Nachdem Michael Lang den Saisonstart verletzt verpasst hatte, startet der Schweizer Nationalspieler seit dem 2:2 in Wolfsburg durch.

Die Zeit bei seinem neuen Verein hätte für Michael Lang wahrlich besser beginnen können. Lang, der wegen seiner Teilnahme mit der Schweizer Nationalmannschaft bei der WM in Russland erst später ins Mannschaftstraining eingestiegen war, verletzte sich direkt an seinem ersten Tag bei Borussia im Trainingslager am Tegernsee. Während sich also die Fohlen auf die Saison 2018/19 vorbereiteten und sich einspielten, musste der 27-Jährige zuschauen – und sich danach wieder herankämpfen. „Natürlich war das Mist“, sagt er. „Man ist neu im Verein und möchte sich zeigen. Und da ich ein sehr ungeduldiger Mensch bin, war das doppelt schwer.“ Am 29. September in Wolfsburg durfte Lang endlich erstmals ran – auch, weil der junge Jordan Beyer, der Lang vertreten hatte, kurzfristig verletzt passen musste.

Ruhe, Mut und Entschlossenheit

Lang wirkte auf ’seiner‘ Rechtsverteidiger-Position überhaupt nicht wie ein Fremdkörper, sondern war ins Spiel bestens integriert. Mit einer bemerkenswerten Ruhe am Ball, mit Entschlossenheit im Zweikampf und mit reichlich Mut, sich mit in die Offensive einzuschalten. Man merkt: Er ist heilfroh, endlich Vollgas geben zu können. Es war keine Überraschung, dass Lang auch eine Woche später, beim 3:0-Sieg bei den Bayern, wieder in der Startelf stand. Gegen Größen wie Arjen Robben, David Alaba oder Franck Ribéry verrichtete er vor allem Abwehrarbeit, schaltete sich aber im richtigen Moment – in der Kombination, die zum 1:0 führte – mit ins Offensivspiel ein.

Obwohl erst 27 Jahre alt, kann Lang bereits auf eine elfjährige Karriere als Profi zurückblicken. Mehr als 60 Junioren-Länderspiele hat er für die Schweiz absolviert und 27 für die A-Nationalmannschaft. Er wurde mit dem FC Basel zweimal Meister, Pokalsieger und spielte in der Champions League. Kein Wunder also, dass Sportdirektor Max Eberl ihn bei der Verpflichtung als möglichen Führungsspieler bezeichnet hat – nach einer gewissen Eingewöhnungsphase natürlich. Lang ist gerade erst da, die Integration ins Team scheint aber längst abgeschlossen. Was naturgemäß auch daran liegen könnte, dass er hier vier bestens bekannte Schweizer seine Mannschaftskollegen nennen darf. „Aber ganz ehrlich“, so Lang, „bei der Mannschaft braucht man diese Unterstützung eigentlich nicht. Die Truppe ist einfach super in Ordnung.“

Instagram-Postings
nur bei wichtigen Ereignissen

Anders als viele Bundesliga-Profis, nutzt Lang das soziale Netzwerk Instagram eher selten: 38 Beiträge seit seiner Registrierung vor zweieinhalb Jahren sind nicht viel. Lang postet nur dann, „wenn es was zu sagen gibt“. Als er 2016 und 2017 mit dem FC Basel die Meisterschaft gewonnen hat etwa. Als er 2017 zum besten und zum beliebtesten Spieler der Schweizer Super League gewählt wurde und als er im Sommer mit der ‚Nati‘ zur WM geflogen ist. Ende September gab es mal wieder etwas zu sagen: Lang postete unter dem Usernamen ‚michaellang91‘ ein Foto von sich während des Auswärtsspiels beim VfL Wolfsburg (2:2) mit den Worten: „Lang auf diesen Moment gewartet.“ Gut möglich also, dass es mittlerweile Instagram-Posting Nummer 39 gibt. Denn nach zwei Auswärtsspielen für die Fohlen ließen auch die Einsätze des Schweizers im BORUSSIA-PARK nicht lange auf sich warten.