In den 1980er Jahren haben die Gladbacherinnen Irmgard Kopp und Anneliese Berndt die Kontakte zu den Partnerstädten aufgenommen. Es entstand ein lockerer Zusammenschluss Gleichgesinnter, der sich regelmäßig traf, um die Freundschaft zu pflegen und zu intensivieren. In den zurückliegenden vier Jahrzehnten wurden Reisen in die Partnerstädte geplant, Gegenbesuche organisiert und viele Informationen zusammengetragen. Seit dem Jahr 2003 ist die ‚Interessengemeinschaft Städtepartnerschaft Mönchengladbach‘ ein eingetragener, gemeinnütziger Verein, deren Vorsitzende Annette Coenen-Lösch der Urbano-Redaktion gern Rede und Antwort stand.

Unterscheidet sich die Partnerschaft zu Roermond aufgrund der räumlichen Nähe von den anderen Städtepartnerschaften Mönchengladbachs?

Coenen-Lösch: Mönchengladbach und Roermond sind Mitglieder der deutsch-niederländischen euregio rhein-maas-nord und arbeiten dort inhaltlich zusammen an grenzüberschreitenden Themen, wie aktuell zum Beispiel der Verlängerung der Schnellbuslinie SB 83 bis nach Roermond – bislang endet der Bus am ehemaligen Zollamt in Elmpt. Aufgrund der räumlichen Nähe treffen sich die beiden Bürgermeister zu verschiedenen offiziellen Anlässen. Bei den anderen Partnern übernehmen wir als Interessengemeinschaft die Kontaktpflege zu den Städten und deren Vereinen.

Welche Höhepunkte gab es in der Städtepartnerschaft zwischen Mönchengladbach und Roermond?

Coenen-Lösch: Ein konkreter Höhepunkt fällt mir nicht ein. Es sind die verschiedenen Anlässe und Treffen von offenen und kontaktfreudigen Menschen, auf die wir gerne zurückblicken. So zum Beispiel die Einladung des Bürgermeisters und des ‚Roermondse Vrouwenraad‘ ins Rathaus mit privater Führung und anschließendem gemeinsamen Kaffeetrinken mit typisch holländischem Vlaai, die jährliche Einladung zum Weltfrauentag nach Roermond anlässlich der Verleihung der Mathilde-Haan-Auszeichnung und sonstige gemeinsame Unternehmungen sowie gegenseitige Einladungen zu sportlichen und kulturellen Veranstaltungen.

Und was ist das nächste Ereignis, das gemeinsam begangen wird?

Coenen-Lösch: Die Eröffnung einer Fotoausstellung am 26. Oktober im ‚EA 71‘ an der Eickener Straße 71. Die Mönchengladbacher Fotografen Link & Kress haben unser interkulturelles Kochprojekt ‚Meet & Eat‘ mit der Kamera begleitet und die Teilnehmer mit ihren selbst gebackenen Brot- und Kuchenspezialitäten porträtiert. Es ging in dem Projekt darum, dass Menschen aus Mönchengladbach gemeinsam mit Menschen aus Guinea, Syrien, Griechenland und Eritrea kochen, sich so kennenlernen und etwas über die Kultur des anderen erfahren. Vier Damen aus der Nähe von Roermond haben an einem Abend ihre holländischen Rezepte mitgebracht, zusammen mit uns gekocht und gebacken. Die Damen sind auch beim Eröffnungsabend dabei. Auf das Wiedersehen freuen wir uns schon jetzt.

Was macht für Sie den Reiz an Roermond aus?

Coenen-Lösch:  Die Stadt hat neben dem Outlet-Center auch viel anderes zu bieten. Ein Besuch ist wie ein kleiner Urlaub oder eine kleine Auszeit. Roermond ist eine Wasserstadt, die an der Mündung der Rur in die Maas liegt. Auf Streifzügen durch die Umgebung kann man die beeindruckende Natur und die schönen Maasplassen sehen. Auch für Radtouren durch die Nationalparkregion ‚De Meinweg‘ ist der Ort ein idealer Ausgangspunkt. Ansonsten ist er sehr vielseitig – man kann auf der Roerkade am Wasser ausspannen, auf einem der Maas-Seen Wassersport betreiben oder bei einer der vielen Stadtführungen Spannendes über die Geschichte erfahren.

mle