Guter Wein – ohne ihn wäre der kulinarische Genuss nur ‚eine halbe Sache‘.
Als eine der wichtigsten menschlichen Entdeckungen musste der Wein einfach kultiviert werden, um das Essen über die lebensnotwendige Ernährung hinauszuheben. Der Mensch lebt eben nicht nur vom Brot allein.
Mit Brot und Wein begann auch das, was man heute Esskultur nennt! Ich brauche nicht zu erläutern, wie hoch entwickelt diese mit zahllosen Gerichten, Kombinationen und Zubereitungsarten ist. Entsprechend vielfältig sind auch die einzelnen Familienstämme innerhalb der 4 Weinfamilien – Weißwein, Rotwein, Schaumwein und Dessertwein. Weiter bilden sich dann die unterschiedlichen Charaktere durch Bodenverschiedenheiten und Klimabedingungen heraus.
Zu Beginn unserer gedanklichen Weinwanderung zu der Großfamilie des Weißweines muss man erwähnen, dass in unserem schönen Deutschland Weißweine mit fruchtvollem Geschmack ausgebaut werden. Die Fruchtaromen, die je nach Rebsorte an heimische Beerenfrüchte aller Art bis hin zu exotischen Früchten aller Klimazonen erinnern, werden im südlicheren Bereich unseres Landes, dem Elsass und Österreich an- und ausgebaut. Dies in der Tat mit weltweitem Erfolg.
Diese Fruchtaromen zu entdecken und zu schmecken, muss man lernen. Das benötigt seine Zeit und ist nicht mit gepanschten, meist Billigprodukten, möglich. Hierzu empfehle ich Ihnen einen gut sortierten Weinkeller Ihrer Wahl.
Im Gegensatz zur Geschmacksmode zu Großelterns Zeiten werden diese Weine – mit Ausnahme der Schaum- und Dessertweine – heute frisch, sprich jung,  getrunken. Ja, Mode ist in der Tat das richtige Wort, denn auch unsere Geschmacksnerven signalisieren nach der Gewöhnung unserem Hirn den Wunsch nach Neuem. Wie man sich satt sehen kann an einer Farbe, so kann man auch des Geschmacks des ehemaligen Lieblingsweines überdrüssig werden. Der Mensch erlebt und entwickelt Lebensphasen mit verschiedenen geschmacklichen Vorlieben. So erklärt sich auch die unterschiedliche Beurteilung von Wein oder Essen.
In der nächsten Weinkolumne erfahren Sie mehr über die Besonderheiten dieses jung zu genießenden Weißweines.
Bis dahin, Ihr Hans-Joachim Schoor