krokusse nicht aufkommen.
Aber spätestens ab März fiebert eigentlich jeder der nächsten
Jahreszeit entgegen – kein Wunder, steht doch auch
das Osterfest schon wieder vor der Türe.

Jetzt heißt es: Raus mit der kuscheligen Winterdeko, den dicken Kissen
und dunklen Kerzenarrangements, rein mit frischen, hellen Tönen
und vor allem bunten Farbtupfern in Form fröhlicher Frühlingsblumen.
Ich persönlich liebe ja die Abwechslung, die einem Schnittblumen
wie Ranunkeln, Tulpen, Narzissen & Co. bieten, denn mit ihnen
ist es kinderleicht, der Wohnung regelmäßig neuen Pep zu verleihen.
Vorausgesetzt natürlich, man weiß, wie man sie stilvoll arrangiert.
Und genau hier liegt das größte Geheimnis verborgen, dass auch mir
früher Rätsel aufgegeben hat: Welche Vase passt zu welcher Blume,
beziehungsweise womit setze ich die bunten Frühlingsboten auch
wirklich gut in Szene? Denn es ist doch ein ungeschriebenes Gesetz,
dass Blume und Vase Hand in Hand gehen
und sich gegenseitig zur Einheit ergänzen sollten.

Die drei Must-haves

Streng genommen gibt es eigentlich drei absolute Must-haves,
die in keinem Haushalt fehlen dürfen. Ganz wichtig ist natürlich
die mittelhohe Variante mit durchschnittlich breiter Öffnung für
Blumensträuße oder -Bündel aus beispielsweise Narzissen oder Tulpen.
Eine Vase mit engem Hals, auch Flaschenvase genannt, in der
besonders einzelne Blüten wie langstielige Rosen zur Geltung kommen,
darf auch in keinem Haushalt fehlen. Die dritte im Bunde ist
die hohe Bodenvase, die mit ausgefallenen Soloblüten wie Callas,
Amaryllis oder Sonnenblumen zum absoluten Eyecatcher wird.
Besonders schön ist in beiden letzteren Vasentypen übrigens die
Kombination aus Blüten mit Zweigen oder Gräsern.
Hier gilt die Faustregel, dass die Pflanzen nur maximal
eineinhalb mal so hoch wie ihre Gefäße sein sollten.
Beobachtet man die aktuellen Floristik- Trends, die gerade allerorts
die Räume aufpeppen, haben der ‚klassische‘ Strauß oder das üppige
Gebinde inzwischen schon fast ausgedient. An ihre Stelle ist eine
fröhliche Wildnis gerückt. Setzen Sie doch zum Beispiel auf der
eigenen Ostertafel blumig-ausgefallene Akzente. Dafür brauchen Sie
nur ein paar zweckentfremdete, kleine Fläschchen wie Wasser- oder Tonicflaschen,
gerne auch alte Apotheker- oder Laborgläser vom Flohmarkt und ein paar
bunt zusammengewürfelte Blumen wie Ranunkeln, Tulpen, Mohn, Nelken,
Fresien, oder was Sie gerade auch in Geschäften oder auf dem Wochenmarkt erspähen.
Verteilen Sie dann die Behältnisse nach eigenem Geschmack
auf dem gedeckten Tisch – entweder in Linie oder an einer Stelle konzentriert
– und setzen je eine Blüte in jedes Väschen. Schon haben Sie
eine wunderschöne Deko, die einfach nur gute Laune macht und je nach
Farbwahl fröhlich-frisch oder geschmackvoll-elegant wirkt.
Ergänzend können Sie auch ein paar Tropfen Lebensmittelfarbe ins
Wasser geben, das unterstreicht noch einmal die Wirkung und hat
den positiven Begleiteffekt, dass das Blumenwasser nicht trüb wirken kann.
Eine gute Idee ist es übrigens auch, alte Messbecher, Milchflaschen
oder Marmeladengläser zu Vasen umzufunktionieren.
Denn was einst vielleicht im Altglas gelandet wäre oder im Keller
ein trauriges Dasein gefristet hätte, wird so zum charmanten Eyecatcher.
Laura Dietel