Roermond ist das Herz von Midden-Limburg. Natürlich fließt der Verkehr hauptsächlich in die größte Stadt der niederländischen Region, Sehenswertes findet sich aber auch reichlich in den umliegenden Gemeinden. Die Mischung aus Natur, Kultur, Wasser und Einkaufsmöglichkeiten macht den Reiz aus. Mühlen, Schlösser, Denkmäler, schöne Geschäfte, nette Restaurants mit leckerem Bier und entspannte Menschen zeichnen diese Region aus – und natürlich deren Liebe für Wasser und den Wassersport. Ein Zug durch die Gemeinden rund um Roermond.

Die Altstadt von Thorn

 

Thorn, die ‚weiße Stadt‘

Zu den beliebtesten und von den Touristen meistbesuchten Ortschaften rund um Roermond zählt Thorn und das wohl auch wegen seines einheitlichen Stadtbildes. Denn seit Ende des 18. Jahrhunderts sind nahezu alle Häuser im Stadtkern weiß. Die französischen Besatzer nämlich forderten plötzlich eine Fenstersteuer, und da sich diese die meisten Bewohner nicht leisten konnten, mauerten sie die Fenster zu und strichen daraufhin die Fassaden weiß – damit man die ‚Narben der Armut‘, also die Bauspuren, nicht sehen konnte. Seitdem wird Thorn ‚die weiße Stadt‘ genannt. Heute ist hier von Armut nichts mehr zu sehen, vielmehr besitzt das Städtchen ein schmuckes Ortszentrum, das mit Maassteinen gepflastert ist, über viele verwinkelte Gassen und intime Innenhöfe verfügt und das die Abteikirche im gotischen Stil als Fixpunkt hat. Themenführungen zu den vielen Kapellen oder Bootsrundfahrten über die tollen Maas-Seen helfen, die wundervolle Landschaft um Thorn herum kennenzulernen.

Bewegung in Roerdalen

In der Gemeinde Roerdalen zeigt sich die ländliche Seite der Region Midden-Limburg. Egal, ob St. Odiliënberg, Melick, Herkenbosch, Posterholt, Vlodrop oder Montfort – jedes Dorf dieser Gemeinde besticht genauso durch seine schöne Naturlandschaft wie auch der grenzüberschreitende Nationalpark De Meinweg mit seinen Wäldern, Heidefeldern und Bachtälern. Deswegen steht hier auch die Bewegung über allem – Roerdalen lädt zum Radeln ein, zum Wandern, Kanu fahren oder Nordic Walking. Die Basilika in St. Odiliënberg zählt genauso zu den kulturellen Höhepunkten wie auch die beeindruckende Ruine von Schloss Montfort, die Wasserradmühle in Vlodrop oder das in Posterholt gelegene Schloss Aerwinkel.

Beesel – das grünste Dorf

Wegen seiner außergewöhnlich schönen Landschaft wurde Beesel vor vier Jahren zum ‚grünsten Dorf der Niederlande‘ gewählt. Die großen landwirtschaftlichen Flächen rund um Beesel, aber auch das dichte Netz von Freizeit-Wanderwegen macht die Gemeinde zu einer grünen Perle. Im Ort selbst steht die typisch limburgische Gemütlichkeit über allem, der schöne Marktplatz mit seinen einladenden Lokalen und Cafés ist ein beliebtes Ausflugsziel. Beesel lebt von seinen Traditionen wie dem Schützenfest und der Blasmusik und vor allem von seinem alle sieben Jahre stattfindenden Drachenfest.

Guter Wein aus Reuver

Wir wissen längst, dass guter Wein nicht zwangsläufig aus Frankreich kommen muss. Aber dass man den edlen Tropfen auch auf dem Landgut Rozendael im Grenzort Reuver bekommt, ist vielen wohl neu. Das Weingut gibt es seit 2001, auf einem 300 Meter langen Wein-Lehrpfad lässt sich allerlei Nützliches über die Vinifizierung erfahren: An mehreren Stellen kann man sein Smartphone an ein Schild halten und via QR-Code weitere Geheimnisse über den Wein lernen.

Echt – das schmalste Stückchen Niederlande

Das nach eigener Aussage „schmalste Stückchen Niederlande“ erwartet die Touristen in Echt. Wenn es darum geht, die Heimat zu vermarkten, waren unsere westlichen Nachbarn immer schon kreativ. Aber es ist schon was dran: In unmittelbarer Nachbarschaft zu Deutschland und auch Belgien gelegen, ist das ruhige Echt-Susteren ein kleines Fleckchen Erde, auf dem man der Hektik des Alltags entfliehen kann – ob in der schönen Innenstadt oder in den Naturschutzgebieten wie zum Beispiel ‚t Hout. Tipp zum Entschleunigen: Einfach den seltenen Livar-Schweinen im Klostergarten der Abtei Lilbosch in Pey beim Buddeln und Wühlen zuschauen. Familien werden im Spielpark Valdeludo glücklich – hier kann man Hütten bauen, Klettern, Rumtoben und im Bach spielen.

Stevensweert, die Insel in der Maas

Stevensweert bildet gemeinsam mit Ohé und Laak die ‚Insel in der Maas‘. Während des Achtzigjährigen Krieges wurde das Dorf zur Festungsstadt umgebaut – bis heute erinnern der siebeneckige Umriss und die geometrischen Straßen daran, in den vergangenen Jahren wurden Teile der nicht mehr erhaltenen sonstigen Befestigungsanlagen wieder nachgebaut. Und wenn der Frühling wieder Einzug hält, kann man mit der Fahrrad- und Fußgängerfähre die Maas zum belgischen Ophoven überqueren.

Weert, die Kuchenstadt

Wer nach Weert kommt, so heißt es, darf nicht vergessen, ein Stück Weerter Vlaai zu essen. Stolz ist man hier auf seinen Kuchen, man empfiehlt den Besuchern, nicht nur ein Stück zu essen – sondern direkt einen ganzen Kuchen mit nach Hause zu nehmen. Jeder in der ‚Vlaaistadt van Nederland‘ kennt die Geschichte von Antje van de Statie, die den Menschen, die mit dem Zug am Bahnhof ankamen, Anfang des 20. Jahrhunderts Vlaai verkauft hat. Aber Weert hat natürlich noch mehr als ’nur‘ den berühmtesten Kuchen zu bieten. Ein historischer Stadtkern, ein überdachtes Einkaufszentrum und diverse Freizeitmöglichkeiten machen das Leben in Weert lebenswert – und nicht zuletzt natürlich die Aussicht, dass man sich im Laufe des Tages einen Weerter Vlaai mit einem Kaffee gönnt.

mle