Er musste sich gedulden, doch nun ist Vincenzo Grifo wieder da. Nach überstandener Knieverletzung sammelte Borussias Neuzugang bereits die ersten Bundesliga-Minuten für die Fohlenelf. Jetzt will der 24-Jährige mehr.

Der 24-jährige  Deutsch-Italiener  ist jemand, der mit seinem feinen Fuß den Unterschied machen kann. Doch auf seinen ersten Auftritt auf der großen  Bühne musste er länger warten: Eine Kapselverletzung im Knie zwang ihn zum Saisonstart zu einer  Pause. Doch Grifo kämpfte sich zurück  und  ist  nun  erst  einmal  froh, wieder dabei zu sein.
„Ich habe hart  an  mir  gearbeitet  und fühle mich gut. Das Knie macht keine Probleme“, sagt er.
Im Heimspiel gegen Hannover 96 gab er sein Pflichtspiel-Debüt für Borussia – und stand gleich im Mittelpunkt. Diesmal allerdings nicht als Ausführender, sondern als Auslöser einer Standardsituation:  In  der Nachspielzeit wurde er im Strafraum gefoult, Hazard verwandelte den fälligen Strafstoß zum Siegtreffer. „Er hatte die entscheidende Szene. Das sollte ihm weiteren Auftrieb geben“, sagte im Anschluss VfL-Trainer Dieter Hecking, der sich freut, in Grifo eine zusätzliche Option für die Offensive zu besitzen. Eine, die  mehr  ist als  nur Standard.
Es läuft die 89. Minute im Bremer Weserstadion. Es ist der achte Bundesliga- Spieltag und Borussias Ibo Traoré ist soeben auf der linken Außenbahn gefoult worden. Der VfL nutzt die Unterbrechung für einen Wechsel. Auf der Auswechseltafel leuchtet die Nummer 32 auf: Vincenzo Grifo kommt für Thorgan Hazard ins Spiel. Borussias Neuzugang sprintet ohne Umschweife zum Ort des Gesche- hens und führt den fälligen Freistoß aus. Es ist zwar nur eine kurz ausgespielte Variante, dennoch eine Szene mit gewissem Symbolwert. Denn Vincenzo Grifo ist der Mann für die Standards. „Es war nichts abgesprochen, ich bin einfach  direkt hin“, erklärt er. „Wenn man in den letzten Jahren so viele Standards wie ich geschossen hat, ist das eine Art Impuls.“
Bei seinem früheren Klub – dem SC Freiburg – haben sie Grifo den Spitznamen ‚Ronaldo‘ gegeben. Das fing in der Zweit- liga-Saison 2015/16 an, als er mit dem SC Meister in der Zweiten Bundesliga wurde und gleich sechs Freistöße direkt verwandelte. „Es ist schön, einen solchen Ruf zu haben“, freut sich Grifo. „Es steckt aber auch viel Arbeit dahinter. Ich habe meine Standards über all die Jahre sehr viel trainiert.“ Die intensive Arbeit hat sich offen- bar ausgezahlt, denn in der vergangenen Bundesliga-Saison war der gebürtige Pforzheimer gleich an 22 Toren der Frei- burger direkt beteiligt – oftmals durch den ruhenden Ball. Im Sommer entschied sich Grifo für einen Wechsel an den Niederrhein: „Borussia ist eine andere Bühne, etwas noch Größeres.“
Der ‚Spätstarter  auf  der  Überholspur‘,  wie ihn der Kicker unlängst nannte, will jetzt richtig Gas geben. Denn Grifo hat neben der Bundesliga mit Borussia  noch ein weiteres ehrgeiziges Ziel: die italienische Nationalmannschaft. „Dafür arbeite ich hier jeden Tag und gebe immer mein Bestes“, sagt  er.  Die  besten  Argumente für eine Berufung in die ‚Squadra Azzurra‘ will er im Trikot der Fohlenelf  liefern.
www.borussia.de
www.facebook.com/borussia.mg
www.twitter.com/borussia
www.youtube.com/borussiatv