Fast jeder Erwachsene hatte schon
einmal mit Karies zu tun. Weniger als ein
Prozent der Erwachsenen hat ein naturgesundes
Gebiss. Dabei ist Karies eigentlich
vermeidbar. Wie kommt es, dass wir
immer noch so schlechte Zähne haben?
Der Begriff ‚Karies‘ stammt aus dem
Lateinischen und bedeutet ‚Fäulnis‘
oder ‘Morschheit‘. Karies entsteht, wenn
mehrere Dinge zusammen kommen:
bestimmte Bakterien, Zucker und Zeit.
Die Bakterien befi nden sich im Zahnbelag,
der sich im Zahnhalsbereich, in den Rillen
auf den Zähnen und in den Zahnzwischenräumen
bildet. Die Keime erzeugen
aus Zucker Milchsäure, die Mineralien, vor
allem Kalzium, aus dem Zahnschmelz herauslöst
und damit den Zahn schädigt. Zu
Beginn der Kariesentstehung beschränkt
sich die Demineralisation auf die äußere
Schmelzschicht. Diese Entkalkung zeigt
sich zunächst als weißer, kreidiger Fleck.
Zu diesem Zeitpunkt lässt sich ein Fortschreiten
der Schädigung durch Fluoridierung
zum Teil noch stoppen. Im fortgeschrittenen
Stadium erreicht sie die tiefer
gelegene Zahnschicht, das sogenannte
Dentin und schließlich das Nervengewebe.
Eine Karies muss nicht zwingend Schmerzen
verursachen, diese werden aber mit
zunehmender Tiefe des Defektes immer
wahrscheinlicher. Kariöse Zähne sollten
daher so früh wie möglich behandelt
werden.
Wie kann man Karies vermeiden?
Neben mangelnder Mundhygiene fördert
ungesunde Ernährung die Kariesentstehung.
Vor allem Süßigkeiten, zuckerhaltige
Getränke, aber auch kohlenhydratreiche
Lebensmittel führen zu einer Vermehrung
der kariesverursachenden Keime und
erhöhen somit das Kariesrisiko. Man muss
nicht grundsätzlich auf Süßigkeiten und
Kohlenhydrate verzichten, aber im Allgemeinen
sind drei Hauptmahlzeiten mit
längeren zwischenzeitlichen Pausen sinnvoll,
damit die Säuren wieder neutralisiert
werden.
Die tägliche Zahnpfl ege ist zur Vermeidung
einer Karies entscheidend. Die
Zähne sollten mindestens zweimal täglich
gründlich für jeweils zwei bis drei Minuten
geputzt werden. Die Zahnzwischenräume
erreicht man mithilfe von Interdentalbürstchen
oder Zahnseide und die Zunge
kann mit einem Zungenschaber gereinigt
werden. Eine fl uoridhaltige Zahnpasta
unterstützt die Remineralisation des
Zahnschmelzes. Dieser Eff ekt wird durch
die wöchentliche Verwendung von Fluoridgel
verstärkt.
Alle sechs Monate sollte neben der Kontrolluntersuchung
eine professionelle
Zahnreinigung durchgeführt werden.
Hierbei werden versteckte Beläge entfernt,
die Zähne werden poliert, kariöse
Stellen werden frühzeitig entdeckt und
entsprechend behandelt.
Ihr Georg Stähn