Die ersten frühlingshaften Sonnentage locken sie ans Licht – Cabriofans, Wanderer und Radfahrer. Vor allem Letztere können es nach der tristen Winterzeit kaum noch erwarten, sich endlich wieder auf den Sattel zu schwingen und mit einem kräftigen Tritt in die Pedale die Region zu erobern.
Und gerade hier am Niederrhein kommen Zweirad-Begeisterte voll auf ihre Kosten. Das Gelände ist meist recht eben, die Landschaften dafür umso abwechslungsreicher – Flüsse, Felder, Wälder, malerische Ortskerne und historische Zeitzeugen reihen sich nahezu nahtlos aneinander und können selbst von ungeübten Radlern erkundet werden. Schöne oder gut ausgebaute Strecken muss hier niemand lange suchen, schließlich befindet man sich mitten im dichtesten Radwegenetz Europas. Und neben einem gut beschilderten Knotenpunktsystem, das sich kinderleicht auf eigene Faust erradeln lässt, laden auch diverse Themen-Routen wie der ‚BahnRadWeg Kreis Viersen‘, der ‚Niers-Radwanderweg‘, die ‚Fietsallee am Nordkanal‘ & Co. alle Bewegungswilligen zu kleinen bis großen Touren ein.
Doch wohin soll der Weg führen? Die einen lieben es, von einer gemütlichen Einkehr zur nächsten zu fahren, andere möchten sich ganz und gar der Stille in der Natur widmen. Weitere sind stets auf der Suche nach ‚Grenzerfahrungen‘ und begeben sich in die benachbarten Niederlande, viele möchten in die Geschichte ihrer Heimat eintauchen. Eines steht fest: Die Möglichkeiten sind schier unendlich, man muss nur aufsitzen.
Für alle, die sich nun direkt auf ihren Drahtesel schwingen möchten, haben wir auch zum diesjährigen Saisonstart ein paar Touren als Appetithäppchen zusammengestellt. Sie alle überzeugen durch einen gemäßigten Schwierigkeitsgrad, sind also auch von Ungeübten zu meistern. Ausführliche Details und alle weiteren Informationen sind selbstverständlich auf den jeweiligen Internetseiten zu finden.
 
1. Burgen zwischen Niers und Rur
Dass man in Mönchengladbach wunderbar radeln kann, wissen alle, die sich schon einmal entlang der Niers auf den Drahtesel geschwungen haben. Doch auch ein Abstecher an die Flüsschen der Umgebung bietet sich an. Wer einen ganzen Tag im Sattel verbringen, auch eine größere Distanz von gut 70 Kilometern meistern und dabei die Örtchen der Region erleben möchte, sollte die Beller Mühle in Odenkirchen als Ausgangspunkt seiner Tour wählen. Entlang der Niers führt Sie dann der Weg über Schloss Wickrath nach Schwanenberg und Kleingladbach. Anschließend steuern Sie die Rur bei Ratheim an, die Sie im Anschluss bis Orsbeck begleitet. Von hier aus ist es nur ein Katzensprung bis Wassenberg. Im weiteren Verlauf passieren Sie Wildenrath, bevor Sie schließlich ins schöne Brüggen kommen. Weiter leitet Sie der Beeckbach  nach Beeck von wo aus Sie schließlich zum Rheydter Stadtwald gelangen. Wer nun noch genügend Kraft in den Beinen hat, kann noch Gladbachs höchsten Berg, den Monte
Klamott,
bezwingen. Alle anderen brauchen nun nur noch ein paar kräftige Tritte in die Pedale, bevor sie über Geistenbeck wieder am Startort ankommen.
www.outdooractive.de
 
2. Wegberger Mühlentour
Seinen historischen Zeitzeugen verdankt Wegberg den klangvollen Beinamen ‚Stadt im Tal der Mühlen‘. Wer einmal dem Klappern der alten Mühlräder lauschen und ganz nebenbei malerische Landschaften erkunden möchte, findet einige gut ausgearbeitete Rundstrecken – ein detailliertes
Knotenpunkt-System erleichtert dabei die Orientierung. Halten Sie einfach Ausschau nach weißen Ziffern auf rotem Grund und folgen der Nummerierung. Ein schönes Beispiel ist der Radrundweg Ost, der Ihnen – wie es
der Name bereits verrät – den Wegberger Osten näherbringt. Auf Ihrer circa 30 Kilometer langen Tour passieren Sie die Punkte 71, 72, 70, 80, 79, 69 und 68 – ein Einstieg ist an jedem beliebigen Ort möglich, als Start bietet sich jedoch Nr. 71 an der Burg Wegberg an. Von hier aus radeln Sie vorbei an der Tüschenbroicher Mühle und Schloss Tüschenbroich in
Richtung Wegberg-Beeck. Nach einem kleinen Rundgang durch den sehenswerten Ortskern führt der Weg weiter nach Rath Anhoven, wo sich eine kleine Pause im Café 57 lohnt. Gut gestärkt radeln Sie dann weiter durch das Tal der Mühlen, bis Sie an der Molzmühle eine
weitere Rast einlegen können. Von dort aus geht es wieder zurück zur Burg Wegberg.
www.wegberg.de
 
3. Von Schwalmtal nach Brüggen
Seen, Mühlen, Sehenswürdigkeiten – so könnte man auch die recht kurze Tour von
Schwalmtal nach Brüggen beschreiben. Doch 26 Kilometer reichen, um einen wirklich außergewöhnlichen Tag auf dem Fahrrad zu verbringen, tauchen Sie doch in die unverwechselbare Atmosphäre des Naturparks Maas-Schalm-Nette ein. Startpunkt ist in diesem Fall die Mühlrather Mühle, von der aus es an den Hariksee geht. Pausieren Sie dort doch bei einer Bootsfahrt oder einer kleinen Stärkung am Inselschlösschen, bevor Sie dann Brempt  und Niederkrüchten erradeln. Im weiteren Verlauf fahren Sie nach Lüttelforst, wo der Biergarten der Lüttelforster Mühle zum Verweilen einlädt. Erfrischt geht es dann weiter nach Waldniel mit seinen imposanten Kirchen sowie Amern. Anschließend durchqueren Sie die Happelter Heide nach Brüggen-Born an den Borner See. Die letzte Etappe bringt Sie schließlich nach Brüggen, wo Sie einen erlebnisreichen Tag in der Brüggener Mühle ausklingen lassen können.
www.nettetal.de
 
4. Auf den Spuren von Dampfrössern und Stahl
Seit einiger Zeit ist auch der Kreis Viersen um eine Attraktion für Zweiräder reicher. Hinter dem BahnRadWeg  verbirgt sich ein gut 125 Kilometer langer beschilderter Rundweg, der entweder auf oder parallel zu ehemaligen Bahntrassen durch die Niederrheinische Tiefebene führt. Da aber kaum ein Radler eine so riesige Strecke an einem einzigen Tag meistern kann, lohnt es sich, Teile des BahnRadWeges mit dem Radwegenetz im Kreis Viersen zu kombinieren. Die Tour startet am Viersener Bahnhof. Hier lohnt ein Abstecher zum Neubaugebiet Stadtgarten-Robend direkt am Bahnhof. Über den BahnRadWeg Kreis Viersen, der hier parallel zur ‚Fietsallee am Nordkanal‘ verläuft, geht es auf der ehemaligen Bahntrasse nach Süchteln. Dort wechseln Sie auf die ehemalige Schlufftrasse, der Sie bis St. Tönis folgen. Weiter geht es über den BahnRadWeg Kreis Viersen zum Bahnhof in den Krefelder Forstwald, dann über den Tönsivorster Rundweg zum Herrenhaus Groß Lind und zum Gelleshof in Kehn. Danach folgen Sie der Niederrheinroute in Richtung Bahnhof Anrath. Über Beckershöfe und die A44 hinweg gelangen Sie dann zum Stahlwerk Becker, wo Sie erneut auf den BahnRadWeg wechseln, nach Niederheide und im weiteren Verlauf bis zum Schloss Neersen radeln. Entlang der Niers führt die rund 48 Kilometer lange Tour wieder zum Bahnhof Viersen.
www.kreis-viersen.de