Borussias interaktives Vereinsmuseum eröffnet Anfang Mai. Die Nachbauten der Trophäen, die dort unter anderem ausgestellt werden, wurden in einer Bremer Silbermanufaktur geschaffen.

Zehn Trophäen in nur einem Jahr? Borussia hat es geschafft, sich fünf Meisterschalen, zwei DFB-Pokale, einen DFB-Pokal in der alten Version und zwei UEFA-Cups zu sichern. Die FohlenWelt sorgt zur Erinnerung an alte Heldentaten für neuen Glanz im BORUSSIA-PARK. Denn Anfang Mai sollen sich die Besucher am Funkeln und Glitzern im interaktiven Vereinsmuseum, das derzeit links unten im Neubau Borussia-8-Grad noch in den letzten Details fertiggestellt wird, erfreuen können. „Wir haben für die Repliken unserer Pokale echte Spezialisten beauftragt“, sagt FohlenWelt-Leiter Elmar Kreuels. „Die Nachbildungen der UEFA-Cup-Trophäen kommen von G.D.E. Bertoni in Mailand, die deutschen Pokale von der renommierten Silbermanufaktur Koch & Bergfeld Corpus in Bremen.“

Die Silbermanufaktur gibt es schon seit 1829, seit Jahrzehnten sind ihre Handwerker die Spezialisten in Deutschland, wenn es um die Erschaffung und den Nachbau von Sporttrophäen geht. „Wir sind ein Team von 18 Gold- und Silberschmieden sowie Graveuren und im Prinzip haben wir alle deutschen Fußballmuseen, viele Vereine und auch einige Spieler schon mit Repliken ausgestattet“, sagt Geschäftsführer Florian Blume, der betont, dass auch die fünf Meisterschalen, zwei DFB-Pokale und der DFB-Pokal von 1960 in Handarbeit und nach den Vorgaben des DFB angefertigt werden. Fertige Rohlinge für diese Trophäen gibt es nicht. Etwa drei Monate hat das Team von Koch & Bergfeld für Borussias Exponate gebraucht.

Jeder Pokal hat seine Besonderheiten. So wird die Meisterschale mit ihren Applikationen aus vielen Einzelteilen zusammengeschraubt, während der DFB-Pokal im wahrsten Wortsinne durchs Feuer gehen muss. „Der Pokal wird an der Drückbank und der Sickenwalze in Form gebracht, dann wird jede einzelne Applikation und jede Steinfassung verlötet.“ Die Repliken sind beinahe originalgetreu, exakte Kopien dürfen es auch gar nicht sein, denn die Originale sind rechtlich geschützt. Die Nachbauten bestehen aus veredeltem und vergoldetem Messing, und es gibt zwei Kriterien, an denen der Experte die Repliken erkennt. Blume verrät: „Die Nachbauten sind wenige Zentimeter kleiner als die Originale, und die eingravierten Vereinsnamen sind bei der Replik im Zeilenumsprung richtig getrennt.“ Im Original macht der Graveur einfach in der nächsten Zeile weiter, wenn die vorherige voll ist.

Borussia für alle Sinne

Dem Glanz der Trophäen und den schönen Erinnerungen an die Titelgewinne Borussias tut das in der FohlenWelt aber keinen Abbruch. Denn was Borussia ausmacht, sind nicht nur Titel, sondern auch Triumphe, Tränen und pure Emotionen. All das soll beim Gang durch das rund 1.100 Quadratmeter große Museum sichtbar sein. Deshalb gibt es neben den Pokalen noch viele andere Exponate aus Borussias Historie zu bewundern. Dabei handelt es sich zum größten Teil sogar um Originale. So fehlt neben Wimpeln und Trikots weder der Pfosten, der 1971 brach, noch die Cola-Dose, die das grandiose 7:1 gegen Inter Mailand im selben Jahr nichtig machte. Ein durchlaufender Zeitstrahl sortiert die Ereignisse rund um Borussia in die Zeitgeschichte ein. Und es gibt viele interaktive Stationen, bei denen die Besucher selbst Handlungsträger werden können. Moderne Museumskultur, die mehr ist als nur Sehen und Stauen.

Die FohlenWelt ist Borussia für alle Sinne. „Wir haben eine Ausstellung, die allen Fans gerecht wird“, sagt Michael Plum, Direktor Verwaltung und Controlling bei Borussia und zugleich Mitglied des Arbeitskreises, der seit 2015 das Konzept des Museums, entworfen hat. Im Schnitt, so schätzt Plum, werden sich die Besucher rund 90 Minuten in der FohlenWelt aufhalten, „aber wenn man richtig eintaucht, kann man auch mal einen ganzen Tag dort verbringen oder immer wieder kommen und Neues entdecken“. Borussia ist jetzt museumsreif – im positiven Sinn.

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