Endlich ist er da – der Frühling! Doch die Freude über das Erwachen der Natur können gut 16 Prozent der Deutschen nicht teilen:
Sie leiden unter einer Pollenallergie, im Volksmund als ‚Heuschnupfen‘ bekannt.

Ausgelöst wird der allergische Schnupfen durch den Blütenstaub von Bäumen, Sträuchern, Gräsern, Getreide und Kräutern. Sobald die Pollen mit den Schleimhäuten in Berührung kommen, leiden Betroffene unter Augentränen und -jucken, Fließschnupfen oder Asthma bronchiale, wobei die allergischen Reaktionen in Ausprägung und Intensität von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausfallen. Während dem einen ’nur‘ ständig die Nase läuft, kann es bei anderen auch dramatischere Züge annehmen und ernsthafte Atemprobleme auftreten. Der Grund: Eine Allergie ist eine überschießende Reaktion des Immunsystems gegenüber bestimmten körperfremden Substanzen aus der Umwelt. ‚Überschießend‘ heißt diese Reaktion, da das Immunsystem auf Fremdstoffe – in diesem Fall Pollen – überreagiert, die anders als Krankheitskeime eigentlich keine Gefahr für die Gesundheit darstellen. In der Folge leidet man also unter typischen Symptomen, ohne wirklich ‚krank‘ zu sein.
Genau hier liegt auch eine nicht zu unterschätzende Gefahr verborgen. Die Pollenkonzentration ist immer auch abhängig von Temperatur, Witterung und Windverhältnissen. Im Winter nicht unter Allergien leiden zu können, ist da ein weitverbreiteter Irrglaube – vor allem, wenn er so mild verläuft wie in der Vergangenheit, als schon im Dezember die Pollenflug-Saison wieder eröffnet war. Sonja Lämmel, Pressesprecherin des Deutschen Allergie-und Asthmabundes (DAAB), erzählt: „Viele Heuschnupfen-Patienten und ‚allergische Neuzugänge‘ vermuten hinter ihren Niesattacken, Atembeschwerden oder Husten eine einfache Erkältung – und greifen zu den falschen Therapieansätzen. Sie inhalieren beispielsweise mit Kamille, um die Nase wieder frei zu bekommen, nehmen abschwellende Nasensprays oder versuchen, sich bewusst mit Äpfeln und Müsli gesund zu ernähren. Aus allergologischer Sicht betrachtet treiben sie so den Teufel mit dem Beelzebub aus …“

Aber was kann man tatsächlich tun?

„Das erste Mittel der Wahl ist eigentlich die Allergenkarenz, also das Meiden der Pollen“, weiß Sonja Lämmel. „Dies zu realisieren ist jedoch nahezu unmöglich, da die kleinen Erreger kilometerweit durch die Luft fliegen können.“ Schnelle Hilfe beim Heuschnupfen brächten antiallergische Präparate. Ein Tipp aus Großmutters Zeiten helfe Heuschnupfengeplagten ebenfalls: die Nasendusche. Hierbei werden die Gänge der Nasenhöhle täglich mit Wasser und Sole, wie Emser Salz, gespült. Dadurch werden Pollen und Schmutzpartikel einfach hinaustransportiert.

Die ursächliche Bekämpfung erfolgt jedoch durch die Allergieimpfung, auch Hyposensibilisierung genannt. Die Erfolgsquote liegt hier bei rund 80 Prozent. Dabei werden dem Heuschnupfen- Patienten mit Beginn der pollenfreien Zeit die Pollenbestandteile, auf die er sonst reagiert, in sehr geringen Dosen zugeführt, um seinen Körper daran zu gewöhnen und ihn so auf Dauer unempfindlich gegen die Allergene zu machen. Welche Möglichkeiten es gibt und wo man Hilfe findet, dazu beraten die Experten des DAAB jeden Interessierten oder Betroffenen
gerne an ihrer Allergie-Hotline.

DAAB-Tipps bei Heuschnupfen

• Die Pollenkonzentration kann in ländlichen Gebieten in den Morgen- bis Mittagsstunden, in der Stadt jedoch am Abend höher sein. Daher sollten Sie auf dem Land eher in den Abend- und in der Stadt in den Morgenstunden lüften.
• Staubsauger mit Hepa-Filtersystem halten Feinstaub und allergene Partikel zurück.
• Waschen Sie vor dem Zubettgehen möglichst die Haare und legen die Straßenkleidung außerhalb des Schlafzimmers ab.
• Beim Autofahren Fenster geschlossen halten. Wechseln Sie die Pollenfilter für die Lüftungsanlage regelmäßig (jährlich) aus.
• Planen Sie Ihren Urlaub am besten während der Pollensaison in pollenfreien Regionen. Pollenarme Luft findet sich zum Beispiel auf Inseln, am Meer oder in Hochgebirgslagen.

Das kostenfreie Infopaket ‚Pollenallergie‘
mit Pollenflugkalender erhalten Sie auf Anfrage
per Mail an info@daab.de.
Allergie-Hotline
Fon 02166.6478888
Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V.
An der Eickesmühle 15 – 19 | MG