Die Mitglieder der Komikertruppe Monty Python sind inzwischen in die Jahre gekommen. Ihr schwarzer und absurder Humor aber ist so frisch wie in den 1970er Jahren, als die sechs Herren ihre Kultfilme ‚Das Leben des Brian‘ und ‚Die Ritter der Kokosnuss‘  veröffentlichten. Letzterer war die Vorlage des Musicals ‚Monty Python’s Spamalot‘, das im Theater Mönchengladbach im Oktober seine absurde Premiere feiert.

Mit Spamalot kommen Monty-Python-Fans voll auf ihre Kosten. Allein die groteske Rittergeschichte um König Artus, der auf der Suche nach Rittern für seine Tafelrunde ist – ohne Pferd, aber dafür mit zwei Kokosnüssen in den Händen seines Knappen, der damit wenigstens das Geräusch von trabenden Hufen imitiert. Man muss sparen in der mittelalterlichen Ritterschaft. Als Gott dann dem König und seinen Mannen befiehlt, sie sollen sich auf die Suche nach dem Heiligen Gral machen, nimmt das absurde Chaos für Ritter und Publikum seinen Lauf.

Das Musical, das Monty-Python-Mitglied Eric Idle zusammen mit dem britischen Filmmusik-Komponisten John Du Prez geschrieben hat, wurde 2004 in Chicago uraufgeführt. Es war nicht das erste Werk, bei dem die beiden zusammenarbeiteten. Zum Film ‚Der Sinn des Lebens‘ komponierte Du Prez die Musik, ebenso später zu ‚Ein Fisch namens Wanda‘.

Spamalot ist so etwas wie ein gutes Cuvée verschiedener Monty-Python-Produktionen. Die Basis ist zwar die Handlung von ‚Die Ritter der Kokosnuss‘, aber andere Filme und Sketche finden sich hier in vielen Zitaten wieder. Das bekannteste dürfte das Lied ‚Always look on the bright side of life‘ aus ‚Das Leben des Brian‘ sein. Übrigens ist das kein Einfall der Gladbacher Inszenierung, sondern von den Musical-Machern durchaus so vorgesehen.

Auch der Titel Spamalot ist ein Kunstwort, geschaffen aus Camelot in Anlehnung an den Spam-Sketch von 1970. Auf ihn geht übrigens auch die gleichlautende Bezeichnung für Massenmails zurück. Wer den Sketch noch nicht kennt, sollte ihn sich im Internet ansehen – ein typisches Beispiel für den absurden und
schrillen Humor der Truppe.

Hier kann man sich auch schon mal einen ersten Eindruck von der Inszenierung im Theater Mönchengladbach holen. In einem Trailer wird das Stück vorgestellt, natürlich mit dabei: der berühmte Kampf gegen den Schwarzen Ritter, der auch nach dem Verlust seiner Arme und Beine nicht bereit ist, seine Niederlage im Schwerterkampf einzugestehen. Aber auch die Szenen, die darin nicht gezeigt werden, lassen einen großen Spaß erwarten. Denn immerhin bekommen es die tapferen Recken auch mit Killerkaninchen zu tun – getreu der Vorlage.

Der Schauspieler-Truppe hat Regisseurin Christine Hofer viel Freiheit gelassen, wie sie in einem Interview sagt. Alle kennen die Filme und Sketche und hätten viele eigene Ideen mit eingebracht. Die Anarchie, für die die britische Komikertruppe steht, wird auf der Bühne voll ausgelebt. Für das Publikum verspricht das ein großer Spaß, an dessen Ende für einen im Saal noch eine Überraschung steht.                                                            

Garnet Manecke

Monty Python’s Spamalot
Theater Mönchengladbach
Premiere 6. Oktober | 19.30 Uhr
Spielzeit Oktober 2018 – März 2019
www.theater-kr-mg.de