Der Sehsinn ist der wichtigste Sinn in unserem Leben. Dies wird vielen jedoch erst klar, wenn es hier zu Einschränkungen kommt. In Deutschland leben ungefähr 1,2 Millionen Menschen mit Sehbehinderung und blinde Menschen. Während die Sehverschlechterung durch den Grauen Star (Linsentrübung) meist durch eine kleine Operation zu behandeln ist, liegen die meisten Erkrankungen, die zu einer dauerhaften Sehbeeinträchtigung führen, im hinteren Augenabschnitt. Mit moderner Diagnostik und neuen Therapien ist hier oft eine Behandlung möglich.

Im Fokus: der hintere Augenabschnitt

Die ‚Hinterabschnittschirurgie‘ betrifft die hinteren zwei Drittel des Augapfels – den Bereich von der Rückseite der Linse bis zur Netzhaut. Dieser Teil des Auges ist mit dem Glaskörper, einer gelartigen Substanz, gefüllt. Die Netzhaut ist die innere Gewebsschicht der Rückwand des Auges und stellt den ‚Film‘ des Auges dar. Sie besteht aus unzähligen Nervenzellen. Im Zentrum befindet sich die Makula, die Stelle des schärfsten Sehens. Auf der Netzhaut entsteht das Bild, das über den Sehnerv ins Gehirn weitergeleitet wird. Alle Erkrankungen in diesem Bereich sind eine große Gefahr für das Sehen!

Folgende Krankheiten können behandelt
werden:

Die epiretinale Gliose ist die Bildung von Membranen auf der zentralen Netzhaut, die dadurch verzogen wird
und das Bild verzerrt wahrgenommen wird.
• Das Makulaloch entsteht durch Zug des Glaskörpers. Es betrifft die Stelle des schärfsten Sehens. Die Sehkraft ist stark gefährdet. Den Patienten fehlt der zentrale Punkt des Bildes.
• Löcher in äußeren Netzhautbereichen können oft gelasert werden. Führen sie zur Netzhautablösung, ist eine Operation unumgänglich.
• Die Veränderungen durch Diabetes mit minderwertigen Gefäßen können eine schwere Blutung in den Glaskörper verursachen. Um die Ursachen der Blutung behandeln zu können, muss oft erst die Blutung entfernt werden.
• Wachsen Gefäße oder Membranen von der Netzhaut ein und schrumpfen schließlich, können sie die Netzhaut abziehen. Eine solche Ablösung muss operiert werden.
Die Operationen können über sehr kleine Zugänge durchgeführt werden. Der Glaskörper wird mit dem Vitrektom (Saug- Schneidegerät) entfernt, um dann die Eingriffe an der Netzhaut vorzunehmen. Schließlich wird das Auge mit Flüssigkeit, Gas oder Silikonöl gefüllt. Diese Behandlungen können vorzugsweise in Narkose, ambulant oder stationär durchgeführt werden. Selbstverständlich ist vorher eine exakte Diagnostik mithilfe modernster Geräte notwendig. In der Augenklinik Bethesda können all diese Erkrankungen behandelt werden, um die Sehkraft der Patienten zu erhalten. Wissen und Erfahrung machen eine umfassende und individuelle Beratung möglich.