Nun also Florenz. Die Borussia-Fans freuen sich nach dem europäischen Winterschlaf und tollen Reisen in der Champions League nun auf die beiden Europa League-Spiele gegen den AC Florenz. Florenz ist eine Touristenstadt mit acht Millionen Übernachtungen pro Jahr. Natürlich sollte selbst der größte Kulturbanause unter den Borussen-Fans vor dem Auswärtsspiel am 23. Februar um 21.05 Uhr einmal über die Ponte Vecchio schlendern, die ‚Alte Brücke‘. Natürlich sollte jeder einmal durch die historische Innenstadt flanieren, die sogar Unesco-Weltkulturerbe ist, sich (zumindest von außen) die Cattedrale di Santa Maria del Fiore anschauen und die Kopie von Michelangelos David auf der Piazza della Signoria fotografieren. Doch Florenz ist weit mehr als das. Die Urbano-Redaktion gibt den VfL-Fans Insider-Tipps für ein tolles Europapokal-Abenteuer in der Stadt, in der ‚Tiger‘ Stefan Effenberg zwischen 1992 und 1994 gespielt hat.

Die Wiege des Fußballs

Die europäische Fußball-Losfee meinte es mit den Fu.ball-Nostalgikern unter den Borussia-Fans in diesem Jahr gut: Erst durften die VfL-Anhänger in der Champions League nach Manchester reisen, ins Mutterland des Fu.balls. Dann war man beim 1887 gegründeten Celtic Glasgow zu Gast, einem der traditionsreichsten Clubs der Welt. Schließlich beim stolzen FC Barcelona, nach Real Madrid dem erfolgreichsten Club aller Zeiten. Nun also steht in der Europa League eine Reise nach Florenz auf dem Plan, in jene Stadt also, in der der Fu.ball erfunden wurde – sagen zumindest die Florentiner. Denn hier wurde im 15. Jahrhundert der ‚Calcio Fiorentino‘ erfunden, eine Mischung aus Rugby, Fußball und Freistilringen – lange, bevor im Jahr 1863 die Fußballregeln in London niedergeschrieben wurden.

Gute Aussichten

Den Borussen, die sich buchst.blich einen Überblick über die wunderschöne Stadt Florenz machen wollen, sei ein Besuch der Basilika San Miniato al Monte empfohlen. Doch nicht nur der Hügel an sich, der der höchste Punkt der Stadt ist und von dem aus sich einem die komplette Stadt zu Füßen legt, ist einen Besuch wert, sondern auch das Gotteshaus selbst, das als eine der schönsten Kirchen Italiens gilt.

Charmantes Florenz

Florenz ist eine wunderbare, aber auch von Touristen viel besuchte Stadt. Wer einen charmanten Platz zum Durchschnaufen sucht, der ist am Piazza Santo Spirito bestens aufgehoben. Dieser wunderschöne Platz abseits der städtischen Hektik mit seinem tollen Brunnen ist Treffpunkt der Einheimischen. Hier ist das Leben bunt; morgens besucht man den Flohmarkt, mittags kommt man auf einen Drink vorbei und abends auf eine Pizza. Dabei muss man sich noch nicht einmal in eines der tollen Cafés und gemütlichen Restaurants setzen – die T.ne der oft auftretenden Straßenmusiker lassen sich auch auf der Treppe vor der Kirche Santo Spirito bei einem Dosenbier vom fliegenden Händler genießen.

Geschmackvoller Rahmen

Nur von Luft und Fu.ball kann selbst der glühendste Fan nicht leben, das ist klar. Echt italienische Gastlichkeit und landestypische Delikatessen in urig-edlem Ambiente, das bietet das ‚Il Santo Bevitore‘ in der Via di Santo Spirito. Ein Restaurant, das so gar nichts mit klassischen Touri-Fallen gemein hat und in dem man tatsächlich mehr gemeinsam mit Einheimischen speist. Dazu hohe Gewölbedecken und italienische Leichtigkeit, was will man mehr? Nur wenige Schritte entfernt wartet dann ein interessantes Kontrastprogramm: Frei liegende Rohre, unverputzte und Graffiti-beschmierte Wände – es ist das Klischee des Abgerockten, mit dem im Tamer. gespielt wird und das im Gegensatz steht zum sonst so chicen und noblen Florenz. Doch von diesem Spiel der Betreiber dieses tollen Bar-Restaurants darf man sich nicht täuschen lassen. Denn hier gibt es an kleinen, gemütlichen Tischen selbst gemachte Pasta. Nach dem Essen gibt es in der Weinstadt Florenz hier auch ein kühles Bier – und ab 23 Uhr zeigt der Laden sein anderes Gesicht und ist ein Club, in dem Jazz, Rock, Funk, Soul und elektronische Musik gespielt werden.

Auf ins Umland

Wer sich rund um die sportliche Begegnung noch ein wenig mehr Zeit freischaufeln kann, sollte dies auf jeden Fall tun und seinen Florenz-Trip auf ein paar Tage mehr ausdehnen. Schließlich wartet in direkter N.he mit Siena eine der schönsten Städte Italiens. Hier duellieren sich im Sommer die Stadtteile beim Pferderennen, hier beeindruckt der Dom ebenso wie die malerischen Piazzi und Paläste. Toskana in Reinkultur – das bietet auch die Kleinstadt San Gimignano, deren noch vollständig erhaltene Geschlechtertürme ihr auch die Beinamen ‚Manhattan des Mittelalters‘ und ‚Stadt der Türme‘ einbrachten.

mle