Samstagvormittag beim Einkauf. Wir benötigen noch zwei Flaschen Wein für unseren Besuch am Abend. Jetzt stehen wir vor dem Weinregal und einem scheinbar unerschöpflichen Angebot. Viele Sorten, aus vermutlich ebenso vielen Regionen… Aber welcher Wein ist für uns nun der richtige? Wie kann man schon anhand des Etiketts Aufschluss über den Flascheninhalt erhalten?
Das Etikett ist sozusagen die Visitenkarte des Weines, hier findet der Verbraucher die wichtigsten Angaben über Rebsorte, Geschmack, Alkoholgehalt, Jahrgang, Anbaugebiet, Erzeuger und Qualitätsstufe.
Beginnen wir mit Letzterem und konzentrieren wir uns auf deutsche Weine.
Hier unterscheidet man folgende Güteklassen:
Tafelwein
Tafelwein ohne nähere Bezeichnung ist der einfachste Verschnittwein, der praktisch aus jedem Anbaugebiet innerhalb Deutschlands stammen kann und für den es keine besonderen Prüfverfahren gibt.
Landwein
Beim Landwein werden die Qualitätsvorschriften schon genauer. Landwein muss mehr Alkohol aufweisen als Tafelwein und aus einem fest definierten geografischen Landweingebiet stammen. Der Restzucker darf nicht höher sein, als er für halb­trockene Qualitätsweine zulässig ist.
Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete (Q.b.A.)
Diese Weine müssen zu 100% aus einem der 13 deutschen Anbaugebiete stammen und dürfen nur mit einer amtlichen Prüfungsnummer in den Verkauf. Die Angabe der Qualitätsstufe und des Anbaugebiets sind hier obligatorisch. Die Nennung einer Rebsorte ist erlaubt, wenn 85% der Trauben auch von dieser Sorte stammen und geschmacksprägend sind. Bei den Qualitätsstufen unterscheidet man die Weine ‚ohne Prädikat‘ und ‚mit Prädikat‘. Dieses Prädikat weist den Wein dann als Kabinett, Spätlese, Auslese, Beerenauslese, ­Tr­ock­­en­­beerenauslese oder Eiswein aus.
Wie die Bezeichnung ‚Prädikatswein‘ schon verheißt, gelten hier die höchsten Anforderungen. Es darf den Weinen auch kein Zucker zugesetzt werden.
Bei französischen Weinen ist die Einstufung etwas anders, hier wird die Qualitätsstufe oft nach Herkunft unterteilt. Spitzenweine aus Bordeaux werden z.B. mit dem Zusatz ‚cru‘ versehen, ‚grand cru‘, ‚premier cru‘ oder weniger renommiert ‚cru bourgeois‘.
Für die richtige Auswahl sind noch viele weitere Beurteilungen wichtig. So ist z.B. für Duft und Geschmack des Weines die Rebsorte und die Geschmacksrichtung (lieblich, halbtrocken, trocken) entscheidend.
Was auch immer das Etikett uns verspricht: Letztlich bleibt es im wahrsten Sinne ­trockene Theorie.
Daher empfehlen wir immer, sich bei einem Fachhändler gut beraten zu lassen und dann aus einer ­hoffentlich großen Auswahl – der ­Handelshof Mönchengladbach bietet z.B. über 1.500 verschiedene Weine aller Provenienzen – die richtige Wahl zu treffen.
Denn eines steht fest: Für jeden ist genau der Wein der richtige, der ihm am besten schmeckt.