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Borussia spielte die zweitbeste Bundesliga- Rückrunde seit 22 Jahren. Für einen Borussen lief das zweite Halbjahr überragend: Kapitän Lars Stindl.
Es ist nicht so, dass Lars Stindl in Borussias Hinrunde nicht ordentlich abgeliefert hätte: Sechs Tore hatte der 28-Jährige in 24 Pfl ichtspielen erzielt, dazu sechs Vorlagen geliefert. Darüber hinaus zählte er meist zu den auffälligsten, lauf- und zweikampfstärksten Spielern seiner Mannschaft. Und doch nahm er nach einem Halbjahr, das Borussia in der Bundesliga am Ende auf Rang 14 abrutschen ließ, nicht nur die Mannschaft in die Pflicht, sondern vor allem sich selbst: „Wir müssen unsere spielerischen Qualitäten wieder zeigen. Auch ich selbst kann mit meinen Leistungen nicht zufrieden sein.“ Stindl ging im Januar hart mit sich selbst ins Gericht und damit als Mannschaftskapitän mit gutem Beispiel voran.
Vielleicht, weil er wusste, dass der Trainerwechsel von André Schubert zu Dieter Hecking ein Neuanfang sein kann, vielleicht sogar ein Befreiungsschlag. Für die Mannschaft, aber auch für ihn. Es dauerte nicht lange, bis Stindl sich selbst befreite aus einer Hinrunde, die eine Mischung war aus guten und nicht so guten Auftritten.
Es war Samstag, der 28. Januar, und Borussia lag bei Bayer Leverkusen nach 45 Minuten 0:2 zurück. Doch irgendwie war da ein neuer Geist in der Mannschaft, und Hecking fand in der Kabine wohl auch die richtigen Worte. Mit viel Körpereinsatz erkämpfte sich der Kapitän den Ball und schoss ihn zum 1:2 ins lange Eck. Sechs Minuten später traf er per Kopf zum 2:2, am Ende erzielte Raff ael sogar noch den 3:2-Siegtreff er. Zu viel Bedeutung wollte Stindl damals dem Geschehenen nicht beimessen, und doch war es wohl die Initialzündung für Verein und Spieler.
Nur eine Woche später steuerte Stindl im umkämpften Heimspiel gegen den SC Freiburg (3:0) den ersten Treffer, und im Europa League-Rückspiel beim AC Florenz lieferte er eine echte offensive Sternstunde ab: Nach 0:1-Hinspielniederlage und einem 0:2 zur Halbzeit traf er dreimal und die Fohlen kamen dank des 4:2-Sieges doch noch in die nächste Runde. Borussia spielte eine gute, Stindl eine überragende Rückrunde. Der VfL holte in der zweiten Saisonhälfte stolze 28 Zähler und sicherte sich am Ende den neunten Tabellenrang. Stindl ist mit insgesamt elf Bundesligatreffern – davon acht in der Rückserie – der erfolgreichste Torjäger des VfL.
Gekrönt wurde Stindls persönliche Rückrunde mit dem Anruf des Bundestrainers, der den 28-Jährigen in den Kader für den diesjährigen Confederations Cup in Russland berief. „Ich war ehrlich gesagt ein wenig überrascht über die Nominierung, bin aber umso glücklicher darüber. Es ist natürlich etwas ganz Besonderes, zum ersten Mal beim deutschen Nationalteam dabei zu sein“, sagte Borussias Kapitän. Darüber hinaus hat Stindl seinen Vertrag bei der Fohlenelf kurz vor dem Saisonende vorzeitig um ein weiteres Jahr bis 2021 verlängert. „Mit meinem Wechsel vor zwei Jahren nach Mönchengladbach habe ich rückblickend alles richtig gemacht. Die ersten beiden Jahre waren unglaublich ereignisreich und toll. Ich fühle mich sehr wohl bei Borussia und möchte den gemeinsamen Weg weitergehen“, freute sich Stindl.
 
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