Die Tage sind wieder länger, die Sonne scheint und der Blick aus dem Fenster zeigt sie gnadenlos: Schlieren und Verschmutzungen, die sich im Winter angesammelt haben. Die unklaren Lichtverhältnisse im Winter hat auch der Staub unerbittlich ausgenutzt, um sich in einigen Ecken zu versammeln. Jetzt heißt es: Fenster auf, frische Luft reinlassen und den Lappen schwingen. Frühlingsputz!

Die Grundregel beim Hausputz lautet: immer von oben nach unten. „Erst auf den Schränken und Regalen Staub wischen, danach die unteren Flächen und zum Schluss saugen und putzen“, erklärt Elisa Derksen vom SuperBioMarkt Mönchengladbach das Prinzip. Der Grund leuchtet sofort ein: Es kann immer mal eine Staubflocke runterfallen oder etwas Putzwasser abtropfen. Die sollten dann nicht auf dem frisch gesaugten Teppich landen. Wer sich selbst einen Motivationskick bescheren will, beginnt bei den Fenstern. „Der ideale Zeitpunkt ist nach einem Regenschauer, wenn die Fenster noch feucht sind“, rät Derksen. Das gilt besonders für Dachfenster, über die mit jedem Niederschlag auch der Dreck von den Dachziegeln abfließt. So kann über den Winter ein dünner Film entstanden sein, der im Trockenzustand äußerst hartnäckig sein kann. „Wenn es nicht geregnet hat, kann man die Fenster mit Wasser gut einweichen, um den Schmutz leichter abtragen zu können“, sagt die Expertin. Mit einem Allzweckreiniger werden die Fenster geputzt, hartnäckige Verkrustungen können mit einem Ceranfeld- Kratzer schonend entfernt werden.
Im Prinzip reichen zwei Arten Reinigungsmittel für den großen Hausputz aus: ein Allzweckreiniger und ein Reiniger auf Basis von Zitronensäure. „Mit den säurehaltigen Mitteln werden hartnäckige Flecken wie Kalkränder an Armaturen entfernt“, sagt Derksen. Nicht geeignet sind sie für Flächen aus Naturstein oder Marmor. „Im Marmor ist auch Kalk enthalten, der durch die Säure angegriff en wird“, erklärt Derksen. „Mit der Zeit wird die Oberfläche deshalb stumpf.“
Eine Reihe von Hausmitteln, die fast jeder im Küchenregal fi ndet, hilft ebenfalls, dem Schmutz umweltschonend den Garaus zu machen. „Beläge in Tee- und Kaffeekannen lassen sich sehr gut mit etwas Backpulver oder Natron entfernen“, sagt Derksen. Dafür einfach einen Teelöff el in die Kanne geben, mit warmem Wasser auff üllen und anschließend einige Stunden einwirken lassen. „Mit einem Schwamm oder einer weichen Bürste können die Beläge dann ganz einfach entfernt werden.“ Natron, die gängige Bezeichnung für Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3), kann noch mehr: Das weiße Pulver, das Kohlgerichte bekömmlicher und Backwaren fluffig macht, sorgt im Kühlschrank dafür, dass unangenehme Gerüche verschwinden. Dafür einfach etwas Natron in eine kleine Schüssel geben und auf die mittlere Ebene des Kühlschranks stellen.
Auch verstopfte und übel riechende Abflüsse werden durch den Einsatz von Natron wieder frei. Dafür eine halbe Tasse des Pulvers in den Abfluss geben und eine halbe Tasse Zitronenessenz hinterher schütten. Die Öffnung mit einem Tuch abdecken und das Ganze zehn bis 15 Minuten einweichen lassen. Anschließend mit warmem Wasser gut durchspülen. „Natron löst den Schmutz“, erklärt Derksen die Wirkungsweise. „Beim Einsatz der Zitronenessenz sollte man aber vorsichtig sein und niemals das Gesicht direkt über den Abfl uss halten, weil es spritzen kann.“ Am besten trägt man bei solchen Reinigungen eine Schutzbrille.
Garnet Manecke

Info: Unter Natron versteht man Natriumhydrogencarbonat, das im Regal meist bei den Backzutaten zu finden ist. Es trägt auch oft die Bezeichnungen Speisenatron, Natronsalz oder Haushaltsnatron. Es darf nicht verwechselt werden mit Natriumcarbonat. Hierbei handelt es sich um Waschsoda, das nicht zum Verzehr geeignet ist.