Von Mönchengladbach aus ist es gar nicht so weit, wenn man eine Zeitreise machen will. Mit Kommern, Lindlar, Detmold und Hagen sind gleich vier Freilichtmuseen in Ausflugsnähe. Obwohl jedes Geschichte zum Anfassen bietet, sind sie sehr unterschiedlich. Und die Saison fängt ja gerade erst an.
 
Freilichtmuseum Kommern
Auf 100 Hektar stehen 75 historische Gebäude, das älteste stammt aus dem 15. Jahrhundert. Im Tante-Emma-Laden gibt es die Süßigkeiten einzeln in Gläsern, der Bäcker des Eifel-
dorfs stellt sein Brot im Feuerofen her. Jedes Haus wurde am Originalstandort Stein für Stein abgetragen und im Museum wieder aufgebaut. Neben den historischen Höfen, Werkstätten und Läden mit Möbeln, Werkzeugen und Haushaltsgegenständen, die vor allem in die Zeit bis ins frühe 20. Jahrhundert führen, entsteht gerade eine neue Baugruppe: der Marktplatz Rheinland. 
Hier beginnt die Geschichte 1945 mit Notunterkünften für ausgebombte Familien und Flüchtlinge aus Ostpreußen. Eigene Kindheitserinnerungen weckt bei den 50-Jährigen ein Fertighaus von 1965 aus dem Katalog des Versandhauses Quelle. Stilecht mit Röhrenfernseher und Hollywoodschaukel im Garten. Eine besondere Überraschung gibt es für Erwachsene: ein spezielles waldpädagogisches Programm.
www.kommern.lvr.de
Freilichtmuseum Lindlar
Das 25 Hektar große Gelände wird nach historischem Vorbild bewirtschaftet. So, wie es im Bergischen Land im 19. Jahrhundert üblich war. Entsprechend liegen die Themenschwerpunkte bei der Ökologie, der bäuerlichen Arbeit und dem Handwerk. Seilerei, Backhaus, Schmiede, Bandweberei, Sattlerei, Imkerei, die Landwirtschaft und schließlich die Hauswirtschaft ohne jegliches elektronische Gerät können hier erlebt werden.
Schon für die Eltern-Generation mutet das nach einem Land vor unserer Zeit an. Für ihre Kinder ist das kaum vorstellbar. Familien, Wandergruppen und Schulklassen, die das noch intensiver erleben möchten, haben die Möglichkeit, in der Museumsherberge eine Übernachtung mit museumspädagogischem Programm zu buchen.
www.freilichtmuseum-lindlar.lvr.de
Freilichtmuseum Detmold
Die nächste Klassenfahrt führt ins Museum. Geht nicht? Geht doch: in Detmold. ‚Museumsschläfer‘ nennen sie hier die Schulklassen, die mehrere Tage in dem Dorf verbringen und dabei einige Expeditionen machen.
Aber auch, wer nur einen Tag Zeit mitbringt, erlebt hier eine Menge. Esel, Pferde, Schafe, Schweine, Gänse und Hühner prägen das Dorfbild. Für Kinder gibt es ein großes Mitmachprogramm. Und mittels der Paulina-App können Kinder die Historie mit der Gegenwart verbinden: An 15 Stationen helfen sie dem pfiffigen virtuellen Mädchen, Aufgaben zu lösen. Das macht übrigens auch Erwachsenen Spaß.
www.lwl-freilichtmuseum-detmold.de
Freilichtmuseum Hagen
Schon auf den ersten Blick fällt die Besonderheit auf: Das Dorf besteht aus Fachwerkhäusern, umgeben von Wald, Wiesen, Bächen und Teichen. So gibt es nicht nur historische Gegenstände und Gewerke zu entdecken. Wer eine Pause braucht, findet reichlich schöne Plätze für ein Picknick. Und wenn die Pause etwas größer sein soll: Für Kinder gibt es einen großen Wasserspielplatz.
www.lwl-freilichtmuseum-hagen.de                                                                         Garnet Manecke