Nicht nur in Fachkreisen gilt Frankreich seit jeher als Mutterland der Mode. Bereits im Mittelalter verbreiteten sich von hier aus Trends in die gesamte Welt – und auch heute noch beeinflussen die Pariser Laufstege das modische Geschehen maßgeblich.
Dabei unterscheidet man streng zwischen zwei verschiedenen Richtungen. Die absolute Königsklasse für jeden Designer ist fraglos die ‚Haute Couture‘. Edelste Stoffe dienen hier als Grundlage teils sehr extravaganter Kreationen, die nur in seltensten Fällen wirklich tragbar oder gar bequem sind. Jedes präsentierte Meisterwerk der Schneiderkunst ist eher eine Momentaufnahme, Models schweben in außergewöhnlichen Einzelstücken über den Catwalk.
Ganz anders schaut es da schon bei der Prêt-à-porter-Mode, aus. Was hier von den Laufsteg-Schönheiten zur Schau getragen wird, ist immer noch recht extravagant und auch exklusiv, aber tatsächlich alltagstauglich und entsprechend in größeren Stückzahlen sowie unterschiedlichen Konfektionsgrößen der modebegeisterten Welt zugänglich. Und genau auf diese Kollektionen richtet sich der Blick bei der Suche nach den neuesten Trends.
Doch bei allen Innovationen führt natürlich kein Weg an den ‚alten‘ Namen der Fashion- Götter vorbei. Und, wen wundert’s, die größten Designer stammen natürlich aus Frankreich. Ein kleiner Auszug des modischen Who-is-who.
Coco Chanel
Gabrielle Bonheur Chanel, besser bekannt als Coco, gilt bis heute als Inbegriff modischer Rebellion, eleganten Stils und zeitlosen Chics. Ihr verdankt die Damenwelt eine beispiellose Emanzipation – kurze Röcke, Hosen und Kurzhaarfrisuren setzten sich durch ihre Kreationen durch und auch ihr Verzicht auf das Korsett brach endgültig die Steifheit ihrer Zeit auf. Als absolutes ‚Kultobjekt‘ erschuf Coco mit ihrem Duft ‚Chanel No 5‘ einen Meilenstein der Parfumgeschichte. Die Grand Dame selbst verstarb bereits 1971, doch in den gefeierten Entwürfen des heutigen Chef-Designers Karl Lagerfeld bleibt ihr Geist ewig lebendig.
Christian Louboutin
Wahrscheinlich hätte man früher nur verständnislos mit dem Kopf geschüttelt, wenn jemand erzählt hätte, dass eine rote Sohle irgendwann für ekstatische Begeisterungsstürme sorgt. Und dann kam Christian Louboutin … Bereits mit 17 Jahren entwarf der damals noch unbekannte Nachwuchsdesigner Schuhe für die Tänzerinnen des ‚Cabarets Folies Bergères‘. Im Laufe der folgenden Jahre arbeitete er mit den bekanntesten Größen und Labels der Modewelt zusammen, darunter Chanel, Gaultier oder Yves Saint-Laurent. Seine Pumps, Pantoletten und Stiefel glänzen dabei nicht nur durch die verführerisch rote Sohle, sondern auch durch angenehmen Komfort.
Christian Dior
Er machte Paris zu dem, was es heute ist – die Hauptstadt der Mode. Auch Christian Dior gilt bis heute als echter Fashion-Pionier. Mit seiner ersten Kollektion, die er 1947 präsentierte, durchbrach er die Strenge der zurückliegenden Kriegsjahre. Im ‚Ligne Corolle‘, dem Blütenkelch-Stil, wurden Kleider und Röcke wieder schwingend und fließend, die Oberteile umso figurbetonter und enger. Als ersten Schneider konnte er Pierre Cardin verpflichten, der in späteren Jahren selbst zu einem der bedeutendsten Modeschöpfer werden sollte.
Thierry Hermès
Was 1837 als Hersteller von Zaumzeug von Sattlermeister Thierry Hermès gegründet wurde, ist heute der Inbegriff exklusiver Handtaschen. Ähnlich unspektakulär beginnt übrigens auch die Geschichte der Kelly-Bag, sie war zu Beginn als reine Transporttasche für Zaumzeug konzipiert. Wie sich doch die Zeiten ändern … Bis heute werden alle Taschen nur aus bestem Leder von Hand gefertigt, was natürlich die horrenden Preise und teils jahrelangen Wartezeiten erklärt.