Nicole Meyer-Goletić



Am 6. März 2011 werden Logopäden in zahlreichen europäischen Ländern anlässlich des Europäischen Tages der Logopädie über das Thema ‚Hören‘ informieren. In Deutschland steht der Tag unter dem Motto: ‚Hören verbindet – Ursachen, Folgen und Therapie von Hörstörungen aus logopädischer Sicht‘.
Wie funktioniert Hören?
Hören beinhaltet die Aufnahme und Weiterleitung von Geräuschen und deren Verarbeitung im Gehirn. Das heißt, der Hörprozess umfasst peripher und zentral ablaufende Prozesse, die auch als Teilfunktionen bezeichnet werden.
An den peripheren Funktionen sind Außen- und Mittelohr beteiligt, die den Schall aufnehmen und weiterleiten. Das Innenohr wandelt diese Schallreize dann in neuronale, d. h. nervliche Impulse um, die der Hörnerv ins Gehirn weiterleitet.
Dort finden sämtliche zentrale Teilfunktionen statt. Die umgewandelten auditiven Reize werden nun bewusst in den Hörzentren des Großhirns ausgewertet. Das heißt, wir verstehen, was wir gehört haben.
Wie wird Hören gemessen?
Beim Hören kann man unterscheiden zwischen der Tonhöhe und den Schwingungen, kurz: der Frequenz, gemessen in Hertz, und der Lautstärke, gemessen in Dezibel dB. Die Schmerzgrenze eines Geräusches liegt zwischen 110 bis 125 dB, je nach Frequenz.
Was ist eine Hörstörung?
Eine Hörstörung wird subjektiv erst relativ spät wahrgenommen, da ein Hörverlust in der Regel eher schleichend verläuft. Taubheit kann angeboren oder erworben sein. Bei Taubheit bedingt durch Lärmbelastung kann eine allmähliche Verschlechterung des Hörens beobachtet werden.
Als Lärm werden Geräusche bezeichnet, die durch Lautstärke und Struktur für den Menschen gesundheitsschädigend oder belastend wirken. Es hängt von der Stimmung, der Verfassung und den Vorlieben jedes einzelnen ab, ob Geräusche als Lärm wahrgenommen werden.
Besonders gefährlich ist der so genannte ‚Freizeitlärm‘ – zum Beispiel laute Musik in Diskotheken. Ihn nehmen wir als angenehm wahr, setzen uns also freiwillig und gerne dem Risiko der lärmbedingten Schwerhörigkeit aus.
Diese ist besonders tückisch. Das Gehör wird langsam und vorerst unbemerkt, aber stetig geschädigt. Vor allem jedoch dauerhaft und irreversibel.
Lärmschwerhörigkeit kann durch Einhalten weniger Tipps entgegengewirkt werden. Schützen Sie Ihr Gehör, dämpfen Sie zu laute Geräusche mit Ohrstöpseln. Nach Lärmphasen sollten Sie sich Ruhe gönnen. Die Ohren bekommen sozusagen Urlaub.
Seien Sie sensibel für Veränderungen. Nehmen Sie schon erste Anzeichen von Hörschwäche ernst, und lassen Sie sich beim Facharzt untersuchen.