Zahnunfälle passieren im Kindesalter leider relativ häufig. Statistisch erleidet jedes dritte bis vierte Kind bis zum 16. Lebensjahr einen Zahnunfall. Am häufigsten sind die oberen Schneidezähne betroffen.
Damit ist nicht nur das Aussehen beeinträchtigt, durch die weitere Behandlung können auch enorme Folgekosten entstehen. Das richtige Verhalten nach einem Zahnunfall ist entscheidend, um die Folgen so gering wie möglich zu halten. Der Zahnerhalt hat die höchste Priorität.

Ist nur ein Stück vom Zahn abgebrochen, suchen Sie das abgebrochene Teil, halten Sie es feucht und bringen Sie es mit in die Zahnarztpraxis. Das Bruchstück kann gegebenenfalls angeklebt werden oder der Zahn wird mit Kunststoff wieder aufgebaut. Vermeiden Sie, einen lockeren oder verschobenen Zahn nach einem Unfall zu bewegen. Auch hier gilt: Suchen Sie schnellstmöglich den Zahnarzt auf, dieser kann den Zahn wieder eingliedern und schienen.
Wird ein Zahn bei einem Unfall ganz ausgeschlagen, zählt jede Minute. Bereits nach einer halben Stunde sind die Zellen auf der Wurzeloberfläche so weit geschädigt, dass der Zahn, wenn er wieder eingesetzt wird, nicht mehr vollständig einheilen kann.
Nach einem Unfall gilt es zunächst einmal, den Zahn zu finden. Fassen Sie ihn bitte nur an der Zahnkrone, dem Bereich, der normalerweise oberhalb vom Zahnfleisch sichtbar ist, an. Die Zahnwurzel bitte nicht berühren und auf gar keinen Fall reinigen!
Im allerbesten Fall transportieren Sie den ausgeschlagenen Zahn in einer Zahnrettungsbox. Darin ist eine spezielle Lösung enthalten, die die empfindlichen Zellen bis zu zwei Tage ernährt. Eine Zahnrettungsbox sollte Bestandteil eines Verbandkastens sein, vor allem in einem Haushalt mit Kindern. Es gibt Initiativen, die sich dafür einsetzen, diese Boxen flächendeckend in Schulen und Sportstätten bereit zu stellen. Erhältlich sind sie, beispielsweise von ‚Dentosafe‘, für circa 20 Euro in der Apotheke, beim Zahnarzt oder im Internet.
Ein Zahnunfall sollte unbedingt vom Patienten und vom Zahnarzt bei der Versicherung gemeldet und der Zustand nach dem Unfall mit Röntgenbildern und Fotos genau dokumentiert werden. Mithilfe eines sogenannten Zahnunfallpasses lassen sich die durchgeführten Maßnahmen auch über Jahre leicht nachvollziehen.
Ihr Georg Stähn