Eine Woche nach dem DFB-Pokal-Erstrundenspiel bei Jahn Regensburg beginnt für Borussia am Sonntag, 7. August, um 17.30 Uhr mit dem Auswärtsspiel bei Bayern München die Bundesliga-Saison 2011/12. Eine Partie, bei der natürlich jeder Spieler dabei sein möchte – in der Vorbereitung wurde heftig um die Stammplätze gekämpft. Wir verraten, welcher Spieler auf welcher Position zum Zug kommen könnte.

Tor
Hier sind die Rollen klar verteilt. Als Nummer eins, die er neuerdings auch auf dem Trikot trägt, wird Marc-André ter Stegen in die Saison gehen. In den letzten acht Pflichtspielen der Saison stand der 19-jährige Rheydter im Kasten und kassierte dabei nur vier Treffer. Ter Stegen wird als eines der größten Torwarttalente Deutschlands gehandelt, bei einer Leser-Umfrage des Fachblatts Kicker wurde er als drittbester Newcomer der Saison 2010/11 gewählt und als fünftbester Torwart der Liga. „Alles fängt bei null an“, sagt ter Stegen, „ich weiß, ich muss noch stärker werden. Leistung ist das beste Argument.“
Die brachte er in der vergangenen Saison und beeindruckte durch seine Ruhe, seine Strafraumbeherrschung und seine Fangsicherheit. Logan Bailly wurde für ein Jahr an Xamax Neuchatêl in die Schweiz ausgeliehen. Zuverlässiger zweiter Torwart ist jetzt Christofer Heimeroth, neu im Profikader ist Janis Blaswich aus der eigenen Jugendabteilung.
Abwehr
Es war nach der Hinrunde nicht unbedingt damit zu rechnen, dass Borussias Hintermannschaft noch zum Prunkstück werden sollte. Doch Tony Jantschke, Martin Stranzl, Dante und Filip Daems machten in der Rückrunde die Schotten dicht, nach 47 Gegentoren in den ersten 17 Spielen folgten 21 in der zweiten Saisonhälfte. Die alte Viererkette ist mit einem Vertrauensvorschuss in die Vorbereitung gegangen, jedoch besitzt Borussia eine starke Reihe von Herausforderern in der Hinterhand. Gut möglich, dass einer der beiden Neuzugänge Oscar Wendt (linker Verteidiger, kam vom FC Kopenhagen) und Matthias Zimmermann (rechts, Karlsruher SC) den Sprung in die Startelf schafft. Selbiges gilt für Roel Brouwers und auch für Bamba Anderson, die ‚Back-ups‘ in der Innenverteidigung.
Mittelfeld
Borussias Trainer Lucien Favre baute in der Rückrunde auf eine junge Besetzung im defensiven Mittelfeld: Roman Neustädter (23) und Havard Nordtveit (21) spielten auf der ‚Doppelsechs‘. Jedoch hat der Schweizer Trainer auch auf dieser Position Alternativen, Thorben Marx etwa, der diese Position in der Hinrunde bekleidete, oder Michael Bradley, wenn er den Verein nicht noch vor Saisonende verlässt. Und nicht zu vergessen Julian Korb, der aus der eigenen Jugend kam und einen guten Eindruck in den Testspielen hinterließ. Auf den offensiven Außenpositionen gelten Juan Arango (links) und Marco Reus (rechts) als gesetzt, hier lauern Patrick Herrmann und Lukas Rupp (kam aus Karlsruhe) sowie der japanische Neuzugang Yuki Otsu auf ihre Chance.
Angriff
In diesem Mannschaftsteil muss sich Borussia nach Aussage des Trainers am meisten steigern. Raul Bobadilla ist nach seiner Ausleihe nach Griechenland wieder da. „Ich weiß, dass ich nicht alles richtig gemacht habe, jetzt will ich zeigen, was ich kann“, so der Argentinier.
Das gilt auch für Mathew Leckie. Der australische Nachwuchs-Nationalspieler hinterließ in den ersten Trainingswochen einen guten Eindruck, fehlt aber in den ersten Wochen der Saison wegen der U20-WM. Bereits zur Rückrunde kam Mike Hanke zum VfL und machte seine Sache richtig gut. Für ein Jahr ausgeliehen wurde Joshua King von Manchester United.
Bester Torschütze unter den Angreifern war Igor de Camargo (7 Tore), der allerdings mehrmals verletzt pausieren musste. Gut möglich, dass mit Joshua King (Reserve von Manchester United) noch ein weiterer Offensivspieler hinzukommt. Der 19-jährige Norweger wurde kürzlich an den Adduktoren operiert, vor der Ausleihe will sich Borussia vom Heilungsprozess ein Bild machen.
Noch bis zum 31. August kann sich etwas tun im Kader des VfL – dann nämlich schließt das Transferfenster. Möglicherweise kommen neue Spieler hinzu, möglicherweise verlassen Tobias Levels und Mo Idrissou den Verein noch (was bei Redaktionsschluss noch nicht feststand).
Sicher ist nur, dass Lucien Favre hofft, dass es „eine ganz andere Saison wird, als es die vergangene war. Das wollen wir uns allen ersparen. Aus dem brutalen Geschäft des Abstiegskampfs wollen wir uns gerne heraushalten.“ Und darin sind sich sicher alle einig, ob Stammspieler oder Reservespieler.