Manchmal hört man ein Schlagwort und gerät sofort ins Träumen. Vor dem inneren Auge erscheinen malerische Landschaften, Erinnerungen an einen besonderen Duft oder Geschmack sind beinahe greifbar. Kurzum, man geht zumindest gedanklich auf Reisen. ‚Savoir-vivre‘ ist einer dieser Begriffe, der nicht nur nach Urlaub klingt, sondern auch buchstäblich französischen Stil und hochwertige Lebensart verkörpert. Egal, ob nun beim Essen oder bei der Kleidung – Frankreich setzt Maßstäbe. Dass dies auch für ein gemütliches Zuhause gilt, versteht sich da fast schon von selbst. Aber was genau ist denn nun typisch für Wohnen à la française?
Der Stil
Grundsätzlich ist jede typisch französische Einrichtung alles, außer gezirkelt, kühl und perfekt. Am ehesten kann man sie als gelungene Mischung aus romantischem Landhausstil und selbstbewusst zur Schau getragener Individualität beschreiben. Opulenter Stuck trifft auf echten Vintage-Charme und steht gleichzeitig im Kontrast zu einer luftigen Geradlinigkeit.
Das Mobiliar
Hier gilt: Ein gewisses Maß an Kitsch muss einfach sein! Verschnörkelte Betten, Badewannen mit Löwenfüßen, riesige schwere Sessel oder feudale Chaiselongues und natürlich antike Truhen oder Kommoden – eine französische Einrichtung strahlt nicht nur Gemütlichkeit aus, sondern scheint auch immer ihre eigene Geschichte zu erzählen.
Die Dekoration
Verspielte Eleganz spielt auch bei der Dekoration eine wichtige Rolle, wobei hier Ihr individueller Geschmack zum Tragen kommt. Große Schwarz-Weiß-Fotografien beispielsweise schaffen elegante Ruhe, filigrane Spiegel sorgen für zarte Leichtigkeit. Wer es noch gemütlicher mag, greift zu farbenfrohen, flauschigen Teppichen. An einem kommen Sie jedoch auf keinen Fall vorbei: Passend zum sinnlichen Ruf Frankreichs sind feine Duftkerzen ein absolutes Muss.
Die Farben
Denkt man vor allem an Südfrankreich, kommen einem bestimmte Farben in den Sinn, die auch die französische Einrichtung prägen. Dies sind zum einen die klassischen Farben der Natur wie Lavendel- Lila, goldige Ockertöne, Sonnengelb oder zarte Grünnuancen. Zum anderen wird es auch bei der Farbgestaltung durch freundliche Pastelltöne, Weiß, Beige und Rosé wieder romantisch.
Ab nach draußen
Im Gegensatz zur Inneneinrichtung geht es auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten tatsächlich leicht und luftig zu. Anstelle schwerer Möbel laden verzierte, aber schlanke Bistrotische und -Stühle zum Verweilen ein. Hauptdarsteller soll hier ganz klar die üppige Pflanzenpracht sein. Lavendel, Oleander, Mohn, Zitrusbäume, Lilien oder Iris – je mehr, desto besser und farbenfroher.
 
Laura Dietel