Möbel, Bücher, Bilder, Deko – eigentlich haben Sie alles beisammen, was Ihre eigenen vier Wände ‚wohnlich‘ macht. Alles? Nicht ganz – denn wirklich vollendet wird die Einrichtung erst durch ein paar grüne Mitbewohner in Form von Zimmerpflanzen. Doch genau hier scheiden sich die Geister: Die einen lieben es, ihre Pflänzchen zu pflegen und beweisen jeden Tag aufs Neue ihren grünen Daumen, anderen jedoch fehlt anscheinend jegliches Talent, die Zeit und oft auch die Lust, die eigenen vier Wände zu begrünen. Doch es gibt eine perfekte Lösung für alle: Wie wäre es mit einem Garten im Glas? Sogenannte ‚Hermetosphären‘ sehen nicht nur wundervoll dekorativ aus, sondern sind auch absolut pflegeleicht – einmal eingerichtet muss man sich teils wochenlang nicht um sie kümmern.Angelika Kosky, Expertin beim Gartencenter Lenders, verrät, wie auch Sie im Handumdrehen den eigenen Garten im Glas anlegen:

Das Zubehör

ein verschließbares Glas – Drainagematerial – Aktivkohle – Pflanzerde – Pflanzen – Deko nach Wunsch

Bevor Sie loslegen, sollten Sie das Glas natürlich heiß auswaschen, um eine möglichst keimfreie Atmosphäre zu erhalten.

 

 

1 Drainage

Im ersten Schritt legen Sie je nach Glasgröße eine drei bis fünf Zentimeter hohe Drainageschicht aus Blähton, Kies oder Tonscherben an. „Diese verhindert später, dass sich Staunässe bildet und garantiert eine gute Belüftung der Wurzeln.“

2 Aktivkohle

Hierauf wird nun eine dünne Schicht Aktivkohle gegeben. „Vor allem für größere Gefäße ist diese unabdingbar, da sie Schadstoffe aus der Luft herausfiltert.“

3 Pflanzerde

Die Erdschicht sollte circa zwei bis drei Zentimeter dicker sein als die Wurzelballen der später eingesetzten Pflanzen. „Achten Sie bei ihr allerdings schon beim Kauf darauf, ob das Substrat geeignet ist, denn Sukkulenten und Kakteen haben andere Anforderungen als Orchideen, Bonsais & Co.“

4 Pflanzen & Deko

„Beschränken Sie sich lieber auf zwei bis drei Pflanzen, damit sie noch genügend Platz zum Wachsen haben.“ Zur restlichen Begrünung eignen sich hervorragend verschiedene Moose. Aber auch mit Steinen, Holz, Muscheln & Co. lassen sich schöne Effekte erzielen.

Eine besondere Herausforderung, die die optisch schönste Variante ist, sind Hermetosphären mit Bonsais. Diese benötigen allerdings einiges mehr an Pflege und sind eher für Pflanzenprofis geeignet, die sich auch mit Wurzel- und Astrückschnitt der kleinen Minibäumchen auskennen.

Sukkulenten oder Kakteen im Miniformat eignen sich besonders gut für Anfänger, inzwischen gibt es aber auch einige kleinwüchsige Farne und Orchideenarten, die sich im Glas sehr wohlfühlen. Halten Sie vor allem die Augen nach Sorten auf, die eher langsam wachsen. „Je langsamer der Wuchs und kleiner die Pflänzchen, desto länger müssen sie weder zurückgeschnitten, noch ausgetauscht werden.“

Die Pflege

Streng genommen, braucht der Garten im Glas kaum Pflege. Wichtig ist das erste Gießen bei der Bepflanzung: Die Erde sollte feucht, aber nicht zu nass sein, auf gar keinen Fall sollte sich Wasser am Boden des Pflanzgefäßes sammeln. Dann heißt es: beobachten. Ist am nächsten Morgen das Gefäß beschlagen, klart aber im Laufe des Tages wieder auf, ist alles gut. Sollte sich der Tau zu lange halten, ist es ratsam, das Glas noch einige Zeit offen stehen zu lassen, damit überschüssiges Wasser verdunstet. Ist der Kreislauf perfekt ausgewogen reicht es, alle zwei Wochen zu lüften und bei Bedarf etwas nachzugießen.

Laura Dietel