Der Coolness-Faktor des Aufräumens und Putzens im eigenen Zimmer liegt auf einer Skala von eins bis zehn bei Kindern und Jugendlichen ungefähr bei minus zwei. Da muss man sich schon etwas Besonderes einfallen lassen, um diese Zielgruppe dafür zu begeistern, sich für die Sauberhaltung ihrer Umgebung zu engagieren – und dafür sogar am schulfreien Wochenende freiwillig Müll zu sammeln. Die Initiative Clean-up-MG ist dabei seit einigen Jahren sehr erfolgreich. Mit dem Motto ‚Clean ist cool‘ motiviert sie, zusammen mit ihren Kooperationspartnern Stadtsparkasse, Pro Media, GEM und Rheinische Post, jedes Jahr ganze Schulklassen in Mönchengladbach, eigene Ideen zur Müllvermeidung, zum Umweltschutz und für ein sauberes Stadtbild zu entwickeln. In diesem Jahr findet das Projekt zum 9. Mal statt.
„Die Kinder machen sehr gerne mit, weil sie hier jenseits des engen Korsetts vom Lehrplan ihre eigenen Ideen einbringen können“, beobachtet Claudia Busenius-Pongs jedes Jahr in ihren Klassen. Am Stiftisch-Humanistischen Gymnasium (Huma) in Mönchengladbach leitet sie die Umwelt AG. Mit ihren Schülern ist sie seit Anfang an bei ‚Clean ist cool‘ dabei. „Das Schöne an so einem Projekt ist, dass die Kinder und Jugendlichen nicht nur etwas über ihre Umwelt und Verantwortung lernen, sondern auch ganz verschiedene Fähigkeiten einbringen und entdecken können“, sagt Claudia Busenius-Pongs. „Dabei kann man auch Talente fördern, die im normalen Unterricht zu kurz kommen.“ Das kommt bei ihren Schülern sehr gut an: Ihre Umwelt AG ist schon so beliebt, dass sie die Gruppe zeitweise nach dem Alter der Schüler teilen musste.
Bei ‚Clean ist cool‘ können Schulklassen und Umwelt AGs der Jahrgangsstufen 5 bis 10 aus allen Schulformen teilnehmen. Neben dem Frühjahrsputz, bei dem die Schüler helfen, Grünanlagen und Straßenzüge von wildem Müll zu befreien, gehen sie auch bei der Umwelt-Olympiade an den Start. Die Olympiade ist eine Art Internet-Rallye, bei der die Schüler verschiedene Aufgaben zu Umweltschutzfragen lösen. Dazu sind sie als Reporter unterwegs und setzen sich kritisch mit Zeitungsberichten zu Umweltfragen auseinander.
Aus pädagogischer Sicht sei das Projekt ‚Clean ist cool‘ ideal, um Kinder für dieses Thema zu begeistern, sagt Claudia Busenius-Pongs. „Sie können am besten motiviert werden, wenn bei einem Projekt verschiedene Interessen zusammen kommen.“ Das zeigt sich auch immer wieder im Kreativwettbewerb, der bisher im Rahmen von ‚Clean ist cool‘ ausgeschrieben wurde. Mit vielen ungewöhnlichen Ideen haben die Teilnehmer die Jury oft überrascht.
Die Schüler des Huma haben schon das Gladbacher Münster aus Müll-Fundstücken nachgebaut, Dokumentar- und Kurzfilme gedreht. Dafür haben sie Drehbücher geschrieben, die Filmaufnahmen und den dramaturgischen Schnitt gemacht. „Die Möglichkeiten sind so vielfältig, dass für jeden etwas dabei ist“, lobt die Lehrerin. Auch Fotoreportagen, Zeitungsartikel und die Gestaltung ganzer Zeitungsseiten gehören in den Erfahrungsschatz ihrer Schüler. „Da machen alle mit. Die Schüler kommen am Wochenende in die Schule, um an ihren Projekten zu arbeiten, viele Eltern sind mit dabei, helfen bei Problemen und stellen die Verpflegung“, erzählt Claudia Busenius-Pongs. Sogar der Hausmeister und die Putzkolonne helfen beim Sammeln wichtiger Utensilien.
Sie findet es schade, dass der Kreativwettbewerb in diesem Jahr nicht stattfindet. Auch Eugen Viehof, Initiator von Clean-up-MG, bedauert, dass der Wettbewerb ausfallen muss. „Aber es ist organisatorisch in den Schulen in diesem Jahr nicht möglich“, sagt er und verspricht: „Wir werden ihn wieder aufleben lassen.“
Schulklassen, die jetzt Lust bekommen haben, ebenfalls bei ‚Clean ist cool‘ mitzumachen, können sich noch an die Agentur Pro Media wenden. Fon 02404.940718

Garnet Manecke
 
Clean-up-MG e.V.
Fon 02161.82379785
www.clean-up-mg.de