Cloud Computing, das ist meiner Erfahrung nach etwas, was die meisten sich nicht so recht vorstellen können, nun denn…
Ursprünglich und immer noch ist Cloud Computing ein Mittel, um riesige Informationsmengen in großer Geschwindigkeit einer ebenso riesigen Menge an Nutzern verfügbar zu machen. Daher wundert es nicht, wenn Cloud Computing seinen größten Antrieb aus dem Betrieb von Suchmaschinen erhält. Wenn herkömmliche Serverfarmen die Lastverteilung übernehmen, dauert das ab einer gewissen Größe zu lange.
Cloud ist ein Datenbetriebssystem, das andere Wege geht. Der wesentliche Unterschied besteht in der Möglichkeit, benötigte Leistung einfach ‚dazuschalten‘ zu können. Um Ihnen eine Vorstellung von der Größe professioneller Clouds zu geben: Der Serviceanbieter Akamai redet von insgesamt 90.000 eigenen Servern, die ihre Leistung bereitstellen.
Soviel zur technischen Seite. Für Sie als Privatanwender lassen sich manche Vorteile der Technik im Sinne von Komfort, Freiheit und Kommunikation nutzen, es gibt allerdings Einschränkungen. Ein paar Szenarien im Überblick:
Fotos
Vielleicht möchten Sie ab und zu mal ein kleines Päckchen von Fotos für bestimmte Freunde zusammenstellen. Hier bietet sich die flexible Lösung ‚Microsoft SkyDrive‘ an, mit 25 GB Speicherplatz und der Möglichkeit, Ordnerberechtigungen zu vergeben. Denn öffentlich sind Ihre Fotos wahrscheinlich nicht. Ihre gesamte Fotosammlung sollten Sie eher nicht im Internet speichern. Für umfangreiche Sortieraktionen eignen sich die Bordmittel Ihres heimischen PCs besser.
Musik
Dem Betreiben von Musiksammlungen in der Cloud liegt ein sehr interessanter Gedanke zugrunde: Warum muss ein Titel, den sehr viele hören möchten, unzählige Male gespeichert werden? So arbeiten manche Musik-Clouds mit mehr oder weniger flexiblen Rechtesystemen. Für Titel, die nicht in der Bibliothek vorhanden sind, können dann Upload-Möglichkeit genutzt werden. Einige der Angebote für Musik aus der Cloud sind kostenpflichtig, die Preise gehen dabei von monatlich vier bis etwa 20 Euro. Die kostenlosen Angebote sind vom Speicherplatz meist knapp bemessen. Was mich persönlich an der Cloud-Musik stört, ist, dass meine mühselig aufgebauten Playlists, die Lautstärke-Anpassungen beherrschen und teilweise intelligent genug sind, um einen kompletten Abend in den 70ern zu verbringen, in den Benutzeroberflächen der Clouds nicht einsetzbar sind. Vielleicht kommt das aber noch.
Daten
Für Ihre übrigen Dateien, die Sie vielleicht mit anderen teilen wollen, empfiehlt sich nach wie vor ‚Dropbox‘ wegen der guten Synchronisierung mit den zugreifenden Rechnern. Mindestens genauso interessant ist auch für diesen Zweck ‚Microsoft SkyDrive‘. Ganz ausgefuchste Zeitgenossen haben hier schon die Möglichkeit entdeckt, das Online-Laufwerk wie ein ganz normales Laufwerk per WebDAV zu nutzen. Wer wissen möchte, wie das geht, findet detaillierte Informationen im Internet.
Philipp Dawo